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oxyphile Adenome/Karzinome?

oxyphile Adenome/Karzinome?

| Beitrags-ID: 236244

Hallo,

weiß eigentlich jemand mehr über oxyphile Adenome/Karzinome?
Mir wurde nämlich im September ein (ziemlich großes) oxyphiles follikuläres Adenom entfernt. Im Internet habe ich eher wenig Informationen dazu gefunden. Demnach kann man hier von den Zellen allein überhaupt nicht zwischen gut und böse unterscheiden – einziges Kriterium für Bösartigkeit ist Kapselinvasion. Dann habe ich in irgendeinem Buch den simplen Satz gelesen „jedes oxyphile follikuläre Adenom ist eine Prekarzinose“ – ????
Ja wieviel Glück hatte ich denn da?

Gruß
Beate

BeateMitglieder-Beirat SD-Krebs 2000 (pap. + foll.)

Antwort auf: oxyphile Adenome/Karzinome?

| Beitrags-ID: 271661

Hallo Namensvetterin,

da hattest du sicher Glück, dass du jetzt schon operiert wurdest und das Ding los bist – vermutlich noch BEVOR es richtig bösartig war, und vor allem BEVOR es irgendwelche Zellen irgendwo hinschicken konnte!

Der von dir zitierte Satz ist ja interessant, den kannte ich noch gar nicht!

Ich hatte auch ein oxyphiles follikuläres Karzinom (mit „onkozytärer Differenzierung“), von 2 cm, neben zwei kleinen papillären – und bei der OP war es wohl „gerade dabei, die Kapsel aufzubrechen“ … UFF !

Wäre ich damals nicht, aufgrund einer dubiosen Vorahnung, mit meinem seit 15 Jahren existierenden Kropf, der nie jemanden interessierte, weil meine Werte ja „normal“ waren, zum Ultraschall gegangen, weiss ich nicht, wie es mir jetzt gehen würde … sicher nicht so gut!

Liebe Grüsse!

Beate

Mitglied im Forum seit 1999. Gründerin des französischen Schwester-Forums und -Vereins "Vivre sans Thyroïde" (seit 2000): www.forum-thyroide.net

Antwort auf: oxyphile Adenome/Karzinome?

| Beitrags-ID: 271662

Hallo Beate,

mein Vater hatte auch ein onkozytäres (oxophiles) Adenom. Das ist 2001 auf der rechten Seite operiert worden. Leider wurden bei den Nachuntersuchungen nicht alle erforderlichen Untersuchungen gemacht, so dass sich das Adenom zu einem Karzinom (entkapselt) entwickelt hat – und das leider sehr schnell. Bei einer vermeindlichen erneuten „gutartigen“ OP Dezember 2004 kam es dann heraus – Karzinom im höchsten Stadium.
Ich hatte auch mit dem Pathologen telefoniert, der in 2001 die Zytologie gemacht hat und er hat mir erklärt, dass es tatsächlich sehr schwierig ist bei onkozytären Zellen den grad zwischen Bösartigkeit und Gutartigkeit zu unterscheiden. Hätte mein Vater damals schon gewusst bzw. gesagt bekommen, dass diese Art von Zellen von Grund aus etwas kritischer sind, hätte es sich sicherlich sofort die ganze Schilddrüse rausmachen lassen.
Dann hätte er jetzt keinen Krebs, keine Metastasen und auch noch seine Stimme (Kehlkopf musste auch raus).
Der oxophile (onkozytäre) Typ ist zwar auch noch heilbar, allerdings ist er umgangssprachlich gesagt, der schlechteste Untertyp der differenzierten (grundsätzlich heilbaren) Varianten des SD-Karzinoms.

Ich kann dir für die Zukunft nur empfehlen:
Informier dich ausführlich über den Zelltyp
Fordere konsequent Kontrolluntersuchungen in kurzen Intervallen ein
und zögere nicht lange dich operieren zu lassen, falls da irgend was nachwächst.
Ich will dir hier um Gotte Willen keine Angst machen – aber so viele leidliche Erkrankungen könnten vermieden werden, wenn man nur mit den Vorsorge bzw. Kontrolluntersuchungen am Ball bleibt.
Also: keine Panik !
Grüße Tina

Antwort auf: oxyphile Adenome/Karzinome?

| Beitrags-ID: 271663

Hallo Beate,

wie Tina bereits geschrieben hat ist Vorsicht und engmaschige Untersuchung besonders des Tumormakers (gibt mehrere Sorten desselbigen, je nach Krebsart) geboten. Eine übermäßige Angst oder Panik ist aber zum jetztigen Zeitpunkt völlig fehl am platze und kostet nur unnötig Kraft,nicht angebracht.

Ansonsten nur Kurz die wörtliche Übersetzung:

Adenom = gutartiger Tumor
A = steht für Anti = gegen
Karzinom = Bösartiger Tumor bzw. Karzinom / Krebs
Praekarzinom = Vorstadium des bösartigen Tumor.
Prae = Vor

Gruß Sofia

Antwort auf: oxyphile Adenome/Karzinome?

| Beitrags-ID: 271664

Hallo Beate,

den Satz mit der Prekarzinose fand ich beim Stöbern in einem Buchladen in irgendeinem Medizin-Buch – der war da aber einfach so unkommentiert hingeklatscht.

Mein Knoten war ca. 5x5x3 cm groß – das war zumindest die Schätzung vom Ultraschallbild. Entfernt wurden mir letztlich 93 g Schilddrüse…..
Bin letzten Sommer nur auf Drängen einer Arbeitskollegin zum Arzt. Nachdem ich in eine Schilddrüsen-Unterhaltung geplatzt war und meinte, dass meine wohl auch gerade wieder wächst, hat die mir was von Schilddrüsenkrebs erzählt – 6 Wochen später lag ich auf dem OP-Tisch.

Meine Schilddrüse durfte auch jahrelang vor sich hinwachsen: 9 Jahre zuvor hat ein Internist eher nebenbei festgestellt, dass meine Schilddrüse stark(!) vergrößert ist. Damals aber noch keine Knoten und die Werte waren normal. Für ihn war’s das damit und ich wußte es nicht besser.
Bei der Größe des Knotens gehe ich mal davon aus, dass der kurze Zeit später angefangen hat zu wachsen… Wenigstens regelmäßige Ultraschallkontrolle hätte der Arzt mir ja wohl raten können. Ich hätte manchmal gute Lust, diesem Arzt meinen pathologischen Befund auf den Tisch zu knallen und ihn zu fragen, ob er nicht auch glaubt, dass es dazu nicht hätte kommen müssen.

Hallo Tina,

das mit Deinem Vater tut mir Leid! Bei mir saß der Knoten vorne auf der Luftröhre – ich will mir lieber nicht vorstellen, was gewesen wäre, wenn der da reingewachsen wäre….. Momentan habe ich noch Restschilddrüse, worüber ich anfangs froh war, aber angesichts der hohen Medikamentendosierung, bei der ich inzwischen angelangt bin, hätten sie mir diesen trägen Rest wohl auch gleich mitentfernen können. Ultraschalluntersuchung hatte ich seit der OP noch keine, werde meinen Arzt aber beim nächsten Mal darauf drängen. Aber keine Sorge, wegen einer zweiten OP würde ich keine Sekunde zögern. Ich hab schon die erste in Rekordzeit organisiert – mein Hausarzt war zwei Wochen im Urlaub und wurde nach seiner Rückkehr vor vollendete Tatsachen gestellt :-)

Liebe Grüße
Beate

Antwort auf: oxyphile Adenome/Karzinome?

| Beitrags-ID: 271665

Hallo Allerseits!

Well I’m joining the club :-(

Aktuell habe ich fünf Knoten in der Schildi, von denen drei mittels Punktion genauer betrachtet wurden. Ergebnis nach erster Punktion: zwei vesikuläre Adenome und ein onkozytäres.

Man riet mir an, die Punktion nach vier Monaten zu wiederholen. Gesagt getan und nun habe ich das stolze Ergebnis erhalten, dass Eines der vesikulären Adenome ebenfalls onkozytär ist.

Wie kann das sein? Nun, ich erkläre es mir damit, dass die Methode der Punktion recht unpräzise ist.

Klar, dass angeraten wird die halbe SD zu entfernen, um eine komplette Histologie zu erhalten.

Dennoch bereitet mir das zweite Onkozytom etwas Kopfzerbrechen … zumal man ja immer wieder liest, dass recht schwierig zwischen Gut und Böse zu unterscheiden ist, weil die bösartige Variante sich recht gut zu verstecken weiss.

Muss ich mir hier etwa um eine beginnende Metastasierung Gedanken machen?

Hat jemand von Euch schon einmal zwei Onkozytome in einer Schilddrüsenhälfte gehabt (Grösse derzeit zwischen 1 – 2 cm) ?

Würde mich freuen, da Erfahrungsberichte zu Lesen,

nach anfänglich positiver Einstellung geht die zweite Diagnose nun doch nicht so spurlos an mir vorbei :-(

Herzlichen Dank
Eure
Cat

Antwort auf: oxyphile Adenome/Karzinome?

| Beitrags-ID: 271666

Habe mich jetzt mal registriert :)

Ist denn hier wirklich niemand, bei dem die Chose mit zwei (vom Zellmaterial her exklusiv) onkozytären Adenomen losging? 120 Klicks, keine Reaktion und über die Suche-Funktion finde ich auch keinen Mitstreiter (?) … :(

Zugegeben, meine Infos sind mager, doch mehr werde ich erst erfahren, wenn die halbe Schilddrüse (und ich hoffe, es bleibt dabei) entnommen wurde und ein Histologie erfolgte.

Bis dahin werden meine TSH-Werte mit L-Thyroxin auf ein Minimum gedrückt, um die Tumore im Wachstum zu Hemmen.

Rank und Schlank hat mich das gemacht (da darf ich nicht meckern 😆 ), doch die Angst vor der Diagnose „Krebs“ lässt sich nicht immer so leicht vom Alltagstisch wedeln. Auch meine Stimmbänder wollen nicht mehr so wie früher, man spürt jeden Schlucker, der Hals fühlt sich an wie zugeschnürt (hab ich schon länger, doch dachte nie, dass das die Schilddrüse sein könnte) aber, ach Ihr kennt das sicher …

Habe eben den Kondolenz-Thread gelesen … da wird einem ganz Anders … man fühlt sich fast schäbig mit seinem „undefinierten Miniproblem“ überhaupt nochmal nachzuhaken.

Anyway, ich wünsch Euch alles Gute und halte das Forum je nach Verlauf auf dem Laufenden.

Mit besten Grüssen

Cat

Lou
Gast

Antwort auf: oxyphile Adenome/Karzinome?

| Beitrags-ID: 454887

Liebe Beate,

dein Post ist ja schon eine Weile her, aber ich bin drauf gestoßen, da ich mich in einer ähnlichen Situation befinde.

Hatte wohl auch nochmals Glück einen kalten Knoten gerade noch rechtzeitig entfernt lassen zu haben (Befund: Kolloidknoten mit onkozytärer Metaplasie ohne Hinwris auf Malignität).

Direkt nach der OP wusste ich ja noch nichts davon und war wie Du erst einmal sehr froh, dass ein Teil der linken Seite erhalten bleiben konnte.

Nun bin ich mir da nicht mehr so sicher, schließlich handelt es sich ja schon um eine Vorstufe.

Das Thyroxin scheint mit 75 Mikrogramm bisher gut zu passen. Ich fühle mich jedenfalls gut damit.

Es wäre für mich sehr spannend, wie es für Dich in den letzten Jahren weiter gegangen ist.

Ich hoffe natürlich, dass Du gut eingestellt werden konntest und nichts Verdächtiges mehr aufgetreten ist! 🙏

Antwort auf: oxyphile Adenome/Karzinome?

| Beitrags-ID: 454899

Hallo Lou,

herzlich Willkommen bei uns im Selbsthilfe-Forum!

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Eine paar Korrekturen/Anmerkungen, die dir vielleicht auch deine Ängste nehmen.

Die Diagnose kalter Knoten ist keine Indikation für  eine Schilddrüsenoperation, da es sehr viele kalte Knoten gibt, und nur ein ganz kleiner Bruchteil davon, wirklich ein Karzinom.

Siehe dazu Wiki: Risiken verstehen und die folgenden Kapitel aus unserer Wiki: Broschüre: Knoten der Schilddrüse und ihre Behandlung – Inhaltsverzeichnis und Einleitung.

Auch mit der „Vorstufe“ ist es daher so eine Sache, die zwar stimmt, aber genauso ist eine gesunde Schilddrüse dann eine „Vorstufe“ des Schilddrüsenkrebs, weil ohne die Schilddrüse gibt  auch keinen Schilddrüsenkrebs.

Der Begriff „Vorstufe“ macht für mein Verständnis nur unnötig Angst.

Viele Grüße

Harald

Harald

Anonym
Gast

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