Hallo,
folgende Studie erschien in JAMA Netw Open. 2023:
Taha A, et al., 2023,
Second Primary Cancer Among Patients With Papillary Thyroid Carcinoma Following the Chernobyl Disaster. JAMA Netw Open. 2023 Aug 1;6(8):e2329559.
doi: 10.1001/jamanetworkopen.2023.29559. PMID:
37589974; PMCID: PMC10436126.
Studie ist frei zugänglich.
Schilddrüsenkrebspatient*innen aus, besser nach der Katastrophe im Atomkraftwerk Tschernobyl dürften mit die best untersuchten Schilddüsenkrebspatient*innen sein.
Mehr als 36 Jahre nach dieser Katastrophe gibt es immer noch Fragen zu den Folgen.
Das radioaktive
Jod, welches damals freigesetzt wurde verursachte vor allem eine bestimmte Art des papillären Schilddrüsenkrebs.
Schilddrüsenkrebs bekamen vor allem diejenigen, die zum Zeitpunkt der Katastrophe Kind bzw. Jugendlich waren.
Für diese Studie wurde nun
retrospektiv Daten des Krebsregisters aus Weißrussland für den Zeitraum 1990 bis 2021 ausgewertet. Es wurden nur die Daten zu Zweittumoren ausgewertet.
Von den 30.568 Patient*innen mit einem papillären Schilddrüsenkarzinom entwickelten, 2.820 (9.2%) Patient*innen einen
Zweitkrebs.
Das mittlere Alter für das papilläre Schilddrüsenkrebs betrug 53,9 Jahre.
Das mittlere Alter für den
Zweitkrebs betrug 61,5 Jahre.
Bei den Frauen war dies vor allem Brustkrebs, Magen-, Darmkrebs, Enddarmkrebs.
Zu den häufigsten Tumoren zählten insgesamt jene das Magen-Darmtrakts sowie des Urintrakts.
Anmerkung Harald: Das größte Problem dieser Studie ist für mich, dass
Screening-Effekte nicht erfasst werden. Von Bedeutung finde ich vor allem der Abstand erst zu zweit Krebs.
siehe dazu auch:
Viele Grüße,
Harald