TG erhöht
- Dieses Thema hat 4 Antworten und 2 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert 24.11.2023 - 22:41 von Kicki21.
TG erhöht
Hallo Ihr Lieben,
bei mir wurde 2014 ein pap. SD-Krebs mit Lymphknotenmetastasen diagnostiziert.
Mein TG war immer leicht nachweisbar, schwankte je nach TSH zwischen 0,15 und 0,32. Nun war ich gestern zur jährlichen Kontrolle und der TG lag bei 0,95 – obwohl der TSH sehr (zu) niedrig war (0,04). Nun sagte der Prof. es gäbe ein neues Assay im Labor weswegen der TG nicht mehr sicher zu den alten Werten vergleichbar wäre. Der TG wird nun in 6 Wochen wiederholt. Ein CT-Thorax von 2021 liegt vor und war unauffällig. Wenn der Wert steigt soll ein aktuelles CT vom Hals und Thorax gemacht werden – jedoch bin ich da eher skeptisch. Meine Lymphknotenmetastasen waren auf dem CT nicht zu sehen und da lag der TG bei 7 (TSH ebenfalls niedrig). Da wird man doch in der Bildgebung sowieso nichts finden, oder? Über eure Meinung wäre ich sehr dankbar!
Herzliche Grüße!!!!
Antwort auf: TG erhöht
Hallo Kicki21,
dies ist eine sehr gute Frage.
Ab welchem Tg-Wert eine weitere Bilddiagnostik sinnvoll ist, da drücken sich die Leitlinien um eine klare Antwort.
Ultraschall und eine Feinnadelbiopsie mit Tg-Washout kann man unabhängig vom Tg-Wert im Blut machen.
Warum soll nur ein CT gemacht werden und kein PET/CT?
In der folgenden Publikation kommen die Autor*innen zum Schluss, dass der Tg-Wert größer 5.5 ng/mL unter Schilddrüsenhormonen sein sollte oder wenn die Tg-Verdopplungszeit unabhängig von der Höhe kleiner 1 Jahr ist, damit man in der FDG-PET etwas sieht.
- Giovanella L, et al., 2013, Thyroglobulin levels and thyroglobulin doubling time independently predict a positive 18F-FDG PET/CT scan in patients with biochemical recurrence of differentiated thyroid carcinoma. Eur J Nucl Med Mol Imaging. 2013 Jun;40(6):874-80. doi: 10.1007/s00259-013-2370-6. Epub 2013 Mar 6. PMID: 23463330.
- Giovanella L, Garo ML, Albano D (2022) The role of thyroglobulin doubling time in differentiated thyroid cancer: a meta-analysis. Endocrine Connections 11:. https://doi.org/10.1530/ec-21-0648
Ergebnis: Die Tg Verdoppelungszeit (Tg-DT) ist ein guter Indikator für den Erfolg der Behandlung als auch für das Auftreten eines Rezidivs., als auch ein Prognostischer Faktor für das Gesamtüberleben. Zusätzlich wird die Detektionsrate mit der TG-DT in der FDG-PET signifikant erhöht.
siehe auch: FAQ-Hilfe: Was sagen die Leitlinien zur PET bzw. PET/CT?
Es macht auf jeden Fall Sinn erst noch mal der Tg-Wert zu kontrollieren, es gibt auch immer wieder mal falsch positive Ergebnisse bei den hoch-sensitiven Tg-Assays.
Waren die Lymphknotenmetastasen ein Rezidiv oder wurden die gleich bei der ersten Operation gefunden?
Viele Grüße
Harald
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- Diese Antwort wurde geändert vor 5 Monaten, 1 Woche von Harald.
Antwort auf: TG erhöht
Lieber Harald,
danke für deine Antwort!
Ultraschall wurde bei der Nachsorge gemacht – unauffällig. Dementsprechend wäre eine Feinnadelpunktion sowieso nicht möglich, oder?
Die Lymphknotenmetastasen waren direkt bei der Diagnose da, kein Rezidiv. Das Schilddrüsenlager hat extrem gut auf die RJT angeschlagen. Die Metastasen waren allerdings recht unbeeindruckt und wurden operativ entfernt. Der Prof. meinte damals dass wäre normal, da das RJ über die Blutbahn verteilt wird und die Lymphknoten schlechter erreicht. Die Frage ob ich deswegen schon zu den entdifferenzierten Patienten gehört hat/wollte/konnte keiner beantworten. Die Lymphknotenmetastasen waren damals auf dem PET/CT zwar zu sehen wurden aber eher als gutartig eingestuft. Der Operateur war auch eher widerwillig und hat sich gewundert als sie doch befallen waren. Der TG lag damals bei der 2. RJT bei 7, stimuliert bei 33 und trotzdem war die Bildgebung so ungenau. Daher bin ich jetzt auch eher zurückhaltend neuer Bildgebung gegenüber, ich möchte so wenig Strahlenbelastung wie möglich. Der Prof. meinte wenn dann reiche CT von Hals und Thorax mit KM. PET hielt er nicht für nötig.
Das hat er mir bezüglich des neuen Assays noch gemailt:
„Es ist ganz typisch für neue Tests und wir haben es auch bei diesem Test (leider) schon häufig gesehen, dass die Werte anders ausfallen als diejenigen des alten Tests. Das liegt daran, dass das Thyreoglobulin mit diesen Tests nicht direkt, sondern nur indirekt unter Zuhilfenahme von Antikörpern bestimmt werden kann.
Ich gehe davon aus, dass wir bei Ihrem nur grenzwertig nachweisbaren TG (< 1 ng/ml) wieder nichts finden werden, weil wir nur sehr wenige gesunde oder auffällige Schilddrüsenzellen vermuten. (Wir haben Patienten mit einem TG > 100.000 ng/ml). Der aktuelle Labortest (supersensitiver Assay) ist (leider) empfindlicher / besser als jede Art von Bildgebung (Sonographie, I-131-Szintigraphie, CT, MRT, PET …).
Ich gehe davon aus, dass in Ihrem CT auch nichts zu sehen sein wird.“
Meine Tante, seit 45 Jahren im Labor tätig sagte:
“Na also !supersensiver assay! , das sagt doch alles. < 1 ng/ml ist 10hoch-12! 0,95 ist im Prinzip genauso gering wie 0,32. Wahrscheinlich ist der Variationskoeffizient annähernd gleich groß.“
Ich werde auf jedenfall erstmal in 6 Wochen erneut den TG testen lassen und hoffen, dass er nicht steigt.
Ich bin aber sehr interessiert an deiner Meinung.
Herzliche Grüße!!!
Antwort auf: TG erhöht
Hallo Kicki21,
Ultraschall wurde bei der Nachsorge gemacht – unauffällig. Dementsprechend wäre eine Feinnadelpunktion sowieso nicht möglich, oder?
ja, nur im Utraschall auffällige Lymphknoten kann man bzw. sollte man mit einer Feinnadelpunktion punktieren.
Wenn ich es richtig verstanden habe, dann wurde erst nach zweiten Radioiodtherapie (oder war es eine Radioioddiagnostik?) ein FDG-PET und dann eine Schilddrüsenoperation gemacht?
Also das beste wirklich mal zu schauen, wie der Tg-Wert beim nächsten mal ist.
Ich habe sonst auch einen nicht nachweisbaren Tg-Wert, und irgendwann auch einmal einen Wert von 0,7; und danach dann wieder nicht nachweisbar.
Viele Grüße
Harald
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Antwort auf: TG erhöht
Nach der ersten RJT ist mein TG nur bis auf 7 gesunken, daher wurde noch eine zweite RJT gemacht und als dann auch keine Jodanreicherungen zu sehen waren wurde das FDG-PET gemacht. Danach wurden dann die Lymphknotenmetastasen operativ entfernt und der TG war danach immer im Bereich 0,1-0,3.
Ich habe allerdings auch heute den Ambulanzbericht bekommen und dort steht dass im linken Schilddrüsenlager ein echoarmer Bereich ist (4x4x8 mm) der am ehesten einem Lymphknoten entspricht. Dieser wäre aber auch 2018 schon dort gewesen, damals war er wohl nicht so interessant!? Können denn im Schilddrüsenlager überhaupt noch Lymphknoten sein? Müsste dies nicht bei der OP „geräumt“ worden sein?
Ich grüble momentan sehr viel. Mein Mann war vor kurzer Zeit noch sehr krank, lag über einen Monat im Krankenhaus, wir haben 3 kleine Kinder… Das ist momentan alles sehr viel und ich werde gebraucht 🤷♀️🙈
trotzdem allen eine gute Nacht!!!
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