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Tumormarker gestiegen

Karine123

Tumormarker gestiegen

| Beitrags-ID: 456399

Hallo liebe Forumsteilnehmer!
Ich bin gerade sehr beunruhigt. Ich wurde nach Radiojodtherapie am 08.Dezember mit einem TG-AK 262 U/ml entlassen. Referenzwert (<115)

Nun hat der Hausarzt ein neues Blutbild gemacht und der TG AK ist gestiegen auf 310! Heißt das die Radiojodtherapie war nicht erfolgreich? Der Tumormarker sollte doch langsam sinken. Der nächste Termin bei der Nuklearmedizinerin ist erst im März. Was soll ich nun machen?

Liebe Grüße, Karine

HaraldBundesgeschäftsführer
Leitungsteam SHG Berlin
follikulärer SD-Krebs 1997 (oxyphil), Zungengrundkrebs 2024

Antwort auf: Tumormarker gestiegen

| Beitrags-ID: 456413

Hallo Karine123,

mach Dir bitte keine Sorgen wegen der TAK-Werte.

Thyreoglobulin (Tg) ist ja der eigentliche Tumormarker.

Allerdings wenn TAK vorhanden sind, kann (!) der Tg Wert falsch niedrig sein.

Man orientiert sich bei vorhanden TAK, dann an den TAK Werten selbst, die auch aus anderen Gründen höher sein können, und wesentlich länger brauchen, bis sie fallen und verschwinden wie das Tg.

Und ganz wichtig: Nur Werte aus dem selben Labor mit dem selben Assay lassen sich vergleichen.

Mit dem TAK-Wert von Deinem Hausarzt kann man also gar nichts anfangen. Es ist eigentlich nicht die Aufgabe des Hausarztes die Tumormarker zu bestimmen.

Als Patient möchte man natürlich möglichst schnell wissen, wie die Therapie angeschlagen hat. Hier braucht es leider auch Geduld. Da man sowieso mindestens 3 Monate warten muss (darum der Termin im März bei der Nuklearmedizin), macht es aus diesem Blickwinkel auch kein Sinn vorher die Tumormarker zu bestimmen, und zumal die Radioiodtherapie bis zu 12 Monate nach wirkt.

Bei der Radioiodtherapie werden ja auch Schilddrüsenzellen und Schilddrüsenkrebszellen zerstört, und dadurch wird auch kurz nach der Radioiodtherapie etwas Tg zusätzlich freigesetzt und entsprechend dürften auch die TAK reagieren. Wobei wie oben geschrieben, die Werte überhaupt nicht vergleichbar sind.

Da Dein Ganzkörperszintigramm nach Radioiodtherapie gut ausgefallen ist (Forenthema: Schlechter Befund? Bitte um Aufklärung), gibt es auch keinen Grund an diesem guten Ergebnis zu zweifeln, und die Tumormarker beim Hausarzt bestimmen zu lassen.

Viele Grüße

Harald

1 Nutzer*in hat sich für diesen Beitrag bedankt.
Karine123

Antwort auf: Tumormarker gestiegen

| Beitrags-ID: 456414

Lieber Harald!

Ich danke dir vielmals für deine rasche und kompetente Antwort. Tausend Dank!

Darf ich dir morgen noch eine genauere Frage stellen zu den Blutwerten?

Der Hausarzt war wohl gut gemeint und übereifrig, ich wollte nur mein Eisen kontrollieren lassen und da hat er die SD Werte auch abnehmen lassen.

Nochmals Danke und Gute Nacht.

Karine123

Antwort auf: Tumormarker gestiegen

| Beitrags-ID: 456433

Hallo Harald!

Ich habe bitte noch eine Frage zu den Blutwerten.

Verstehe ich das richtig – Thyreoglobulin ist der Tumormarker. (Abkürzung TG?)

Thyreoglobulin-Antikörper haben nicht alle Menschen, ich habe sie anscheinend. (Abkürzung TAK?)

Ich dachte wenn die Antikörper vorhanden sind wird der TAK Wert als Tumormarker eingesetzt? Ist das so korrekt. Wenn ich im Schilddrüsenforum lese habe ich ja anscheinend sehr hohe TAK Werte. Das Thyreoglobulin selbst wurde beim Hausarzt nicht bestimmt. Es steht noch freies T3 und T4 dabei. Da passen die Werte auch nicht. Gibt es bei entfernter Schilddrüse andere Referenzwerte?

Denkst du ich kann mit dem erhöhten TAK Wert (anderes Labor aber gleicher Referenzwert) bis März warten (Termin bei Nuklearmedizinerin).

Nochmals Danke!

Freundliche Grüße, Karin

 

HaraldBundesgeschäftsführer
Leitungsteam SHG Berlin
follikulärer SD-Krebs 1997 (oxyphil), Zungengrundkrebs 2024

Antwort auf: Tumormarker gestiegen

| Beitrags-ID: 456435

Verstehe ich das richtig – Thyreoglobulin ist der Tumormarker. (Abkürzung TG?)

Ja, Abkürzung TG oder Tg

Thyreoglobulin-Antikörper haben nicht alle Menschen, ich habe sie anscheinend. (Abkürzung TAK?)

Ja, grob bis zu einem Drittel der Patient*innen mit Schilddrüsenkrebs haben TAK .

Hashimoto Patient*innen, eine häufige Schilddrüsenerkrankung, haben erhöhte TAK Werte

Ich dachte wenn die Antikörper vorhanden sind wird der TAK Wert als Tumormarker eingesetzt? Ist das so korrekt.

Ja, wobei TAK ein nicht so guter Tumormarker ist, weil er langsamer fällt und auch aus anderen Gründen erhöht sein kann. Man braucht mehrere Werte um den Verlauf beurteilen zu können. Es wird der Verlauf !!  beurteilt, nicht die Höhe,

Wenn ich im Schilddrüsenforum lese habe ich ja anscheinend sehr hohe TAK Werte. Das Thyreoglobulin selbst wurde beim Hausarzt nicht bestimmt.

Du hast  hohe TAK,  so dass der Tg nicht sicher beurteilt werden kann. Sehr hoch sind die TAK nicht.

Es steht noch freies T3 und T4 dabei. Da passen die Werte auch nicht. Gibt es bei entfernter Schilddrüse andere Referenzwerte?

Nein, allerdings muss man beachten, wann man die Schilddrüsenhormone vor der Blutabnahme genommen hat. Am besten erst nach der Blutabnahme nehmen. Auch ist, wenn man eine TSH Unterdrückung macht,  der fT4 meist erhöht.

Denkst du ich kann mit dem erhöhten TAK Wert (anderes Labor aber gleicher Referenzwert) bis März warten (Termin bei Nuklearmedizinerin).

Ja, vor 3 Monaten kann man keine weitere Radioiodtherapie machen, wobei es meist besser ist länger zu warten, weil, die Radioiodtherapie lange nachwirkt. Um die TAK beurteilen zu können braucht man mehrere Werte im Verlauf, um diese überhaupt beurteilen zu können.

Wie gesagt, es braucht Geduld. Ich würde mir keine Sorgen machen, da insgesamt es recht gut aussieht.

Hast du schon mal ein Gespräch mit einem Psycho-Onkologen?

Die Diagnose Krebs verunsichert die eigene Wahrnehmung sehr, auch wen  man glaubt, alles im Kopf geregelt und verstanden zu haben, ich weiß   es aus eigner Erfahrung

Eine AHB oder eine Reha hilft hier auch, besser mit der Diagnose und Krankheit zu recht zu kommen.

Viele Grüße

Harald

.

Karine123

Antwort auf: Tumormarker gestiegen

| Beitrags-ID: 456436

Danke, Harald für die rasche Antwort.

Ja, es ist wie du schreibst, ich bin sehr verunsichert. Mein Sohn ist noch klein… und meine Gedanken kreisen.

Ein Gespräch mit einem Psychoonkologen wurde mir nie angeboten. Im Krankenhaus wurde das Ganze fast ein wenig abgetan…

Bei mir wurde nach Radiojodtherapie zwar ein CT gemacht, aber kein Ganzkörper CT. Vielleicht ist das in Österreich anders?

Kennst du den Blutwert Thyroperoxidase (TPO)-AK? Er ist auch im Blutbild dabei und stark erhöht.

Wert von 314 und Referenzwert <15

Nochmals vielen, vielen herzlichen Dank

Karin

 

Karine123

Antwort auf: Tumormarker gestiegen

| Beitrags-ID: 456443

Habe jetzt nochmal nachgesehen: Es war eine J131 GK Szintigraphie/SPECT CT

Leider kein Ganzkörper CT. Dann kann man wohl Metastasen nicht ausschließen?

HaraldBundesgeschäftsführer
Leitungsteam SHG Berlin
follikulärer SD-Krebs 1997 (oxyphil), Zungengrundkrebs 2024

Antwort auf: Tumormarker gestiegen

| Beitrags-ID: 456448

Hallo Karine123,

bei Dir wurde nach der Radioiodtherpie eine Ganzkörperszintigrphie (GK) gemacht; damit kann man Fernmetastasen ausschließen.

Meist hat man nach der Operation noch Schilddrüsenrestgewebe, welches so stark im Ganzkörperszintigramm strahlt, dass Lymphknotenmetastasen überstrahlt werden und nicht ausschließen kann.
Mit der SPECT-CT kann man Lymphknotenmetastasen dann gegebenenfalls erkennen.

Ich gehe davon aus, dass du weder Lymphknotenmetastasen noch Fermetastasen hast, das würde sonst im Befundbericht der Nuklearmedizin stehen.

Es ist wirklich hilfreich das Gespräch mit einem/r Onko-Psycholog*in zu suchen, damit du mit Deinen Ängsten besser zu recht kommst.

Viele Grüße
Harald

PS: Ein CT ist unnötig, und nur eine unnötige Strahlenbelastung.

  • Diese Antwort wurde geändert vor 7 Monaten von Harald.
Karine123

Antwort auf: Tumormarker gestiegen

| Beitrags-ID: 456451

Danke, Harald.

Dein Fachwissen ist unglaublich hilfreich. Ich dachte jetzt länger dass ich mit der Krankheit und den daraus ergebenden Folgen alleine umgehen kann, aber ich denke doch es ist gut professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

 

Nochmals Danke für deine und Julians Antworten.

  • Diese Antwort wurde geändert vor 6 Monaten, 4 Wochen von Harald.
Karine123

Antwort auf: Tumormarker gestiegen

| Beitrags-ID: 457718

Lieber Harald, lieber Julian, liebe Forumsteilnehmer!

Ich hatte nun die erste Kontrolle 3 Monate nach Radiojodtherapie.

Laborwerte: 27.11.23: TG 0,04 ng/ml   TG-AK: 262 U/ml

Labor Hausarzt am 10.01.2024.: TG-AK 310 U/ml

Laborwerte niedergelassene Nuklearmedizinerin: 08.03.2024: TG:0,13 ng/ ml  (also gestiegen 🙁

und TG-AK  48,63 IU/ml

TG Wert ist leider gestiegen. Der TAK ist nun anders angegeben mit IU/ml, sonst immer mit U/ml.

Was bedeutet nun der gestiegene TG Wert? Beim Ultraschall war nichts Auffälliges zu sehen.

Liebe Grüße, Danke, Karin

Karine123

Antwort auf: Tumormarker gestiegen

| Beitrags-ID: 457813

Wäre sehr dankbar über eine Antwort.

Was mich stets wundert ist dass die Nuklearmedizinerin der TAK Wert nicht beunruhigt.

48,63 IU/ml bei Referenzwert 0.00-4.11

Vor 3 Monaten TAK 310 U/ml (4 Wochen nach Radiojodtherapie) aber bei Referenzwert <115.

Was kann ich in meiner Situation jetzt tun? Die Radiojoddiagnostik ist im Juni. US war in Ordnung.

LottileinLeitungsteam NW Hypopara pap. SD-Ca pT 4b N1M1, Hypopara

Antwort auf: Tumormarker gestiegen

| Beitrags-ID: 457817

Hallo Karine,

du kannst nur TG-Werte aus demselben Labor miteinander vergleichen, weil die Tests unterschiedlich sind.
Bei mir unterscheidet sich der Wert bei der Hausärztin und dem Nuk zum Beispiel um 45 %.

Viele Grüße
Lotti

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1 Nutzer*in hat sich für diesen Beitrag bedankt.
Karine123

Antwort auf: Tumormarker gestiegen

| Beitrags-ID: 457820

Danke, Lottilein für deine Antwort.

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