Achtung

Ratschläge auf der Website können keinen Arztbesuch ersetzen
Okay

recurrens parese links, atemnot, schwerbehindert??

recurrens parese links, atemnot, schwerbehindert??

| Beitrags-ID: 244339

Hallo, ich hatte vor 9 Monaten eine SD-OP, vollständige Entfernung des lk. Lappens und Struma. Meine Stimme war über 3 Monate extrem heiser mit erheblicher Luftnot bei jeglicher körperlicher Anstrengung. Selbst mein Intimleben leidet darunter, was meine allgemeine psychische Laune nicht gerade verbessert. Mittlerweile habe ich die 40. Logopäden-Behandlung mit Reizstrom verordnet bekommen und mein HNO macht mir keine Hoffnung,dass das Stimmband sich regenerieren wird. Er meint, ich müßte ein Leben lang damit leben. Ich bin 40 Jahre alt und fühle mich wie eine Oma. Zudem meinte er, es würde problematisch werden, sollte es erneut zu einer OP kommen oder wenn ich je einen Unfall haben werde, müßte der Notarzt unbedingt einen kleinen Tubus nehmen, damit das andere Stimmband nicht auch noch verletzt werden würde. Tolle Aussichten, hoffentlich kann ich mich auch in diesem Fall noch mitteilen…
Gibt es einen Anspruch auf Behindertengleichstellung? Hat jemand Ahnung hiervon? VG Marie

Sönnchen scheine!
Follikuläres CA onkozytär

Antwort auf: recurrens parese links, atemnot, schwerbehindert??

| Beitrags-ID: 314282

Hallo Marie,

hast Du diesen Beitrag bereits gelesen?

FAQ-Hilfe: Ein- und beidseitige Stimmbandlähmung (Recurrensparese)

In welcher Region Deutschlands wohnst Du denn? Ich glaube, es könnte Dir evtl. helfen, zu Herrn Prof. Sittel Kontakt aufzunehmen. Vielleicht kann er Dir ja raten, was Du tun könntest?

Er ist auf jeden Fall einer der wenigen Spezialisten auf dem Gebiet der Recurrenzparese und wies in seinem Vortrag ausdrücklich darauf hin, dass leider auch bei vielen HNO Kollegen ein Wissensdefizit bzg. der Stimmbandlähmung besteht. Daher sind auch viele HNO Ärzte längst nicht über alle Behandlungsmöglichkeiten informiert.

Ich hoffe, dass Dir das weiterhilft.

Viele Grüße, Sandra

Heike 2906
Nutzer*In
foll. SD-CA pTxN0M1pulm.

Antwort auf: recurrens parese links, atemnot, schwerbehindert??

| Beitrags-ID: 314283

Hallo Marie,

Gib die Hoffnung bitte nicht auf, bei mir waren beide Stimmbänder ca. 10 Monate „beleidigt“. Habe auch etliche Logopädentermine gehabt. Die richtige Singstimme habe ich zwar nie wiederbekommen, kann auch nicht lange reden, schreien geht garnicht. Aber für den täglichen Gebrauch geht es.
Wenn Dir der Arzt wenig Hoffnung macht, dann spricht er wahrscheinlich aus Erfahrung?
Du könntest eventuell 30 GdB (Grad der Behinderung ) erreichen, wenn es eine Stimmstörung mit dauernder Heiserkeit ist, wenn nur Flüstern möglich ist, dann 40 GdB.
Da Du nun ohne Schilddrüse bist, könnten die Gutachter diesen Organschaden mit bewerten und Du erhälst dann einen Behindertenausweis (ab 50 GdB9.
Google mal unter : Anhaltspunkte für die gutachterliche Tätigkeit

dort ist alles beschrieben.
Unter 26.7 findest Du dann Mundhöhle, Rachen und obere Luftwege, dort sind auch die Stimmstörungen angegeben.

Ich wünsche Dir alles Gute und drücke Dir die Daumen, daß es wirklich nicht für immer ist!

LG, Heike

Antwort auf: recurrens parese links, atemnot, schwerbehindert??

| Beitrags-ID: 314284

vielen Dank für Eure Antworten! Ich denke und hoffe, mein HNO ist erfahren genug, um derartige Aussagen zu treffen. Er hat mir auch div. Möglichkeiten vom Einsetzen einer Plastik bishin zu einem spez. Laserverfahren alle derzeitig möglichen Alternativen aufgezeigt. Doch alleine der Gedanke, mich erneut den Operateuren „auszuliefern“ versetzt mich nur noch in Panik.
Zwischenzeitlich habe ich alles Anwälten übergeben. Ich bin nervlich ziemlich am Ende. Wenigstens ist meine Stimme ganz ok, nur vormittags und unter psychischem Druck -gerade auf der Arbeit- bin ich mich ständig am räuspern (was mir meine Logopädin eigentlich untersagt hatte). Die Stimme kippt dann einfach weg und alle denken, ich sei wieder erkältet.
Den Antrag beim Versorgungsamt werde ich aber wohl auf jeden Fall stellen.

AlbaLeitungsteam SHG Magdeburg pap. SD-Ca., foll. Variante, pT2, 2002

Antwort auf: recurrens parese links, atemnot, schwerbehindert??

| Beitrags-ID: 314285

Hallo Marie,

ob eine Op derart, wie sie Dein HNO vorschlägt, angezeigt ist oder ob andere Behandlungsmöglichkeiten infrage kommen, wie sie etwa Prof. Sittel benennt, hängt auch davon ab, wie belastend die Atemnot für Dich ist, wie sehr sie Dich einschränkt.
Das können wir von hier aus nicht beurteilen.

Ob aber eine Klage irgendwelchen Erfolg verspricht, halte ich in diesem Fall für sehr zweifelhaft. Die Stimmbandlähmung aufgrund einer Beeinträchtigung des Stimmbandnerven gehört nun leider zu den Risiken einer Schilddrüsen-Op. Das mußtest Du zuvor sogar unterschreiben im Aufklärungsbogen.

Ich an Deiner Stelle würde meine Kraft (und mein Geld) daher nicht für Anwälte und dergleichen verschwenden, sondern lieber versuchen, mich um meine weitere Gesundung zu bekümmern. Erste Erfolge hat die Logopädie ja immerhin schon gebracht. Vielleicht gibt es aber noch mehr und bessere Möglichkeiten für Dich?

Alle guten Wünsche dafür von Alba

Sönnchen scheine!
Follikuläres CA onkozytär

Antwort auf: recurrens parese links, atemnot, schwerbehindert??

| Beitrags-ID: 314286

Hallo Marie,

vielleicht „stehe ich gerade auf der Leitung“, aber was hast Du Anwälten übergeben?

Wenn Deine Logopädische Behandlung Dir schon eine so große Verbesserung gebracht hat, dass Du vormittags kaum Stimmprobleme hast, ist das doch schon ein großer Schritt. Herr Prof. Sittel hat ganz entschieden darauf hingewiesen, dass ca. 1 Jahr (also wichtig! Weitermachen!) die Logopädie DIE Hilfe überhaupt darstellt. Erst wenn sich innerhalb dieser Zeit nichts getan hat – und das ist bei Dir ja gar nicht der Fall – muss man davon ausgehen, dass die Stimmbandlähmung dauerhaft ist.

Das Verbot des Räusperns kenne ich von meiner Freundin, welche Logopädin ist, auch sehr gut! Sie sagt, das Räuspern ist extrem anstrengend für die Stimmbänder und verschlechtert die Situation weiter. Man kann versuchen, stattdessen häufiger zu schlucken, etwas trinken etc. um den Reiz zu unterdrücken. (Je häufiger man sich räuspert, um so größer ist der Reiz es wieder zu tun.)

Dein Arzt hat Dir offensichtlich auch weitere Schritte aufgezeigt, die Du unternehmen kannst, wenn das alles innerhalb des Jahres nicht zur Verbesserung der Situation ausreichen wird. „Kneifen vor einer evtl. Operation gilt nicht“ 😉

Du kannst Deine Kräfte selber besser einschätzen, aber ich persönlich würde mich (nachdem mir die Gefahr der Stimmbandlähmung vor der OP ja mitgeteilt wurde und man dies auch ausdrücklich unterschreiben muss) ganz auf die Verbesserung der Situation konzentrieren.

Herzliche Grüße, Sandra

BeateDue
Nutzer*In
Pap. T3m, N1b, Mx

Antwort auf: recurrens parese links, atemnot, schwerbehindert??

| Beitrags-ID: 314287

Hallo Marie,

das wichtigste haben meine Vorgänger ja schon geschrieben.
Ich hatte eine beidseitige Stimmbandlähmung, nach 1 1/2 Jahren Lögopäde mit viel Stimm- und Atemübungen ist meine Stimme soweit wieder gefestigt, meine Atmung ist nach wie vor nicht so gut. Ein Stimmband ist und bleibt gelähmt, nun gehe ich nochmal zum Logöpäden um weiter Atemübungen zu erlernen, da ich unter zeitweiligem Stimmbandkrampf leide.

Also mach schön weiter deine Übungen, vieleicht wird es nicht wieder so wie früher, aber ein wenig geht immer.

Grüße

BeateDue

Laufe nicht der Vergangenheit nach und
verliere dich nicht in der Zukunft.
Die Vergangenheit ist nicht mehr.
Die Zukunft ist noch nicht gekommen.
Das Leben ist hier und jetzt.
Buddhistische Weisheit

Antwort auf: recurrens parese links, atemnot, schwerbehindert??

| Beitrags-ID: 314288

Vielen herzlichen Dank für die ausführlichen Hilfen und Hinweise. Ich hatte einen Anwalt eingeschaltet, da ich gerade eben nicht auf das Risiko der Atemnot hingewiesen wurde, weder mündlich noch schriftlich! Dieses war mir vor der OP auch gar nicht bewußt. Ich muß mich wohl mit der Situation abfinden. Aber Ihr habt mir auch Hoffnung gemacht, denn noch ist das eine Jahr noch nicht um. Vielleicht tut sich ja noch was. Es hätte schließlich alles viel schlimmer kommen können, wenn ich manche Beiträge hier lese! Also, nochmals Danke für den Zuspruch!

Antwort auf: recurrens parese links, atemnot, schwerbehindert??

| Beitrags-ID: 314289

Hallo Marie, bin wie du mit 40 operiert worden. einseitige Stimmbandlähmung. Hatte lange Atemprobleme. ein halbes Jahr. Hatte intensivst logopädische Behandlung. Nach einem Jahr konnte ich immer noch nicht wirklich hoffnungsvoll sprechen. Ich hatte die gleichen Gedanken in meiner Verzweiflung wie du. (Verklagen, noch mal eine HNO-OP…)Nach 14 (!) Monaten, als auch schon der HNO abgewunken hat – hat sich die gelähmte Stimmlippe wieder bewegt! Jeder Mensch ist anders und jeder hat wohl seinen eigenen Krankheitsverlauf. Meine OP ist jetzt zwei Jahre her und ich singe, schreie aus voller Kehle!
Ich hatte verschiedene Logopäden und es gibt wirklich große Unterschiede! Ich würde mit einer Operation an den Stimmbändern warten, jede OP bringt neue Risiken. Lieber wirklich spezialisierte Logopäden suchen! Und täglich mehrmals üben, üben, üben!Florentine

whisper
Nutzer*In
pap. SD-Karzinom, beids. Recurensparese

Antwort auf: recurrens parese links, atemnot, schwerbehindert??

| Beitrags-ID: 314290


Hallo Marie,
seit 2002 leide ich an einer beidseitigen Stimmbandlähmung mit Fixation. Ich habe in der Zwischenzeit zwei weitere chirurgische Eingriffe hinter mir, einen
gynäkologischen, in dem Fall hat der Narkosearzt keinen Tubus verwendet, sondern eine Kehlkopfmaske und außerdem noch einen in einer HNO-Uni-Klinik, dort wurden Lymphknoten entfernt und außerdem noch eine Probe aus dem Kehlkopf entnommen. Da war eine Kehlkopfmaske natürlich nicht möglich, aber eine wurde ein kleiner Tubus genommen und es ist auch alles gutgegangen. Deine Angst, im Falle eines Unfalles oder so nicht mehr mitteilen zu können, was los ist, kenne ich. Mein HNO-Arzt hat daraufhin eine Art Notfallpass ausgestellt, den ich immer bei mir trage. Dort ist die Diagnose aufgeführt und außerdem darauf hingewiesen, bei einer nötigen Narkose besondere Sorgfalt walten zu lassen- Vielleicht wäre das für dich auch eine Möglichkeit.
Ich hoffe, dass sich deine Lage noch bessert und du weitere Fortschritte erzielen kannst. Auch ich habe seinerzeit über Schadensersatzmöglichkeiten nachgedacht, ich arbeite selbst stundenweise in einer Anwaltskanzlei aber mein Chef hat die Möglichkeiten geprüft und mir schließlich davon abgeraten. Mir ging es seinerzeit auch gesundheitlich zu schlecht, um so etwas durchzustehen.
Alles Gute

Danie
Nutzer*In
SD-KREBS

Antwort auf: recurrens parese links, atemnot, schwerbehindert??

| Beitrags-ID: 314291

Hallo, ich hatte vor 9 Monaten eine SD-OP, vollständige Entfernung des lk. Lappens und Struma. Meine Stimme war über 3 Monate extrem heiser mit erheblicher Luftnot bei jeglicher körperlicher Anstrengung. Selbst mein Intimleben leidet darunter, was meine allgemeine psychische Laune nicht gerade verbessert. Mittlerweile habe ich die 40. Logopäden-Behandlung mit Reizstrom verordnet bekommen und mein HNO macht mir keine Hoffnung,dass das Stimmband sich regenerieren wird. Er meint, ich müßte ein Leben lang damit leben. Ich bin 40 Jahre alt und fühle mich wie eine Oma. Zudem meinte er, es würde problematisch werden, sollte es erneut zu einer OP kommen oder wenn ich je einen Unfall haben werde, müßte der Notarzt unbedingt einen kleinen Tubus nehmen, damit das andere Stimmband nicht auch noch verletzt werden würde. Tolle Aussichten, hoffentlich kann ich mich auch in diesem Fall noch mitteilen…
Gibt es einen Anspruch auf Behindertengleichstellung? Hat jemand Ahnung hiervon? VG Marie

Hallo Marie,

ich habe mich nach fast einem guten Jahr hier mal wieder eingeloggt:
Habe leider auch eine einseitige Stimmbandverletzung bei der Op-Entnahme eigentlich nur meiner Knoten erlitten . Mein eigentlichesProblem war nach der Zeit der dann der doch entnommenen SD ( war total verknotet und es war ein Karzionom dabei ) ständig diese Luftprobleme – wie ein aus der Puste gestrandetes Walros – , diese Stimmbankrämpfe unter Belastung,Erkältung, in der Nacht und bei trockener Luft- genannt VCD. Auch Besuche bei einer VCD-Logopädin gehabt, von Arzt zu Arzt gerannt wg der Stimmbandkrämpfe. Nette !!!! vrständnissvolle !!! Ärzte getroffen und dann auch mal in der ambulanten Charite-Sprechstunde gelandet und nehme jetzt einmal am Tag ein Handinalierer mit einer Spririver Kapsel ein. Dieses Spiriva setzt den Muskelreflex zurück, damit sich dieser Stimmbandkrampf nicht entwickeln kann. Tja aber einen Anwalt habe ich trotzdem genommen, für Arzthaftungsfragen. Denn zuor habe ich über meine Krankenkasse ein Gutachten erstellen lassen, mit dem üblichen Geplänkel drin wg. Hinweis auf Patienenten-Aufklärungsbogen etc. Als Schlußwort viel der Satz : man kann bei mi leider nur von einer schicksalhaften Komplikation ausgehen und man wünscht mir weiter alles Gute !!! Aber eins hat das Gutachten doch gebracht:
1. es stand drin, das bei meiner Op das Neumontoring nicht ging, welches die Stimmbandnerven während der er Op überwacht- für mich grob fahrlässig, denn ich war ja kein Notfall – Patient. Ich hätte informiert werden müssen, und man hätte den Termin auf einen anderen Tag verlegen können.
2. Ich wurde in diesem Patienten-Aufklärungsbogen nie über die Folgen einer Stimmbandverletzung informiert, es stand nirgends was von Atemnot, VCD etc.

Na ja – jetzt ist der Anwalt am Zug, es ist sehr langwierig !!!
Aber mir geht es ja nur darum, um meine Zukunft zu kämpfen, alles jetzigen lebenseinschränkenden Kriterien in den Griff zu bekommen. Es kann nicht sein, das man mit dem ganzen Mist, welch einem ja nun mal zugefügt worden ist, leben soll. Ich gebe dem Arzt persönlich nicht die Schuld, aber den ganzen Umständen, und dafür ist auch ein Krankenhaus dem Patienten das schuldig. Ich bin menschlich stark bestraft, körperlich fürs Leben gehandycapt, finanziell ( arbeite nur noch halbtags) , bin finanziell an meiner Gesundheit nur noch zu Kasse gebeten ( Zuzahlungen Logopäden , Medizin etc ) und was kommt im weiteren Leben deswegen noch ? Zahlt die Kasse irgenwann mein Medikament noch ???
Deshalb- trotz vieler negativer Zuschriften damals – wegen Anwalt – habe ich mich hier nicht beirren lassen und kämpfe um mein Recht- was in Deutsland als armer KassenPatient eh schon ein Hohn ist.
Daher mach weiter- tue was für Deine Gesundheit- hole Dir hier viele Tipps von Gleichgesinnten, habe ich hier auch bekommen, und gehe Deinen Weg weiter !!! Man hat doch nichts zu verlieren ! Und wenn es ein guter Anwalt ist, weiß er doch von vornherein, ob es sich lohnt zu kämpfen !
Ich mache es , es dauert eben nur viel Zeit !!

LG Danie

EllenVerstorben med. SD-Ca; Multiple Sklerose

Antwort auf: recurrens parese links, atemnot, schwerbehindert??

| Beitrags-ID: 314292

Es kann nicht sein, das man mit dem ganzen Mist, welch einem ja nun mal zugefügt worden ist, leben soll. Ich gebe dem Arzt persönlich nicht die Schuld, aber den ganzen Umständen, und dafür ist auch ein Krankenhaus dem Patienten das schuldig. Ich bin menschlich stark bestraft, körperlich fürs Leben gehandycapt, finanziell ( arbeite nur noch halbtags) , bin finanziell an meiner Gesundheit nur noch zu Kasse gebeten ( Zuzahlungen Logopäden , Medizin etc ) und was kommt im weiteren Leben deswegen noch ? Zahlt die Kasse irgenwann mein Medikament noch ???

Hallo Danie,

ich finde Du darfst nicht vergessen, dass Du Krebs hattest! Wie gut, dass das entdeckt wurde, oder nicht?

Gruß,
Ellen

Gesundheit ist das Ausmaß an Krankheit, das es mir noch erlaubt, meinen wesentlichen Beschäftigungen nachzugehen.
Friedrich Nietzsche

Antwort auf: recurrens parese links, atemnot, schwerbehindert??

| Beitrags-ID: 314293

Habe seid einem SD-Ca. 1990 beidseitige Reurrensparese, bin einseitig Glottiserweitert und habe Atem- und Sprachpropleme. Kann allso Mitreden. War dieses Jahr auf anraten meiner Ärztin der Uni-Klinik Würzburg auf Reha In Bad Gögging (nähe Ingolstadt), kann ich jedem der Logopädische „Intensiv“ Betreung aushält ;) , nur empfehlen. Ich wünsche euch allen immer gut Luft und nicht den Humor verlieren,das ist das was ich in der langen Zeit gelernt habe . hsk

xIsax
pap. SD CA (re); Stimmbandlähmung links

Antwort auf: recurrens parese links, atemnot, schwerbehindert??

| Beitrags-ID: 314294

Es kann nicht sein, das man mit dem ganzen Mist, welch einem ja nun mal zugefügt worden ist, leben soll. Ich gebe dem Arzt persönlich nicht die Schuld, aber den ganzen Umständen, und dafür ist auch ein Krankenhaus dem Patienten das schuldig. Ich bin menschlich stark bestraft, körperlich fürs Leben gehandycapt, finanziell ( arbeite nur noch halbtags) , bin finanziell an meiner Gesundheit nur noch zu Kasse gebeten ( Zuzahlungen Logopäden , Medizin etc ) und was kommt im weiteren Leben deswegen noch ? Zahlt die Kasse irgenwann mein Medikament noch ???

Dem stimme ich voll und ganz zu. Was ich seitdem an Zahlungen hatte, wegen den ganzen, finde ich nicht normal. Man ist mit seinen Befund schon gestraft genug.

Leopold

Antwort auf: recurrens parese links, atemnot, schwerbehindert??

| Beitrags-ID: 314295

Hallo Marie und hallo Danie,
ich bin sehr beeindruckt von Euren mutigen Einstellungen zum Thema Haftungsansprüche gegenüber den Krankenhäusern (nicht gegenüber den einzelnen Ärzten) und möchte Euch zuerst mein Kompliment und meinen Respekt aussprechen. Auch ich habe seit über einem Jahr eine einseitige Stimmbandlähmung mit insbesondere Luftnot.
Für Haftungsansprüche gegenüber den Kliniken sprechen in meinen Augen die folgenden Punkte:
1.) Die Komplikation Stimmbandlähmung als OP-Folge ist dem Patienten durch den Arzt in der ganzen Konsequenz überhaupt nicht erklärbar. Man müsste sich schon mit einem Betroffenen (wie uns) austauschen, um sich auch nur annähernd im Vorfeld einer OP eine Vorstellung davon machen zu können, was einen da erwartet und was man unterschreibt. Ich drücke es hart aus: Die Ärzte, die uns beraten, wissen nicht, wie sich eine Stimmbandlähmung anfühlt. Als nicht Betroffene gelingt es ihnen nicht, einen Eindruck zu vermitteln und ein Gefühl dazu herüberzubringen.
In meinem Fall hat die beratende Ärztin auf meine Rückfrage nach der Luftnot sogar Auskunft gegeben, dass Luftnot nur bei beidseitiger Lähmung vorkommt. Diese irreführende Aussage findet man sogar auf medizinischen Seiten.
Solche Unterschriften, dürften nach solchen Aufklärungen überhaupt nicht eingefordert werden.
2.) Das Argument, dass im Falle Krebs eine (umfangreiche) Patientenschädigung zulässig ist, ist aus meiner Sicht haltlos, da gerade der Krebspatient gezwungen ist, sich Gedanken über den weiteren Verlauf seines Lebens zu machen und somit auch abzuwägen zwischen Lebensqualität und Lebensdauer. Einem mündigen Patienten müsste dieser Entscheidungsspielraum eigentlich zugestanden werden. Das sollte klares Patientenrecht sein und die sogenannte ‘therapeutische Radikalität‘ mitbestimmen.
Die Aufklärungsgespräche müssten hierzu viel intensiver und umfangreicher sein.
3.) Unser kostengetriebenes Gesundheitssystem läuft aus betriebswirtschaftlichen Gründen auch Gefahr, Beratungs- und Operationsqualitäten aus Zeit- und Kostengründen „weniger hoch“ anzusetzen, um das vorsichtig auszudrücken. In einem solchen System würden sich Haftungsansprüche der Patienten gegenüber der Klinik natürlich sehr positiv für a l l e Patienten auswirken.
Wenn den eingesparten Beratungskosten die Kosten der Haftung gegenüber stünden, wären sicher viele Aufklärungen intensiver und Unterschriften würden auf einer tieferen Basis geleistet.
Ich selbst bin mit dem Thema noch nicht durch und habe deshalb bisher keine Klage erhoben.
Eine gute Lösung würde ich persönlich in einer speziellen Clearing-Stelle für Stimmbandlähmungen sehen. Eine Clearing-Stelle, welche die Leiden von uns Betroffenen prüft und mit entsprechenden Geldern hilft, insbesondere dann, wenn der Beruf nicht mehr oder nur noch teilweise ausgeübt werden kann.
Liebe Grüße und alles Gute
Leopold

Anonym
Gast

Gäste dürfen nur Anfragen stellen. Ratschläge, Erfahrungsberichte etc. von Gästen werden von den Moderatoren ohne Vorwarnung gelöscht.
Das Gast-Schreiberecht ist nur für Nutzer*innen gedacht, die sich nicht gleich registrieren möchten bzw. Probleme bei der Registrierung haben: Jetzt kostenlos registrieren als Forums-Nutzer*in

Deine Information:

Bist du ein Mensch? Dann klicke bitte auf Stern.

Geburtstage

Heute haben keine Nutzer*innen Geburtstag.

In den nächsten Tagen haben 3 Nutzer*innen Geburtstag

Zur Zeit aktiv

Forum-Statistik

133.831 veröffentlichte Beiträge
28.854 veröffentlichte Themen
7.270 registrierte Nutzer*innen

Sie möchten uns finanziell unterstützen?
Bundesverband Schilddrüsenkrebs – Ohne Schilddrüse leben e.V.
GLS Gemeinschaftsbank eG|IBAN: DE52 4306 0967 4007 2148 00|BIC: GENODEM1GLS

Spenden mit einem Klick