Hey Netti,
ich wollte mal fragen, ob sich noch alles gut eingependelt hat bei dir. Das klingt furchtbar, was du durchmachst neben 4 Kindern, aber wie schön, dass dein Mann dich da so unterstützt. Dieses Spiel kenne ich leider schon zu gut. Seit der Pubertät war ich ein sehr schlafloser Mensch und die Antwort war mein Morbus Basedow, den ich erst seit 3 Jahren diagnostiziert bekommen habe. Wann immer mir Leute Einschlaftipps („mach doch mal Sport) gegeben haben, bin ich innerlich richtig aggressiv geworden, weil man ja wirklich schon ALLES ausgetestet hat. Und die „gesunden“ Menschen können sich auch nicht vorstellen, wie es ist, alle 2-3 Tage die Nacht durchzumachen.
Ich bin mir sicher, dass auch die anderen im Forum recht haben und die Medis noch nicht ganz gut eingestellt sind. Als ich gut eingestellt war, hatte ich in meinem ganzen Leben noch nie so gut schlafen können. Aber vielleicht helfen dir meine anderen Learnings der letzten Jahre auch. Ich hatte viel ausprobiert 😉
1. Es ist nicht alles Schildi, sondern oft auch der Kopf. Und beide tanzen manchmal fröhlich mit dem Teufel im Nacken. Ich bin seit Schilddrüsenproblemen in der Verhaltenstherapie und merke immer wieder, dass meine Denkmuster mich in diese Situation bringen und den Teufelskreis am Laufen halten. Die eine Nacht vom 8.12 als du deinen Durchbruch hattest. Vielleicht erinnerst du dich daran, wie der Tag ablief oder ob das einer dieser hellen Tage war, an denen man einfach nur sorglos war und deswegen schlafen konnte. Mir hat vorallem Schreiben geholfen und lautes Singen, Ballsport im Verein als „Alltags-Reset“, Yoga für Geist und Körper. Ich habe gelernt, dass nur me-time mir den Rhythmus zeigen konnte, den ich solange gesucht habe, um wieder innere Ruhe zu finden. In deiner Lage ist es schwer, aber wenn du einen so verständnisvollen Mann hast, der dir sogar sagt, dass du eine Kur machen könntest, dann würde ich das tun. Langfristig würde es dir und deiner Familie helfen. Ja manchmal klemmts halt in der Seele und da hilft nur reden, schreiben, schreien.
2. Den Körper entlasten. Neben dem ganzen Brain-Fu@&, den man eh schon hat durch den wenigen Schlaf, kann man wenigstens dafür Sorgen, dass es dem Körper gut geht.
Wann immer ich nach 9 gegessen habe, sei es durch Stress und falsches Zeit Management, konnte ich mich darauf verlassen, dass ich 3 Uhr aufwache und dann bis 7 wach bin. Dann Screen Time. Da muss ich ja nichts zu sagen, es ist schlimm in der heutigen Zeit 🤡. Dann Schlafroutine: Zähneputzen suggeriert dem Körper, dass es bald Schlafenszeit ist. Lavendel im Zimmer, Gute-Nacht-Tee mit Kamille und Lavendel hat mir auch geholfen. Magnesium damit sich die Muskeln entspannen. 1-2 Monate mal auf Fast Food verzichten und dann gucken wie der Körper reagiert. Selen hat mir übrigens bei den Augen geholfen. Soll man aber nicht über 6 Monate nehmen.
Manchmal hilft es darüber nachzudenken, wie ein guter Tag an einem ganz normalen Tag in der Woche aussehen würde. Und den versucht man einfach umzusetzen. Und dann wird Schritt für Schritt alles wieder gut.
LG Bananenbrot