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Arzt besteht auf Reduzierung von L-Thyroxin? Brauche bitte dringend Antwort

Arzt besteht auf Reduzierung von L-Thyroxin? Brauche bitte dringend Antwort

| Beitrags-ID: 405250

Liebes Forum,

ich bräuchte bitte dringend eure Hilfe und bitte entschuldigt, dass ich gerade nicht viel Zeit habe um mich wieder in das Thema einzuarbeiten, aber ich bin derzeit Patient in einer Psychiatrie und gerade nur für wenige Stunden zuhause.
Vielen Dank bereits im Voraus!

Zur Vorgeschichte: ca. 2006 / 2007 wurde mir wegen Schilddrüsenkrebs die Schilddrüse vollständig entnommen; anschließend erfolgten mehrfache Radiojodtherapien, um das Restgewebe zu zerstören.

Seinerzeit war ich auch sehr über das Thema informiert und auch in Foren unterwegs; irgendwann konnte ich mich von dem Thema emotional etwas distanzieren und habe daher auch wieder viel vergessen.

Ich erinnere mich jedenfalls noch so weit, dass ich zukünftig eher eine minimale Überdosierung des L-Thyroxins anpeilen sollte; schlicht um eine Unterdosierung zu vermeiden, denn diese könnte den Körper dazu anregen, wieder Schilddrüsengewebe bilden zu wollen, wodurch der Krebs zurückkehren sollte.
(Frage: erinnere ich mich da richtig?)

Nun bin seit Mittwoch, also vorgestern, Patient einer Psychiatrie. Bei der Aufnahme wurde mir natürlich erst einmal Blut abgenommen.

Gestern (Donnerstag) sprach mich eine Ärztin darauf an, dass mein TSH-Wert zu niedrig sei. Ich erklärte ihr darauf in etwa das, was ich oben bereits niedergeschrieben habe. Sie wollte daraufhin Rücksprache mit den Internisten halten.

Heute wollte ich mich für die Tagesfreizeit im Schwesternzimmer abmelden. Plötzlich, als ich dort im Türrahmen stand, meldete sich die Ärztin aus dem Hintergrund mit den Worten „Ah, Herr B., gut dass ich Sie sehe. Ich habe Infos von den Internisten erhalten“.

Nun begann Sie mit mir (also buchstäblich zwischen Tür und Angel, was mir schon mal gar nicht so behagte) ein Gespräch und meinte, dass Sie nun folgendes anordnen würde:

1. L-Thyroxin für 3 Tage komplett absetzen, dann
2. danach dann L-Thyroxin von derzeit 250 auf 200 reduzieren.

Nun klingelten bei mir gleiche mehrere Alarmglocken.
Zum einen hatte man mir früher immer mitgeteilt, dass L-T. niemals schlagartig abgesetzt werden sollte (vor jeder Radiojodtherapie wurde die Dosis wochenlang schleichend reduziert), zum zweiten kommt mir der Sprung auch recht rapide vor.
Und außerdem, am wichtigsten: empfinde ich persönlich die derzeitige Dosierung von 250 als absolut ideal; rein vom Befinden her.

Meine Hausärztin hatte letztes Jahr ähnliches mit mir probiert, wodurch ich deutliche Beschwerden hatte; u.a. auch eine extreme Aggressivität, die mir bis dahin völlg fremd war, sprich: ich erkannte mich selbst kaum wieder.

So, nun war ich recht überrumpelt, und habe nicht so souverän agiert, wie ich es mir im nachhinein gewünscht hätte; ich ließ mich auf den Kompromiss ein, nach den drei Tagen Pause die Dosis auf 225 zu reduzieren.

Vor allem ärgere ich mich über mich selbst, dass ich mir nicht konkret den TSH-, T3- und T4-Wert hab nennen lassen.  🙁   Aber dazu habe ich dann frühestens Montag die Möglichkeit.

Definitiv hat mich diese Ärztin aber spüren lassen, dass sie nich gerne Diskussionen dieser Art führt…

Nun sitze ich hier und google wie verrückt, finde aber recht wenig, und hab nun auch keine Zeit mehr; ich muss wieder zurück in die Klinik und kann erst am Wochenende hier wieder reinschauen.

Daher bitte ich euch nun um Hilfe jeder Art, also Fachwissen, Meinungen und evtl. auch Argumentationshilfen.

Bin gerade sehr überfordert damit und möchte mich für den Montag vorbereiten.

Ich habe übrigens auch meine ganzen alten Unterlagen, Blutwerte etc. nicht mehr; die Hälfte meiner Aktenordner sind bei der Flutkatastrophe vernicht worden (welche u.a. übrigens auch der Grund ist, weshalb ich gerade in dieser Einrichtung bin).

Vielen lieben Dank bereits im Voraus!

P.S.
Das einzige, was ich eben gefunden habe, war folgendes; allerdings weiß ich nicht, wie seriös diese Quelle ist:

„Bei einer T4-Monotherapie mit Thyroxin darf der TSH-Wert entgegen der ärztlichen Meinung auch supprimiert sein, also unterhalb der Norm liegend. In der Tat wird diese Einstellung von informierten Ärzten beispielsweise bei Schilddrüsenkrebs bevorzugt und man hat in einer Studie herausgefunden, dass Patienten erst dann ihr Übergewicht verloren, wenn sie unter Thyroxin auf einen supprimierten TSH ≤ 0,1 mU/l eingestellt wurden, im Gegensatz zu den Patienten ohne Schilddrüsenkrebs, deren TSH innerhalb der Norm bleiben musste.“
(…)
„Wichtig bei jeder Schilddrüseneinstellung ist, dass man zusätzlich zu den Blutwerten auch nach Befinden dosiert. Erst wenn nahezu alle Unterfunktions-Symptome weg sind, ist man auch gut eingestellt.“
(http://natuerliche-schilddruesenhormone.com/2017/07/12/einstellung-thyroxin/)

Nachtrag: ich bin männlich, 44 Jahre alt, wiege 98 kg.  Danke!

  • Dieses Thema wurde geändert vor 2 Jahre, 6 Monaten von Nizbel.

Antwort auf: Arzt besteht auf Reduzierung von L-Thyroxin? Brauche bitte dringend Antwort

| Beitrags-ID: 405313

Hallo,

Das obige Zitat am Ende ist keine gute Quelle, kenne genügend Schilddrüsenkrebspatienten mit einem niedrige TSH-Wert die trotzdem zugenommen haben.
Die Gewichtsproblematik ist ein ganz eigenes Thema.

Zur TSH-Unterdrückung nach Schilddrüsenkrebs setzt ich noch gleich eine Link rein.

https://www.sd-krebs.de/foren/forum/schilddruesenkrebs-2/nachsorge-des-schilddruesenkrebs/topic/faq-tsh-unterdrueckung-nach-schilddruesenkrebs/

Diese macht man heute nicht mehr so, sondern individueller, weil die Risiken höher als ein möglicher Nutzen.
Wenn keine akuten Beschwerden durch die TSH-Unterdrückung bestehen wie z.B. Herzrasen, dann ist es besser ganz langsam die Thyroxin Dosis zu reduzieren, 12,5µg und mehrere Monate zu warten,da der Körper sich an die hohe Dosis gewöhnt hat.
Es dauert auch eine Weile bis die Hypophyse wieder TSH produziert.
Daher besser langsam und mit Geduld reduzieren.

Habe auch mal 250 µg genommen und habe über die Jahre auf nun 125µg reduziert.

Viele Grüße
Harald

  • Diese Antwort wurde geändert vor 2 Jahre, 6 Monaten von Harald.
    Diese Antwort wurde 3-mal bearbeitet.
InSeNSU
Moderator
Basedow, Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: Arzt besteht auf Reduzierung von L-Thyroxin? Brauche bitte dringend Antwort

| Beitrags-ID: 405403

Hallo Nizbel,

ist deine Nebenschilddrüsenfunktion trotz der großen OP intakt geblieben oder kam es zum Hypoparathyreoidismus? Nimmst du außer Thyroxin noch Medikamente?

Da Nebenschilddrüsenunterfunktion vor allem bei unsachgemäßer Behandlung auch erhebliche psychische Probleme machen kann, sollte auf jeden Fall der Calciumwert im Blut jetzt sicherheitshalber (morgens nüchtern) noch mal getestet werden. Ausführliche Infos zur postoperativen Nebenschilddrüsenunterfunktion findest du hier im Unterforum Calcium, den FAQ dazu und unter www.hypopara.de

Alles Gute wünscht dir

Frauke

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