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Frühsymptome

Frühsymptome

| Beitrags-ID: 260036

Hallo,
ich kämpfe mich daran ab, eine belastbare Diagnose zu erhalten, ob SD Krebs ja oder nein. Was mich von Betroffenen interessieren würde, wäre: Welche Symptome gab es im Vorhinein, also vor OP bzw. Diagnosestellung?
Kann es z.B. sein, dass man deutliche Schmerzen auf der Seite des Tumors bzw. direkt dort hat? Ich muss wegen einer anderen Sache Opiate nehmen, die natürlich kaschieren. Bei einer Dosisreduktion fiel mir allerdings extrem auf, dass ich dort diese Schmerzen habe. Beim letzten Sono, an einer Klinik diesmal, erfuhr ich, dass ich mehrere vergrößerte Lymphknoten hätte, einer eben direkt neben dem „Knoten“. Kann ein follikulärer Krebs „arbeiten“? Ich weiss auch nicht, was ich genau damit meine, aber eben einen Vorgang, der sich anfühlt, als würde etwas kochen, brennen, entzündet sein, oder gar in etwas reinwachsen. Letzteres wohl kaum, aber als Gefühl eben. Ich rede mir derweil ein, dass eben Erkältungszeit ist, eine banale Halsentzündung. Der Zahnarzt meinte, er fühle durchaus, dass sich die Speicheldrüsen im Mundboden verdickt hätten, sozusagen angeschwollen wären. Gab es so etwas z.B. bei jemandem, also eine Reaktion eine Etage höher auf ein Geschehen darunter im Hals?
Würde mich freuen, hier mehr zu erfahren.

StefanFLeitungsteam NW Hypopara OP 1996, Follikuläres SD-CA, Hypopara, endokrinologisches Sonderexemplar

Antwort auf: Frühsymptome

| Beitrags-ID: 387443

Hallo Sonnenblumenwiese,
mir ist nicht bekannt, das ein Knoten in der SD mit Schmerzen in Verbildung verbraucht werden kann.
Die meisten Knoten werden wohl durch Abtasten der SD durch einen Arzt entdeckt (so wie bei mir). Bei mir war der Knoten nach unten gewachsen und machte keinerlei Beschwerden.
Bei Einigen drückt er aber nach hinten auf die Luft- und Speiseröhre was zu Schluckbeschwerden führt. Bei Anderen wächst er nach vorne und bildet eine Beule am Hals.

In Deinem Fall würde ich den Hsls von einem geübten Arzt antasten lassen. Bei Verdacht erfolgt dann meist ein Szintigramm der SD. Eine andere Mögluchkeit wäre eine Ultraschalluntersuchung der SD. Die Ultraschallgeräte sind inzwischen so genau, das sich u.U. sogar anhand der Darstellung der Zellen sogar die Krebsart bestimmen lässt.
Eine letzte Möglichkeit bietet noch eine Biobsie des Knotens, bei der versucht wird Knotengewebe mit den Krebszellen zu entnehmen.
Die 100%ige Sicherheit gibt es aber erst nach der operativen Entnahme des Knotens und der pathologischen Untersuchung.
Früher war die sofortige Entferung eines Kalten Knotens Usus. Inzwischen nimmt man von einer OP aber mehr und mehr Abstand, weil man auf die OP-Risiken verzichten möchte und die Lebensqualtiät nicht unnötig einschränken will.

Wenn Dein Hals aber bereits sonographiert wurde und nur Lympfknoten gefunden wurden, dann kannst davon ausgehen, das keine Knoten in der SD sind. Die wären dann mit Sicherheit aufgefallen.

Viele Grüße
Stefan

Antwort auf: Frühsymptome

| Beitrags-ID: 387444

Hallo StefanF,
erstmal herzlichen Dank für Deine Antwort.
Also es ist so, dass ich von zwei meiner Knoten bereits seit 9 Jahren weiss, seit 2015 liegt mir der örtliche Endokrinologe in den Ohren, ich sollte die rausoperieren lassen, weil sie ihm suspekt seien. Dies damals nach Szinti (kalte Knoten) und Sono. Die Biopsie damals war benige, er hatte aber etwas Zweifel, ob er genau gestochen hatte. Das hat mich wenig interessiert, weil ich in meinem Leben bereits eine unglaubliche Anzahl an OPs hinter mir habe, von denen ich sehr viele bereue. Ich finde nicht, dass man mal einfach so auf Gebärmutter, Eileiter, Gallenblasen, usw. verzichten kann. Seither nehme ich schon Hormone bzw. habe Verdauungsprobleme. Nach einer missglückten Rückenversteifung bin ich auch sehr, sehr Anti zu OPs. Das, damit Du vielleicht meine Haltung besser verstehst. Also mir muss man schon dramatisch beweisen, dass das unbedingt erforderlich ist.
Nach meinem letzten Besuch beim örtlichen Endo vor ein ca. einem Vierteljahr. Diesmal hat er neben einer Sono, in der dann von vier Knoten sprach, 2 kleine wären kalkig und ja sowieso Krebs, echauffierte er sich, und dass er überhaupt nicht verstünde, dass ich mich nicht operieren liesse, wo doch soviele Patienten so froh hinterher wären, dass sie mehr Luft bekämen etc. Er wurde so wütend, dass er mich nach dem Ergebnis einer diesmal eben zweifelhaften Biopsie (follikuläres Adenom oder eben Krebs) von dem größten und ihm suspektesten Knoten rechts, über 2cm, kalt und stark durchblutet, mich anblaffte, ich solle ihm jetzt unterschreiben, dass er mich aufgeklärt hätte. Man fühlt ihn auch, aber angeblich soll das ja auch kein so durchschlagendes Argument sein, wenn man sie fühlt. So war ich also recht angefressen über diese Aggressivität und wollte eine Zweitmeinung in einer Uniklinik, zumal ich auch eine merkwürdige Tendenz im ganzen Körper zu allen möglichen Raumforderungen (Zysten, Ganglien, Adenomen, Fibroelastomen, Neuromen, Granularzelltumoren etc. habe), in der Hoffnung, da kann jemand was zusammendenken und Entwarnung geben.
Ergebnis: In der Uniklinik wurde sofort gesagt, die Biopsie wäre nicht vom Tisch zu wischen, weil eine negative auch bei einer zweiten positiven (also benignen meine ich) immer noch Gewicht hätte. Und: Wenn das so wäre, dass die Szinti damals kalte Knoten ergeben hätte, wäre eine Adenom ausgeschlossen. Dort beurteilen sie nach ATA, nicht nach Tirads. Der örtliche Endo schlicht nach Erfahrung scheinbar. Von ihm wurde ich auch nach lokalen Beschwerden gefragt, und verneinte. Aber: Für einen Besuch bei einem Neurologen wegen anderer Sache reduzierte ich meine Nervenschmerztabletten und siehe da, das wurde genau um den suspektesten Knoten richtig schmerzhaft. Die Uniklinik hatte eben auch nach Lymphknoten sonografiert und eben einige ziemlich vergrößerte, einen direkt neben dem suspekten gefunden. Aber eben gesagt, naja, könne ja Erkältungszeit sein. Jedenfalls habe ich Schmerzen am Hals entlang, deutlich auch an dem Knoten, raufwärts. Auch bei den Speicheldrüsen drüber habe ich Verdickungen und Schmerzen. Ich trinke zu wenig. Und weil man Läuse und Flöhe haben kann, wollte ich Euch fragen, ob man das eher zur Schilddrüse denken muss oder eben zu anderen Problemen.
Was ich so gelesen habe im Forum hier, gibt mir ein wenig das Gefühl, die größten Probleme entstehen nach dieser OP. Und da selbst bei einer Biopsie mit diesem Ergebnis immer noch ein hoher Prozentsatz benigne sein könnte, entferne ich mich innerlich von einer (diagnostischen) OP. Ich habe einfach genug andere Baustellen. Weiss nicht, ob das verständlich rüberkommt.
Also falls noch jemand was dazu sagen könnte, zu Beschwerden VOR OP, gerne.

StefanFLeitungsteam NW Hypopara OP 1996, Follikuläres SD-CA, Hypopara, endokrinologisches Sonderexemplar

Antwort auf: Frühsymptome

| Beitrags-ID: 387442

Hallo Sonnenblumenwiese,

Ok, bei Deinem Eingangspost hast Du das alles nicht erwähnt, sondern nur die Schmerzen.
Ich weiss jetzt nicht auf welchem Stand Dein Endokrinologe ist und in welcher Uniklinik Du warst, aber in der Regel zögern heute Endorinologen eine SD-OP so lang wie vertretbar hinaus. Früher, wie bei mir, wurde noch sofort operiert.

Die Berichte hier im Forum täuschen ein wenig, da sich hauptsächlich nur Leute melden die Probleme haben. Ich bin da eigentlich eine Ausnahme, da ich mit der Hormoneinstellung keine Probleme, meine Stimmbandlähmung hatte ich nach 4 Monaten gelegt und als Hypopara bin ich erst vor ein paar Jahren durch Fehlentscheidungen in der Klinik ordentlich in Schwierigkeiten gekommen. Ansonsten lebe ich seit 23 Jahren ein normales Leben wie jeder andere auch. Ich nehme morgens meine Hormontabletten und das war es.
Mein Problem sind eigentlich nur Ärzte die kaum Ahnung von meinen Erkrankungen haben und die Risiken nicht ernst nehmen. Hab ich es im Griff, ist alles gut.

Bereue ich die OP von damals? Kann ich nicht wirklich sagen, da ich die Folgen, wenn ich nicht operiert worden wäre, im Nachhinein nicht abschätzen kann. Aber vermutlichvwürde ich dann heute nicht mehr leben.
Ich bin auch jemand der gerne positiv nach vorne schaut, als Sachen nachzutrauen, die ich eh nicht mehr ändern kann.

Viele Grüsse
Stefan

Maria2
Moderator
pap. Karzinom pT3 tall-cell-Variante

Antwort auf: Frühsymptome

| Beitrags-ID: 387445

Hallo Sonnenblumenwiese,

Schmerzen sind erst mal kein typisches Anzeichen für SD-Krebs.
Eher würde ich da an einen entzündlichen Prozess denken, beispielsweise habe ich von der Thyreoiditis de Quervain schon gehört, dass sie sehr schmerzhaft sein soll. Näheres darüber, wie man eine solche entzündliche Erkrankung diagnostizieren kann, weiß ich allerdings nicht.
Eine Auflistung der möglichen Erkrankungen in der SD haben wir hier: FAQ: Die häufigsten Schilddrüsen-Erkrankungen

Unabhängig davon denke ich, dass du das mit den verdächtigen Knoten (früher oder später) auf jeden Fall abklären lassen solltest.

Der Grund für mich, mich operieren zu lassen, war damals übrigens, dass der Knoten gedrückt und mich gestört hat. Schmerzen komplett Fehlanzeige, aber sehr oft das Gefühl, als würde mich jemand würgen.

Viele Grüße von
Maria

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Antwort auf: Frühsymptome

| Beitrags-ID: 387446

Wenn das Abklären nicht die OP bedeuten würde.
Die Ärztin in der Uniklinik in München will nach Rücksprache mit ihrer Chefin, Prof. Spitzweg, nochmal eine Szinti machen. Vermutlich, weil die Bösartigkeit laut Patho ja von der Unterscheidung heiss (Adenom) oder kalt (Krebs) abhängt. Die Ärztin sagte, den Termin dazu hätte sie gerne lieber früher als später. Ein wichtiger Punkt Euren Unterlagen hier nach wäre Gefässinvasion

Durch was könnte man bei Euch denn Gefäsinvasion erkennen? Erst bei OP oder schon vorher durch die Sono? Bei der Sono wurde nur betont, dass in dem grössten Knoten viel Durchblutung sei. Das hat ja wohl nichts mit Gefässdurchbrüchen zu tun.
Kann mir jemand dazu was sagen?
Gibt es eine Info, die ich schon genannt habe oder die vielleicht fehlt, die so ziemlich sicher auf Krebs hindeuten würde?
Und wenn der Pathologe das Gewebe so beschreibt, wie ich in meiner Vorstellung hier reingeschrieben habe, sagt Euch das was in Richtung Pro Krebs /OP oder Coneben was anderes? Was würdet Ihr raten, was ich noch fragen sollte, nach welcher Diagnostikoder so?
Liebe Grüsse und vielen Dank

schlittenhund
papill-Sd-Karz.pT3, N1b,MO

Antwort auf: Frühsymptome

| Beitrags-ID: 387447

Hallo Sonnenblumenwiese,

in meinem Histologiebefund stand : „Infiltration in die Weichteile“, sowie „Gefäßeinbrüche“.

Von vornherein dies feststellen zu können, ist meiner Erfahrung nach quasi unmöglich. Dies wird erst beim Aufschneiden und der Einsicht während der OP festgestellt.
Beim Ultraschall per se kann man höchstens Knoten, Verkalkungen, „Echoarmut“, vielleicht auch diffuses Gewebe feststellen, und selbst da kann man nicht mit 100%iger Sicherheit eine Bösartigkeit diagnostizieren. Letztendlich kommt es immer auf das Histologieergebnis an.

Bei mir war alles bis zur letzten Minute „in Schwebe“.
Einer der Ärzte konnte beim US nichts Besorgniserregendes feststellen, ein anderer will sofort „Krebs“ erkannt haben. Drei Biopsien lieferten kein eindeutiges Ergebnis, mein Szinti war normal, ein Arzt meinte, „wie aus dem Bilderbuch“, wahrscheinlich, weil bei mir alles nach hinten gewachsen ist, selbst die vergrößerten Lymphknoten waren nirgends zu erkennen. Es stand also 50:50, ob bösartig oder nicht.

Es ist total schwierig , eine Bösartigkeit direkt im Vorfeld mit absoluter Sicherheit ausschließen zu können.
Mein Tipp: Hol dir unbedingt eine Zweit,- bzw. Drittmeinung ein!

Dass alles gut ausgeht wünscht dir von Herzen
Schlittenhund

P.S.: Die Ärzte versicherten mir, dass die Gefäßeinbrüche, da alles herausoperiert wurde, keinen nachteiligen Einfluss auf die Prognose hätten!

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Antwort auf: Frühsymptome

| Beitrags-ID: 387448

Hallo Schlittenhund,
warum genau hast DU Dich operieren lassen? Wieviele Ärzte haben es Dir gesagt, dass Du das tun solltest? Wie lange ist es her? Wie lange musstest Du in der Klinik bleiben und haben sie gleich alles operiert und dann diese Rjt gemacht?
Was mich interessieren würde, wie war die Zeit vor der OP? Hast Du irgendetwas beobachtet an Dir? Es ist ja skurill, dass etwas in einem run- und reinwächst und man bemerkt nichts, oder?
Wenn das Dinge sind, die Du alle schon erzählt hast, will ich Dich nicht nerven. Schreib vielleicht, wo ich das finden kann.

Liebe Grüße und herzlichen Dank,

StefanFLeitungsteam NW Hypopara OP 1996, Follikuläres SD-CA, Hypopara, endokrinologisches Sonderexemplar

Antwort auf: Frühsymptome

| Beitrags-ID: 387449

Vermutlich, weil die Bösartigkeit laut Patho ja von der Unterscheidung heiss (Adenom) oder kalt (Krebs) abhängt.

Hallo Sonnenblumrnwiese,
kalte Knoten müssen nicht Kreks sein. Kalt heißt nur inaktive SD-Gewebe. Darin KANN sich Krebs bilden.
Heiße Knoten können sich immer wieder bilden, aber auch wieder verschwinden.

Viele Grüße
Stefan

Antwort auf: Frühsymptome

| Beitrags-ID: 387441

Lieber Stephan,

ok, also es ist so, ich bin in diese Zweitmeinung an der Uniklinik so reingegangen, dass ich eigentlich nur von berufenerem Mund bestätigt bekomme, was ich hören wollte: Benigne, keine OP. Aber die Ärztin hat die Patho sehr ernst genommen. Bei ihr scheidet das Adenom aus, wenn die Szinti kalte Knoten ergeben hat. Hier die Patho:
„1. und 2. Punktaktflüssigkeit in der konventionellen Färbung und in den Spezialfärbungen zeigen sich zellreiche Präparationen mit Follikelepithelien, die zum Teil gruppiert sind. Wesentliche Kerngrößenvariationen liegen nicht vor. Es ergibt sich ein mikrofollikulärer Aspekt.
Kritischer Befundbericht: 1. und 2. zweifelhaft (Tumorzellen nicht auszuschließen). Zellreiche Schilddrüsenpunktatzytologie mit mikrofollikulären Follikelepithelien, so dass hier in erster Linie ein Schilddrüsenadenom in Betracht kommt. Ein follikuläres Schilddrüsenkarzinom kann nicht ausgeschlossen werden.“

Da die Szinti nicht von ihnen ist, und ich nicht mitbekam von meinem lokalen Endo, will sie die wohl nochmal haben als Bestätigung.

Liebe Grüße

Antwort auf: Frühsymptome

| Beitrags-ID: 387440

Hallo,
das ist mir unklar:
deutet jetzt „keine wesentliche Kenngrößenvariation“ auf differenzierte oder nicht differenzierte Tumoren hin?
Liebe Grüße

schlittenhund
papill-Sd-Karz.pT3, N1b,MO

Antwort auf: Frühsymptome

| Beitrags-ID: 387439

Hallo Sonnenblumenwiese,

selbstverständlich beantworte ich gerne alle deine Fragen!

Eines Abends bemerkte ich beim Eincremen des Halses links einen dicken Knoten, habe daraufhin mal im Internet nach Erklärungen gesucht und bin auf „Kropf“ gestoßen, den früher angeblich viele ältere Frauen hatten, daher auch der Begriff „Kropfband“, welches im ländlichen Bereich gerne getragen wurde. Im Internet hieß es auch, SD-Krebs sei sehr selten, sodass ich mir dachte, nun, das wird wohl nicht gleich das Schlimmste sein. Dann zum HA, der mich zum US überwies. In meiner Wohnnähe befand sich ein allgemeines Röntgeninstitut, das auch US anbot, aus heutiger Sicht war der Arzt aber gar nicht auf SD spezialisiert, denn er sah zwar „Diffuses“, schlug aber keinen Alarm in dem Sinne. Ich sollte mal in nächster Zeit in ein Spezialinstitut gehen, aber ohne Eile. O.K., es war Mitte Juni und die Ferienzeit stand bevor, sodass ich mir erst für September einen Termin sicherte.

Nachdem dann alle Voruntersuchungen absolut keinen Hinweis auf Krebs ergaben, will ein SD- Arzt im Ultraschall, sofort „Krebs“ erkannt haben. Leider hat er das weitere Prozedere derart verpatzt, sowohl fachlich als auch menschlich, dass ich Arzt und Klinik wechseln musste. Immerhin erließ er mir das Honorar von 160 Euro und entschuldigte sich sogar telefonisch.

Zwischendurch ging ich noch zu einem anderen Privatendokrinologen, der die zweite und dritte Biopsie vornahm, wieder ohne Ergebnis.

Dann endlich beim Chef der Endo-Chirurgie in der Uniklinik. Alarm wegen erhöhten Calcitoninspiegels und daraufhin Stimulationstest, der ebenfalls erhöht war. Aber auch in der US-Ambulanz der Klinik konnte ein anderer diensthabender Arzt keine eindeutigen bzw. verdächtige Lymphknoten erkennen, obwohl ich drei LK-Metastasen hatte, aber bei mir war alles derart ganz nach hinten gewachsen, sodass man nichts erkennen konnte.

Zusammengerechnet haben, nachdem ich Meinungen von mehreren Ärzten eingeholt hatte, fast alle (ca. fünf, unabhängig von einander) zur OP geraten. Ich wollte natürlich nicht operiert werden, weil ich Angst vor der Narkose hatte, und mir ein Leben ohne SD nicht vorstellen konnte. Schon dass Wort „Krebsverdacht“ hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen, ich wollte es nicht wahrhaben und habe alles versucht, einen OP zu vermeiden. Ich habe sogar an die Uni-Klinik Frankfurt geschrieben, weil man dort anstelle einer herkömmlichen Op ein „thermoablatives Verfahren“ einsetzt, erhielt jedoch umgehend die Antwort, dass diese Methode bei Krebsverdacht nicht angewendet wird.

Letztendlich fügte ich mich und stellte mich auf eine OP ein, die ich zwar sofort in einem Ordenskrankenhaus hätte durchführen lassen können, ich jedoch lieber auf einen Termin in der Uni-Klinik wartete, denn ich lasse alle größeren Eingriffe prinzipiell nur in der Uni-Klinik vornehmen, weil ich davon überzeugt bin, dass im Notfall die dortige Infrastruktur allen anderen Spitälern weit überlegen ist.

Dort bestand eben auch die Möglichkeit, dass während der OP ein Schnellschnitt vorgenommen werden konnte, was mir eine zweite OP erspart hat. Mein Tumor war sage und schreibe schon 5 cm groß und es wurden mir 63 (!) Lymphknoten entnommen, von denen drei befallen waren. Es handelte sich um ein papill. Ca, der erhöhte Calcitoninspiegel, der ein Hinweis für ein medulläres Ca sein kann, stellte sich als Folge einer „C-Zell-Hyperplasie“ heraus.

Fünf Wochen später wurde die RJT vorgenommen.
Alles ging gut und war weit weniger schrecklich, als ich mir ausgemalt hatte. An das tägliche Schlucken der SD-Hormone morgens gewöhnt man sich im Handumdrehen, und trotz der Größe meines Tumors habe ich eine sehr gute Prognose.

Falls du noch Fragen hast, melde dich einfach!
Ich verstehe dich, dass du nun eine aufreibende Zeit hast und nicht weißt, was wohl die richtige Entscheidung ist. Lieber nichts überstürzen. Bei mir sind seit der Entdeckung des Kropfes und er OP gute sieben (!) Monate vergangen, direkt „pressiert“ hat kein Arzt, weil SD-Krebs nur sehr langsam wächst und ich jemand bin, der gerne alles lange vor sich herschiebt, sodass es mir nur recht war.

Also lieber eine Meinung zuviel als zuwenig einholen!

Alles Gute, ganz herzlich
Schlittenhund

Antwort auf: Frühsymptome

| Beitrags-ID: 387450

Was bedeuten Lymphknoten, die man im Sono entdeckt? Ich möchte gerne verstehen, wie man das zu verstehen hat. Leider habe ich vergessen, das zu fragen beim Arzt.
Ich meine Lymphknoten, die frei irgendwo im Schall zu sehen sind.

Hallo,

damit ist vermutlich gemeint, dass diese nicht per Tastuntersuchung, sondern allein durch den Ultraschall entdeckt wurden.

In welchem Zusammenhang ist dies geäußert worden?

Bei einer follikulären Neoplasie, die per Feinnadelpunktion festgestellt wird, kann man nie zu 100% ein Schilddrüsenkrebs ausschließen. Daher wird dies der Pathologe immer auch erwähnen, allein schon um sich rechtlich abzusichern.

follikuläre Neoplasie
kann sein:

  • gutartiges follikuläres Adenom
  • follikuläre Variante des papillären Schilddrüsenkarzinom (FVPTC)
  • eingekapselte follikuläre Variante des papillären Schilddrüsenkarzinom (EFVPTC)(nach internationalem Pathologengremium, soll dies nicht mehr als Krebs bezeichnet werden, weil kein Anzeichen auf malginität)
  • follikuläres Schilddrüsenkarzinom

siehe Broschüre Knoten Kap. 3.1. Knoten und Krebsverdacht und Kap. Klinikauswahl?

Hier noch der Hinweis auf die Kapitel unser Broschüre Knoten der Schilddrüse und ihre Behandlung. 3. Diagnostik der Knoten der Schilddrüse.
3.1. Knoten und Krebsverdacht.

Viele Grüße
Harald

Antwort auf: Frühsymptome

| Beitrags-ID: 387451

Hallo Harald,
herzlichen Dank.
1. Die Lymphknoten: Das war in der Uniklinik bei meinem Ersttermin dort bei der Ärztin, die nach dem Eingangsgespräch gleich eine Sono machte. Uniklinik ist meine zweite Station nach dem örtlichen Endokrinologen. Sie schallte und schallte und dann zeigte sie mir mehrere dieser vergrößterten Knoten, einer davon direkt neben dem suspekten.

2. Kannst Du oder jemand anderer mir jetzt helfen beim Zusammendenken?
Worauf deutet denn jetzt die Pathologie? Auf ein differenziertes oder undifferenziertes Karzinom (wenn überhaupt Karzinom)?
=> „zellreiche Präparationen mit Follikelepithelien, zum Teil gruppiert“
=> „Wesentliche Kerngrößenvariationen liegen nicht vor“
=> „Zellreiche Schilddrüsenpunktatzytologie mit mikrofollikulären Follikelepithelien“

Welche Deiner aufgezählten Möglichkeiten würde nun hier passen?
Denke ich richtig, wenn ich das follikuläre Gewebe als Dreh- und Angelpunkt mal nehme und das als FVPTC oder FTC denken würde, so dass andere Varianten ausscheiden wie medullär, C-Cell oder anaplastisch?
Die Uniklinikärztin hat Blut abgenommen, und von einer Suche nach Calcitonin gemurmelt.
Echoarm, solide, über 2cm, wider than tall, mittig sehr durchblutet, follikulär…

Mir geht es ja darum, wie relaxed ich das nehmen kann oder eben nicht. Daher ist ja differenziert oder nicht schon ein Punkt.

3. Die Uniklinikärztin meinte eben, a) dass Adenom ausscheide, wenn echoarm, b) dass diese Knoten oft so 5 Jahre ziemlich stillhalten und dann plötzlich Dynamik aufkäme. Und man sollte jetzt nicht lange warten, sie würde mind. auf Grad 4 von 5 auf dieser ATA Klassifikation werten. Aber sie hat mir eben nicht direkt gesagt, was sie so denkt und ich wartete ab. Ich habe am 9.1. die Szinti und mir für 30.1. einen Besprechungstermin gesichert. Zur Info.

Wenn jemand das Wissen hat, dann bitte gerne was zum Zusammendenken, oder was sich ausschließt. Ich mach mich nicht verrückt, aber es beschäftigt mich natürlich.

schlittenhund
papill-Sd-Karz.pT3, N1b,MO

Antwort auf: Frühsymptome

| Beitrags-ID: 387452

Hallo Sonnenblumenwiese,

du verlangst zuviel.

Wir sind alle hier nur Laien und keine Mediziner.

Ich denke, diese Fragen kann nicht einmal ein Arzt „ad hoc“ beantworten, es sei denn, ein Pathologe, und vielleicht auch dann nur, wenn er dein Exponat vor sich liegen hat.

In der Regel wird erstmal ein allgemeiner „Krebsverdacht“ ausgesprochen ohne in die Details gehen zu können. Aber zum Glück muss diese „Vordiagnose“ ja nicht eintreffen.

Bitte berichte weiter.
Alles Gute für deine nächsten Untersuchungen wünscht
SH

Antwort auf: Frühsymptome

| Beitrags-ID: 387453

Entschuldigt bitte, ich wollte niemanden überfordern. Ich dachte nur, vielleicht weiss ja jemand was.
Ich wollte übrigens noch die Patho von 2010 von dem auch jetzt 2019 wieder biopsierten verdächtigsten Knoten ergänzen. Das heisst also, dass meine Knoten schon sehr lange da sind, daher scheidet eigentlich nicht differenziert aus, finde ich. Ob das jetzt heisst, dass sie von harmlos in aggressiv umgeschlagen sind oder ob der Endo doch schlecht biopsiert hat, ich weiss es nicht.

Die hiess so damals:
„Zellreiche Ausstrichpräparate mit Erythrozyten, Lymphozyten und segmentkernigen, neutrophilen Granulozyten. Amorphes, azelluläres Material mit Kolloid. Einzelne Kolloidmakrophagen. Einzelne, wenige in Gruppen gelagerte Thyreozyten ohne erkennbare Atypien. Rundovaläre Kerne mit feininfiltraten Chromatin ohne erkennbare Atypien.
Ein nicht malignitätsverdächtiges Punktat“

Also nur zur Ergänzung, vielleicht gibt es das ja auch nicht so oft, dass man sich so lange weigert, was dagegen zu tun und Daten davon hat.
Vielleicht habe ich aber doch recht, nichts zu tun.

Die Zeit wirds zeigen.
DAnke Euch jedenfalls.

Antwort auf: Frühsymptome

| Beitrags-ID: 387454

Hallo, vorallem lieber Harald,

nochmal kurz zu den Lymphknoten: Die Ärztin hat direkt vor der Sono lange und konzentriert den Hals abgetastet, ohne etwas zu sagen. Also kann es sehr wohl sein, dass sie sie zuerst ertastet hat. Nachdem sie die Lymphknoten im Sono fand, sagte sie zu mir, wäre ja Erkältungszeit, könne daher kommen.
So, jetzt habe ich bereits die Blutwerte aus der Uniklinik (morgen ist Szinti). Zum Zeitpunkt der Sono hatte ich aber so überhaupt gar keine erhöhten Entzündungswerte. Meinem Verständnis nach müsste sich die „Erkältungszeit“ in den Entzündungsparametern widerspiegeln.
Dafür habe ich ein etwas über dem Refbereich liegendes Parathormon (69,4, Refbereich: 15-65), ein katastrophal niedriges Vit D (unter 10, Refbereich: 20-100), eine erhöhte Glucose (114, Refbereich: 60-99). Alle sonstigen Endowerte wie TSH, F3, F4, Calcitonin im Normalen.

Die Szinti morgen könnte ihre Chefin wohl auch deswegen haben wollen, weil das Parathormon hoch ist, also Nebenschilddrüsen. Allerdings hängen auch niedriges Vit D und Parathormon und Glucose zusammen. Calcium ist übrigens auch normal. Nun ja, muss ich in Erfahrung bringen, jedenfalls habe ich den Eindruck, dass ausser der Entwarnung mit Calcitonin und den neg. Entzündungswerten nichts drin ist, was bez. Schilddrüse weiterbringt.
Ich habe mir überlegt, ob ich nicht zu meinem HNO gehe, den ich lange schon habe, ob er a) den Hals abtasten, reinschauen könnte, ob er was findet, was die Lymphknotenvergrößerung erklärt und b) vielleicht mal mit ihm die Schilddrüsensituation kurz bespreche, was er davon hält.

Ich habe übrigens nochmal nachrecherchiert: Die Knoten sind tatsächlich seit 2010 bekannt. Auch wurde 2010 die erste Biopsie gemacht, die Szinti ist von 2015. 2015 hatte ich mich erfolgreich um die Biopsie gewunden, damals schon zum Ärger meines Endo, der die Knoten damals schon raushaben wollte. Mann, Mann, Mann. was soll man davon halten. Sind das jetzt Knoten, die viel zu lange Zeit hatten, zu wachsen, und jetzt tatsächlich maligne sind, oder ist gerade die lange Zeit ein Indikator dafür, dass sie gutartig sind.

Die letzten Tage schaue ich ziemlich weiss im Gesicht aus und finde meine Gesichtsform irgendwie ungewöhnlich. Ich bin auch schon angesprochen worden darauf. Wenn ich schlucke, dann verzieht sich komisch der Hals. Das hatte ich eigentlich dem Älterwerden zugeschrieben.

Dass ich erst am 30.1. einen Besprechungstermin mit der Uniklinikärztin habe, finde ich inzwischen sehr belastend.
Auch wenn morgen die Szinti die Szinti von 2015 bestätigt, was die Schilddrüse anbelangt, dann ist man ja auch nicht schlauer. Vielleicht wollen sie auch die Nebenschilddrüsen (Parathormonwert) anschauen.

Es ist gut, dass es Euch gibt. Ich teile das hier nicht mal mit meinem Mann, weil ich ihn nicht beunruhigen will. Das versteht doch auch keiner, wenn man Krebs sagt, wie doch anders Sd-Krebs einzuschätzen ist.

Liebe Grüße an Euch

Antwort auf: Frühsymptome

| Beitrags-ID: 387455

Wer hat Erfahrungen mit dem Bürgerhospital in Frankfurt, OP Schilddrüsenkrebs.

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