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Welche Blutwerte bei der Krebsnachsorge

Margit
Nutzer*In
pap. Ca. Dez.2002

Welche Blutwerte bei der Krebsnachsorge

| Beitrags-ID: 234605

Hallo , alle Ihr im Forum,

welche Blutwerte müssen kontrolliert werden bei der Krebsnachsorge eines pa. Ca.
Meine Schilddrüse ist ganz weg und die Nebenschilddrüsen sind zum Teil in Muskelgewebe implantiert.

Mir erscheint es sehr komisch, dass bei mir noch nie das Parathormon kontrolliert wurde.
Eigentlich hat mein Arzt immer nur fT3, fT4, TSH, Thyreoglobulin und TG Antikörper untersucht.

Ich hab aber auch keine Beschwerden, die auf Kalziummangel hinweisen.
Was meint Ihr dazu?

Liebe Grüße Margit

HermannVerstorben Dez. 2002: SD-OP+32HLK12/02,2xRJT,n.d.1RJT speicherlos,07.04 Rezidiv Leber u.Rippe, ...

Antwort auf: Welche Blutwerte bei der Krebsnachsorge

| Beitrags-ID: 263270

Hallo Margit,
der Tg-Wert wird einer Deiner wichtigsten Werte überhaupt sein, er soll im 1. Jahr nach der OP total unterdrückt sein, das bedeutet,einen Wert so um die 0,05-0,10. Deshalb wird auch Dein TSH-Wert sehr niedrig sein müssen, also in der leichten ÜF, das ist gewollt.

Wenn Du bislang mit dem Ca keine Probleme hast, ist dies ein Zeichen, dass die NSD ihre Funktion relativ schnell aufgenommen haben. In der Regel müssen nach der OP sehr viele Patienten zusätzlich Ca+D3 zufüttern. Der Normwert des PTH liegt bei 10-65 pg/ml, kann aber je nach Labor davon abweichen. Wenn Du kein Kribbeln in den Fingern spürst, oder ein Liedzucken an den Augen,arbeiten Deine NSD soweit wieder.

Bitte nehme vor der Blutabnahme keine SD-Hormone ein, sondern erst danach, damit verhinderst Du falsche Werte beim ft3/ft4 Spiegel.
Ich wünsche Dir eine gute Nachsorge, viele Grüsse Hermann.

AlbaLeitungsteam SHG Magdeburg pap. SD-Ca., foll. Variante, pT2, 2002

Antwort auf: Welche Blutwerte bei der Krebsnachsorge

| Beitrags-ID: 263271

Hallo Margit,
mit dem Calzium und Parathormon hat Hermann recht. Ansonsten muß ich ihn ein wenig korrigieren. Also der TSH-Wert und der TG-Wert haben im Grunde nicht viel miteinander zu tun. TSH = thyroid stimulating hormon wird in der Hirnanhangdrüse produziert und „sagt“ der Schilddrüse, ob und wieviel an SD-Hormon sie produzieren soll. Da wir ja keine Schilddrüse mehr haben, würden eventuelle Restzellen bei nicht unterdrücktem TSH womöglich anfangen zu wuchern. Deshalb soll der TSH unter 0,1 liegen, was für den Patienten eine leichte Überfunktion bedeutet. Der TG-Wert (Thyreoglobulin?) hingegen gilt als Tumormarker. Er bezeichnet einen Eiweißstoff, der nur von SD-Zellen – gesunden und kranken – hergestellt wird. Er sollte auf Dauer (nicht nur im ersten Jahr!) im nichtmeßbaren Bereich liegen. Das ist je nach Labor unter 0,5 oder unter 0,3, einige Labore können auch noch genauer messen. Liegt der TG da, kann man einigermaßen sicher sein, daß sich im Körper keine aktiven SD-Zellen mehr befinden.
Was die Hormoneinnahme vor der Blutabnahme betrifft, so befrage bitte Deinen Arzt. Das wird völlig unterschiedlich gehandhabt. Ich selbst soll sie immer nehmen und ich habe meine Termine mal morgens früh gehabt, mal nachmittags, mal am späten Vormittag.
Bei mir wird bei den halbjährlichen Untersuchungen in der Regel auch noch ein kleines Blutbild gemacht, da ist, so glaube ich, Calzium mit dabei. Das Parathormon wurde noch nie gemessen, aber ich habe auch höchstwahrscheinlich noch alle NSD.
MfG Alba

HermannVerstorben Dez. 2002: SD-OP+32HLK12/02,2xRJT,n.d.1RJT speicherlos,07.04 Rezidiv Leber u.Rippe, ...

Antwort auf: Welche Blutwerte bei der Krebsnachsorge

| Beitrags-ID: 263272

Hallo Margit,
zu den Ausführungen von Alba gibt es zu sagen, dass sehr wohl der Tg-Wert mit dem TSH-Wert unmittelbar etwas zu tun hat. Ich habe mich da schon richtig ausgedrückt, nur-es wurde vielleicht falsch interpretiert.
Wenn der Tg-Wert in der Ersten Zeit nach der OP extrem unterdrückt sein muss, ist zwangsläufig der TSH-Wert ebenfalls auf einem sehr niedrigen Level. Dieser niedrige TSH-Wert kommt durch die richtige Dosierung der SD-Hormone die Du zufütterst zustande, wie schon erwähnt also eine ÜF.

Diese ÜF soll aber auf keinen Fall lebenslang wie Alba es behauptet betrieben werden, denn es ist ja hinreichend bekannt, dadurch einen Knochendichte-Abbau( Osteoporose)zu bewirken! Ferner haben zahlreiche Betroffene auf die Dauer Probleme mit dem Bluthochdruck und Herzfrequenzstörungen.
Wenn nun in wenigen Jahren diese extreme Unterdrückung etwas gelockert wird, hat das noch lange nicht zu bedeuten, dass immer gleich etwas nachwächst, also die leichte Erhöhung des TSH-Spiegels aber dennoch im niedrigen Bereich verursacht nicht linear dazu eine Erhöhung des Tg-Wertes, der gefährlich werden könnte. Die Nebenwirkungen einer lebenslangen extremen Unterdrückung des TSH-Wertes sind enorm hoch! Bereits schon bei Dosierungen in der Größenordung von 150er Thyroxin lebenslang, können die erwähnten Probleme massiv auftreten.
Es muss jeder selbst entscheiden, welche Gratwanderung er bei dieser nicht ganz einfachen Dosierung gehen will. Ich jedenfalls, werde nicht mein Leben lang extrem unterdrücken. Spreche dies mit den Spezis durch, es gibt tatsächlich weltweit sehr unterschiedliche Meinungen darüber. Ich wünsche Dir für die Zukunft das Beste, es möge alles gut gehen,VG.Hermann.

Antwort auf: Welche Blutwerte bei der Krebsnachsorge

| Beitrags-ID: 263273

Hallo Hermann,
also ich finde Alba hat den Zusammenhang TSH und TG recht gut erklärt.

Hingegen scheint mir Deine Erklärung nicht so richtig den Punkt zu treffen. Von „Unterdrückt“ spricht man eigentlich nur beim TSH. Dieser wird bei uns Kreblsern bewusst klein gehalten durch eine Substitution mit Schilddrüsenhormon, und zwar soviel, dass es durch das TSH es nicht zu einer Stimulierung von eventuell noch vorhandenem restlichem Schilddrüsengewebe bzw. Schilddrüsenkrebszellen kommt, Schilddrüsenhormone zu produzieren und zu wachsen.
Inzwischen geht man davon aus, dass diese Unterdrückung des TSH nicht lebenslänglich sein muss.
Der TSH-Wert gibt direkt eine Aussage über den Hormonhaushalt.

Andres beim TG-Wert: Wie Alba richtig geschrieben hat, bezeichnet das TG einen Eiweißstoff, der nur von SD-Zellen – gesunden und kranken – hergestellt wird. Der TG-Wert muss auf Dauer niedrig sein, d.h. nicht nachweisbar sein. Andernfalls bedeutet dies, dass SD-Zellen (gesunde oder kranke, das weiß man eben nicht) nachgewachsen sind.
Der TG-Wert sagt nichts über den Hormonhaushalt aus, und ist lediglich ein Indikator für das Vorhandensein von (gesunden wie kranken) SD-Zellen.
Hoffe, dass nun etwas Klarheit eingetreten ist.
Viele Grüße
Harald

rosa
Nutzer*In

Antwort auf: Welche Blutwerte bei der Krebsnachsorge

| Beitrags-ID: 263274

Hallo!
Um meinen Senf auch noch dazu zu geben:
Wenn das TSH niedrig ist, findet auch kein Wachstumsreiz auf (benigne wie maligne) SD-Zellen statt. Wenn kein Wachstumsreiz stattfindet, kann der Tumormarker, also das hTG, auch nicht ansteigen. Da er im Idealfall durch OP und/oder RJT weit unter 1 liegt, weist ein höherer TG-Wert darauf hin, daß entweder zuviel TSH im Blutkreislauf kreist und die Zellen sich vermehren (und dann natürlich auch mehr TG abgeben) konnten oder aber – und das ist der schlimmere Fall – daß die TSH-Supression nicht mehr funktioniert.
Ersteres ist ja auch der Grund dafür, daß z.B. bei mir jedesmal wenn ich vor einer RJD absetze, zusammen mit TSH auch das TG hochschnellt.

Der Zusammenhang ist mir so erklärt worden und ich fand das auch immer sehr einleuchtend.

Liebe Grüße,
rosa

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