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Calciumacetat-Nefro 500

Calciumacetat-Nefro 500

| Beitrags-ID: 455942

Liebe Hypoparas,

mein Endokrinologe möchte, dass ich Ca 500mg Sandoz absetze und dafür Calciumacetat-Nefro 500 nehme. Dies sei ein Phosphatbinder. Ich habe dazu folgende Fragen:

Welcher Bestandteil bindet das Phosphat, das Calcium oder das Acetat?

Im Calciumacetat Nefro 500 sind nur 126mg Calcium drin. Heißt das, dass ich davon 4 Tabletten nehmen muss, um die Sandoz 500mg zu ersetzen?

Muss ich die Anzahl von Nefro-500 an den Phosphatgehalt der Mahlzeit anpassen? Lt. Beipackzettel bis zu 4×3 Tabletten täglich möglich.

Wenn ich nur zwei Mahlzeiten zu mir nehme, muss ich dann in jedem Falle 4 Tabletten nehmen, um auf die Calciummenge zu kommen?

Was ist das Besondere an Calciumacetat? In Sandoz Calcium 500mg sind Gluconat, Lactat und Carbonat, aber kein Acetat. Warum ist Calciumacetat ein Phosphatbinder aber nicht Calciumgluconat, Calciumlactat oder Calciumcarbonat?

Muss ich Angst haben, dass Calciumacetat 500 Nefro auch meine Schilddrüsenhormone bindet? Wieviel zeitl. Abstand zwischen beiden Tabletten sollte es sein?

Vielen Dank für Eure Antworten.

Struwel

 

 

StefanFLeitungsteam NW Hypopara OP 1996, Follikuläres SD-CA, Hypopara, endokrinologisches Sonderexemplar

Antwort auf: Calciumacetat-Nefro 500

| Beitrags-ID: 455943

Hallo Strubel,

Frauke hat dazu im Eossenbereich schon etwas geschrieben (Nachtrag 2012)

https://www.sd-krebs.de/foren/forum/substitution-schilddruesenhormone-und-calcium/calcium-substitution-nebenschilddruesenunterfunktion/topic/calciumpraeparate-allgemeine-informationen/

Acetat ist eine Esterverbindung der Essigsäure und bindet tatsächlich Phosphat.

Was hat Dir denn Dein Hausarzt zur Dosierung gesagt? Eigentlich kann es ja nicht sein, dass Du Dich da selber drüber erkundigen musst, wenn er Dir ein anderes Präparat verschreibt. Ich würde die Menge an Calcium beibehalten und es engmaschig überprüfen lassen.

Auf zusätzliches Phosphat sollten wir eh, wenn möglich, verzichten. Normale Ernährung sollte m.M. nach aber immer gehen. Auf Unmengen an Cola würde ich aber verzichten.

Zwischen SD-Hormon und Calcium sollten am Besten ein paar Stunden liegen, egal um welches Präparat es sich handelt. Man kann es auch näher aneinander einnehmen, aber dann muss u.U. die Hormonmenge leicht angepasst werden. Goldene Regel ist hier eine Gleichmäßigkeit.

VG

StefanF

  • Diese Antwort wurde geändert vor 3 Monaten, 1 Woche von StefanF.
InSeNSU
Moderator
Basedow, Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: Calciumacetat-Nefro 500

| Beitrags-ID: 455946

Hallo zusammen,

hier noch mal ein direkterer Link zu Thema Calciumverbindungen im Wissensbereich:

https://www.sd-krebs.de/wissensbereich/therapien/calcium-praeparate/

Und in der Ernährungsbroschüre ist das Thema Phosphat umfassend abgehandelt:

https://hypopara.de/cms/wp-content/uploads/2022/04/Ernaehrungsbroschuere_Hypopara_201906.pdf



@Stefan
: Wo steht, dass das Acetat Phosphat bindet? Meines Wissens macht das in alle Calciumverbindungen das Calcium. Das fängt das Phosphat im Darm weg, indem es eine unlösliche Verbindung eingeht, die ausgeschieden wird.

Calciumpräparate müssen also so dosiert werden, dass trotzdem noch genug freies Calcium übrig bleibt, dass dann dank Calcitriol vom Darm ins Blut transferiert wird.

Mehr zum Thema Phosphatbindung durch Calciumpräparate in den Antworten von Prof. Ketteler (Fulda-Treffen):

https://www.sd-krebs.de/foren/forum/substitution-schilddruesenhormone-und-calcium/calcium-substitution-nebenschilddruesenunterfunktion/topic/verschiebung-5-hypopara-bundestreffen-auf-2022/#post-454498

Viele Grüße

Frauke

 

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Antwort auf: Calciumacetat-Nefro 500

| Beitrags-ID: 455949

Liebe Frauke, lieber Stefan,

vielen Dank für die raschen Antworten.

In den Links wird über Calciumacetat nur sehr wenig gesagt. Unklar ist mir immer noch, warum das Calcium aus dem Acetat ein Phosphatbinder sein soll , aber offensichtlich nicht das Calcium aus den Verbindungen mit Carbonat, Glukonat und Lactat. Warum sind das Heilwasser von Steinsiecker und die anderen Calciumpräparate keine Phosphatbinder?

Liebe Grüße von Struwel

 

StefanFLeitungsteam NW Hypopara OP 1996, Follikuläres SD-CA, Hypopara, endokrinologisches Sonderexemplar

Antwort auf: Calciumacetat-Nefro 500

| Beitrags-ID: 455950

Gut, dann ersetze ich die Essigverbindung „Acetat“, durch die Verbindung Calciumacetat.

VG

StefanF

InSeNSU
Moderator
Basedow, Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: Calciumacetat-Nefro 500

| Beitrags-ID: 455951

Hallo Struwel,

je nachdem wie stabil die jeweilige Calciumverbindung ist, bestehen eben Unterschiede. Das hängt chemisch vom Reaktionspartner ab, also der Säurestärke von Kohlensäure (Carbonat), Essigsäure (Acetat), Citronensüre (Citrat), usw. Die sind verschieden stark im Verhältnis zur Magensäure (Salzsäure) und zur Phosphorsäure. Und je nach der übrigen Chemie im Magen-Darmtrakt resultiert schliesslich mehr von der einen oder anderen Verbindung und von freien Ionen.

Noch genauer kann das besser ein Apotheker als ein Arzt erklären.

Viele Grüsse

Frauke

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Antwort auf: Calciumacetat-Nefro 500

| Beitrags-ID: 455952

Liebe Frauke, Du bist einfach die Expertin! Habe herzlichen Dank für die Auskunft, jetzt verstehe ich die Sache besser.

Noch einen schönen Abend.

LG Struwel

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