Erfahrungen mit psychischen Problemen aufgrund Hypopara
- Dieses Thema hat 7 Antworten und 4 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert 09.02.2025 - 07:15 von
renate t.
Erfahrungen mit psychischen Problemen aufgrund Hypopara
Hallo liebes Netzwerk,
mich würde interessieren, ob andere Hypopara Patienten auch psychische Symptome, wie Angst und Depressionen nach der OP entwickelt haben.
In meinem Fall wurde das Parathormon – im Rahmen einer Nebenschilddrüsen OP – vor einem Jahr von 200 auf 5 gesenkt, um der beginnenden Osteopenie entgegenzuwirken.
Das Parathormon schwankt momentan auch in Abhängigkeit von der Kalziumsubstitution (derzeit ca. 1000 mg/d) zwischen 10 und 20. Weitere Werte sind immer gut im Normbereich, Kalzium versuche ich soweit wie möglich nicht über gesamt 2,2 nüchtern steigen zu lassen.
Seit dieser Zeit habe ich immer „Zittern am Herzen“, so beschreibe ich dies. Mir wurde nach entstandenem hohen Blutdruck Angstattacken und Depression offiziel bescheinigt. Seit Mai letzten Jahres werde ich deshalb behandelt, habe mittlerweile auch einen guten Psychotherapeuten. Die Symptome werden zwar sehr langsam besser, habe aber immer noch ziemliche Angstattacken, dann geht der Blutdruck nur noch etwas hoch (daran merke ich auch das das System sich ausgleicht) und nach den Angstattacken und bei diesem schrecklichen Wetter verfalle ich in ziemliche Depressionen. Vor der OP war ich eher euporisch, begeistert und Depressesionen mit körperlichen Schlechtfühlen kannte ich gar nicht.
Daher meine Frage, haben auch andere Patienten Erfahrungen mit Angstattacken, hohem Blutdruck und Depri aufgrund dieses möglichen unausgeglichen Elektrolyte oder fehlender Parathormonsteuerung oder auch einfach nach fehlender Nachsorge nach der OP?
Wie sind die Erfahrungen?
Wurden Tabletten verabreicht?
Meine Endokrinologin ignoriert bisher komplett diese psyschichen Symptome.
Ich würde mich über einen Austausch freuen und gern von anderen Erfahrungen hören.
Liebe Gruesse
Ulrike
- Dieses Thema wurde geändert vor 11 Monaten, 2 Wochen von Harald.
Antwort auf: Erfahrungen mit psychischen Problemen aufgrund Hypopara
Hallo Ulrike,
Ich kann gut verstehen wie du dich fühlst. Bei mir ist es umgekehrt. Meine Symptome werden rein auf die Psyche gelenkt und es wird kaum ein Zusammenhang mit der Schilddrüse und den Hormonen eruiert. Ich hatte auch bereits OP, bei der die gesamte SD entnommen wurde. Mein Parathormon ist recht niedrig..
LG aus Wien
Antwort auf: Erfahrungen mit psychischen Problemen aufgrund Hypopara
Hallo Anneli, bei mir versuchen manche Ärzte auch alles auf die Psyche zu schieben, auch die endo der Uniklinik München. Aber diese Angst ist klar ein mögliches Symptom von hypopara…stand auch in irgendeinem Merkblatt. Mein Psychotherapeut der auch Arzt ist versteht das auch, das das Nervensystem durch die unausgeglichen Elektrolyte leichter erregt werden kann, dann Angst auslösen, das Adrenalin verengt wahrscheinlich die Venen und der Blutdruck steigt. Das ist möglich, aber schwer nachweisbar. Der Arzt meinte dies ist ein Forschungsprojekt. Die Ärzte kennen, vermuten hier Symptome aber wollen davon nichts wissen. Mich wundert nur, dass hier im Netzwerk eigentlich nie über Psyche berichtet wird. Liebe Grüße und alles gute Ulrike
Antwort auf: Erfahrungen mit psychischen Problemen aufgrund Hypopara
Hi Ulrike,
Ja, finde es auch sehr schade, dass hier viel zu wenig über die Psyche gesprochen wird… auch dass mir keiner helfen kann in Bezug auf Antidepressiva und Thyrex…Alles gute
Antwort auf: Erfahrungen mit psychischen Problemen aufgrund Hypopara
Hallo zusammen,
es gibt diverse Studien zum Thema Lebensqualität bei Hypopara, die ausführlich auch auf die psychischen Aspekte eingehen. Entsprechende Probleme sind also gut bekannt. Die Studien beschränken sich aber alle auf Beschreibungen. Insofern gibt es für die Behandlung der Psyche beim Hypopara bislang keinerlei Leitlinien oder Behandlungsempfehlungen.
Wir hier müssen uns daher weitestgehend auf die Information über die Physiologie und die Medikation beschränken. Alles andere hätte keine wissenschaftliche Grundlage.
In Sachen Schilddrüsenkrebs gibt es einiges im Wissensbereich, z.B. dies:
Viele Grüße
Frauke
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- Diese Antwort wurde geändert vor 11 Monaten von InSeNSU.
Antwort auf: Erfahrungen mit psychischen Problemen aufgrund Hypopara
Danke Frauke,
interessant wären die Erfahrungen der Patienten, welche psychotherapeutische Hilfe in Anspruch genommen haben. Meistens gibts hier leider nur Pillen.
Liebe Gruesse
Ulrike
Antwort auf: Erfahrungen mit psychischen Problemen aufgrund Hypopara
Ich kenne das leider auch.. zuerst nach der Schilddrüsen Entfernung.. hatte man noch Hoffnung..auch das die Stimmbandlähmung zurück geht..aber nach jetzt 1 Jahr ist man nicht mehr so voller Hoffnung.. irgendwie kommt immer was neues. Jetzt hat sich auch noch ein Tinnitus entwickelt.. wäre ich ein Auto.. käme ich nicht durch den TÜV 😲 habe auch eine kurze Zeit Antidepressiva genommen… war aber für mich eine schlechte Entscheidung.. schnell wieder abgesetzt.. vor der OP.. war ich auch so gut gestellt…aber jetzt… Fazit weitermachen und die Hoffnung nicht aufgeben..
Antwort auf: Erfahrungen mit psychischen Problemen aufgrund Hypopara
Hallo Ihr Lieben,
ich kann euch ein bischen Mut zusprechen. Bin jetzt allerdings ein alter Hase, schon 63 Jahre geworden und hatte auch das Hypopara-Schicksal. Hatte auch Knoten am Hals, Luftröhre war eingeengt, wurde operiert, leider auch Totaloperation. Bei mir war es so, dass ich nach der OP nicht die extremen Schwierigkeiten hatte, sondern erst etwas später, d. h mit 53 Jahren. Da ging es extrem los, d.h der Hypopara prägte sich erst später aus. Die Auswirkungen waren so extrem, dass ich Beruf an den Nagel hängen musste. Depressionen, Angst, Maskengesicht,etc…………. Ich nahm einen Anwalt, er prüfte die OP durch Wissen und Fachkompetenz nach. Es stellte sich heraus, dass eine SD Operation immer in einer Fachklinik durchgeführt werden muss. Die Nebenschildrüsen müssen freigelegt, d.h notfalls transplantiert werden. Es gibt eine Leitlinie auf die man sich berufen kann. Ich hatte auch das Pech, dass Parathormon nicht mehr anzeigte. In der Leitlinie befindet sich auch der Satz, dass es bei Entfernung der Nebenschildrüsen Spätfolgen auftreten. So leuchtete es mir ein, dass die akuten Schmerzen bei mir deswegen auftreten. Der Arzt hat Ausreden benutzt und hätte mich in eine Fachklinik einweisen müssen. Doch ich gab nicht auf. Ich machte Rehas, suchte mir die besten Ärzte aus, da ich in einem Krankenhaus arbeitete bekam ich gute Arztadressen. Psychosomatisch wurde ich auch gut betreut. Ist unbedingt erforderlich, dass man psychopharmaka mit intgriert, Sertralin etc…………….
Heute ist es so, dass ich mich voll auf meine Gesundheit konzentriere und viele Dinge, die ich früher als wichtig angesehen habe, einfach weglasse und mir das gönne, was meinen Körper gut tut. Für mich ist es auch wichtig, dass ich mich richtig ernähre, Obst, Gemüse, Salate auch mal Hähnchenfleisch oder Fisch.Meine Einstellung der SD ist 100 ug Thyroxi, 1 calcitrion, 1 vitamin D, 1 sertralin und 1 opipramol.
Das klingt jetzt nach Medikamentencocktail, ist aber nicht so, ich habe einen bestimmten Rhytmus gefunden und nehme diese morgens auf nüchternen Magen ein. Danach geniesse ich mein Frühstück.
Ich versuche, alle Probleme und Sorgen von mir zu schieben und mich auf die schönen Dinge des Lebens zu konzentrieren. Reise auch gerne oder mache viel Reha oder Gesundheitswochen .Das gut mir gut.
Ihr sehr ihr seid mit euren Problemen nicht alleine. Ich wünsche euch allen, dass ihr das Hypoparaproblem in den Griff bekommt und Stress nicht mehr an euch ran kommen lasst. Ich weiss das hört sich blöd an.
Alles gute für alle Hypoparapatienten und nicht aufgeben , es lohnt sich…………… renate
- Diese Antwort wurde geändert vor 3 Tage, 19 Stunden von Harald.
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