Was hat es mit entwässernden Medikamenten auf sich?
Bei Hypopara-Patienten mit vermehrter Ausscheidung von Kalzium im Urin (Hyperkalziurie) und dem Risiko von Nierensteinen können bestimmte „Wassertabletten“ = Thiazid-Diuretika (z.B.: Esidrix®);HCT®), Disalunil®))
die Kalzium-Ausscheidung vermindern, und den Spiegel von Kalzium im Blut erhöhen.
Der entwässernde Effekt kommt dadurch zustande, dass vermehrt Natrium ausgeschieden wird, dieses nimmt das Wasser praktisch einfach nur mit – aber auch Kalium, Magnesium etc.
Wichtig: Auch die anderen Mineralsalze (Natrium, Kalium, Magnesium) müssen kontrolliert und bei Bedarf ersetzt werden. Blutdruckkontrollen sind auch wichtig, eine zu hohe Wasserausscheidung senkt den Blutdruck. Zu weiteren Nebenwirkungen siehe Beipackzettel, im Zweifelsfall immer den HA fragen!
Wenn ein Hypopara-Patient wegen einer anderen Erkrankung Wassertabletten aus der Gruppe Schleifendiuretika (z.B.Furosemid (Lasix®), Torasemid (Torem®), Etacrynsäure (Hydromedin®) braucht, wird es schwierig: Mit Schleifendiuretika wird auch Kalzium vermehrt ausgeschieden, der Kalzium-Spiegel im Blut sinkt!!
Die Wirkung ist zwar bei den meisten Präparaten nur kurz, gerade das Sinken des Kalzium-Spiegels macht aber Symptome.
Wichtig: Leider haben auch Thiazid-Diuretika Nebenwirkungen, sie erhöhen die Lichtempfindlichkeit der Haut; nähere Informationen siehe hier: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/98583/Hydrochlorothiazid-Hautkrebsrisiko-durch-haeufig-eingesetztes-Diuretikum
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Für Fragen zum Hypoparathyreoidismus bitte das Forum Calcium benutzen.
Zuletzt bearbeitet am 09.01.2019 durch weberin für das Leitungsteam