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NSD – 6-12 Monate nach der OP + Natpar

NSD – 6-12 Monate nach der OP + Natpar

| Beitrags-ID: 429126

Liebes Forum,

Schwarmintelligenz ist was geniales. Gemeinsam wissen wir viel und mehr. Danke für all eure Beiträge im Forum. Habe ein paar Fragen:

Nach SD-OP (pap. SD-Karzinom) vor fast 6 Monaten ist mein PTH-Wert bei 4. Wurde 4 x gemessen. Jeweils 4. Vor der OP 28. Offiziell soll keine NSD verletzt worden sein. Hatte 5 Wochen nach der Op eine RJ-Therapie.

  1. Ist die Annahme richtig, dass bei Wert 4 wenigsten 1 der 4 NSD noch funktionieren muss?
  2. Man liest oft, dass man nach 6 Monaten von chronischem Hypopara spricht. Und dann wieder von 12 Monaten.  Heisst von Wert 4 auf z.b. 7 steigen, dass sich die NSD langfristig erholt?
  3. Gibt es bekannte Faktoren oder Vermutungen, die den PTH-Wert tief halten (z.B. zu hoher Vitamin-D3-Wert oder zu viel Rocantrol)? Habe nirgendwo as dazu gefunden.
  4. Wie lange sollte man abwarten um auf Plan B (Natpar) umzustellen? Und sollte man überhaupt umstellen, wenn es finanziell egal ist? Oder lieber bei Rocaltrol und Kalzium bleiben und mit langem Atem einstellen?
  5. Gibt es sowas wie eine “nachträgliche Op“, um eventuell eine NSD wieder zu aktivieren? Oder organisch prüfen zu lassen?

Danke für eventuelle Infos.

lg

LottileinLeitungsteam NW Hypopara pap. SD-Ca pT 4b N1M1, Hypopara

Antwort auf: NSD – 6-12 Monate nach der OP + Natpar

| Beitrags-ID: 429392

Hallo,

entschuldige, dass Dir noch keiner geantwortet hat. Das ist durchgerutscht.

Auch wenn ein Wert von 4 besser als 0 ist, so ist es doch echt wenig. Man versucht dann, die NSD zu aktivieren, indem der Calciumwert niedrig gehalten wird, weil das wie auf einer Wippe ist. Niedriges Calcium macht normalerweise hohes Parathormon und umgekehrt.
Magnesium ist auch hilfreich, also das könntest Du ebenfalls nehmen. Ein guter Spiegel des 25-OH-Vitamin-D ist ebenfalls wichtig. Das ist dasjenige, was von der Einnahme von Cholecalciferol (Vigantoletten) bzw. vom Körper selbst mithilfe Sonnenlicht beeinflusst wird. Das kann man im Blut messen. Vitamin D als Stoßtherapie mit hohen Dosen sollte man nicht machen, wenn der Spiegel niedrig ist, lieber täglich kleine Dosen. Ob eine Hypervitaminose sich negativ auswirkt, weiß ich leider nicht. Vielleicht meldet sich da noch @insensu

Es gibt tatsächlich unterschiedliche Meinungen, ob man nach 6 oder 12 Monaten von einem permanenten Hypoparathyreoidismus spricht. Lustigerweise habe ich genau das gestern in einem Artikel gelesen. Man sollte aber die Flinte nicht zu schnell ins Korn werfen. Wir hatten hier auch schon Leute, wo sich die NSD sogar viel später noch erholt haben.

Natpar bekommen derzeit wenige und es gibt einen Neuverschreibungs-Stopp wegen Lieferschwierigkeiten mit der 100er Dosierung. Natpar gibt man auch eher, wenn die normale Therapie mit Calcitriol nicht funktioniert, wenn man Probleme mit den Nieren hat oder Tabletten über den Verdauungstrakt nicht aufnehmen kann usw.

Eine nachträgliche OP zur Aktivierung der NSD kenne ich nicht.

Ich wünsche Dir, dass sie bald wieder anspringen.

Viele Grüße

Lotti

InSeNSU
Moderator
Basedow, Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: NSD – 6-12 Monate nach der OP + Natpar

| Beitrags-ID: 429396

Hallo,

bei Nebenschilddrüsenunterfunktion ist es immer wichtig, mittels der üblichen Medikamente (Calcitriol oder Alphacalcidol plus Calciumtabletten) den Calciumwert nicht zu hoch einzustellen, also nur im unteren Normbereich. Ein zu hoher Wert könnte bewirken, dass verbliebenes Nebenschilddrüsengewebe „faul“ wird. Nebenschilddrüsen arbeiten ja nach Bedarf, erhöhen also die Hormonproduktion, wenn das Serumcalcium zu sehr abfällt.

Außerdem ist beim Hypopara die Nierenschwelle niedriger. Je höher das Serumcalcium, desto größer ist die Gefahr, dass zu viel Calcium im Urin wieder ausgeschieden wird. Das kann die Nierenfunktion beeinträchtigen und Steinbildung fördern.

Andererseits kann ein längerfristig zu niedriger Calciumwert (mit dem man vielleicht versucht, die PTH-Produktion zu locken) insbesondere in Verbindung mit erhöhten Phosphatwerten zu paradoxen Verkalkungen, insbesondere zu grauem Star und Fahr-Syndrom (Stammhirn-Verkalkung) führen.

Auch in der Zeit, in der sich die PTH-Produktion noch erholen könnte, sollte der Calciumwert deshalb nicht unter den Normbereich eingestellt werden, zumal eine solche Einstellung meist mit Beschwerden einhergeht und das Risiko eines tetanischen Anfalls im Fall aussergewöhnlicher Belastungen erhöht.

Unser Behandlungsausweis

http://www.sd-krebs.de/pdf/HypoparaPatientinnenPass20171115-web.pdf

soll helfen, diese Gratwanderung hinzubekommen. Ausreichend häufige Laborkontrollen sind Voraussetzung.

Alles Gute wünscht dir

Frauke

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Antwort auf: NSD – 6-12 Monate nach der OP + Natpar

| Beitrags-ID: 429413

Danke euch für die Nachrichten. Vieles war mir bekannt. Ich habe jetzt Kontakt zu einer Spezialistin in dem Bereich NSD. Ich werde dann gerne berichten, wenn es was Inteessantes für alle gibt.

24 Stunden Calcium im Urin habe ich gemacht. Auch Ultraschall beim Urologen (Nieren). Alles ok. Blut alle drei Wochen. Und dann heisst es nur warten und den Körper entstressen. Dieses warten ohne wirklich was tun zu können ist wirklich mies bei der NSD. Aber Hauptsache am Leben.

Macht weiter mit eurer tollen Hilfe. Da ist so unglaublich viel wissen gesspeichert in diesem Forum! Genial. Danke!!!

Anonym
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