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Fragen zur RJT: Schilddrüsenunterfunktion besser als rhTSH? Speicheldrüsen, wie stark gefährdet?

Fragen zur RJT: Schilddrüsenunterfunktion besser als rhTSH? Speicheldrüsen, wie stark gefährdet?

| Beitrags-ID: 457517

Hallo, bei mir steht Anfang April eine RJT nach der OP an. Meine Chirurgin meinte zu der Frage, ob ich rhTSH vor der Behandlung bekomme oder natürlich in die Unterfunktion komme, dass es Studien gäbe die belegen, dass mit einer natürlichen Unterfunktion die Behandlung besser anschlagen würde.
Sind euch diese Studien bekannt?

Eine 2. Frage bezieht sich auf die Speicheldrüsenprobleme die auftreten können.
Wie schwerwiegend sind die Folgen nach der ersten Behandlung, wenn wir von einer Standarddosis für das 1 mal ausgehen? Mir ist bewusst, dass jeder da individuell reagiert. Eine grobe Einordnung bzw. eure Erfahrungen sind gewünscht.
Danke.

VG

  • Dieses Thema wurde geändert vor 1 Monat, 1 Woche von Harald.

Antwort auf: Fragen zur RJT: Schilddrüsenunterfunktion besser als rhTSH? Speicheldrüsen, wie stark gefährdet?

| Beitrags-ID: 457610

Hallo oezkar,

der Begriff „natürliche“ Schilddrüsenunterfunktion finde ich ist purer Euphemismus. Was ist daran natürlich, ein lebenswichtigen Organ zu entfernen, und dann die fehlenden Schilddrüsenhormone nicht zu ersetzen?

Mir sind keine Studien bekannt, dass eine Schilddrüsenunterfunktion zur Vorbereitung einer Radioiodtherapie besser wirkt als die  zwei rhTSH-Spritzen.

rhTSH ist lediglich nicht zugelassen für die erste ablative Radioiodtherapie,  wenn es bekannte Fernmetastasen gibt, weil hierzu nie Studien durchgeführt wurden. Siehe Forenthema: EMA: Erweiterte Zulassung für rhTSH (Thyrogen) (2010)

Es gibt lediglich Fallberichte, dass bei Metastasen manchmal die Schilddrüsenunterfunktion besser ist als rhTSH und umgekehrt. Es wird daher auch rhTSH im Off-Label-Use zur Behandlung von Fernmetastasen eingesetzt.

Mehr zu rhTSH findest du über die Forums-Gruppe: rhTSH (= Thyrogen)

Zur Frage der Speicheldrüsen siehe Forenthema: Merkblatt – Kariesschutz Schutz der Mund- und Ohrspeicheldrüsen nach einer Radioiodtherapie (RIT).

Die Studienlage ist leider nicht sehr gut. Das Risiko steigt mit der Aktivität und der Anzahl der Radioiodtherapien, wenn Du Pech hast tritt die Mundtrockenheit auch schon bei der ersten Radioiodtherapie ein.

Lies dir das Merkblatt genau durch.

Viel Erfolg für die anstehende Radioiodtherapie

Harald

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Antwort auf: Fragen zur RJT: Schilddrüsenunterfunktion besser als rhTSH? Speicheldrüsen, wie stark gefährdet?

| Beitrags-ID: 458327

Ich möchte ein kurzes Update zu meiner ersten RJT geben und meine Erfahrungen teilen.

2.4.24 stationäre Aufnahme, Blutabnahme, Ultraschall Untersuchung, Testkapsel und anschließend eine Messung.

Von der Testkapsel habe ich nichts gemerkt, es war alles wie immer. Man durfte sich auf der Station frei bewegen.

3.4.24 Arztgespräch über mögliche Nebenwirkungen, Magenschutztablette am Morgen und RJ Tablette mit ca 3,6 Gbq gegen 11 Uhr. Ab diesem Zeitpunkt sollte das Zimmer möglichst nicht verlassen werden, um das Personal nicht unnötiger Strahlung auszusetzen.

2 Stunden später Abführmittel.

Am späten Abend hatte ich leichte Übelkeit die sich die ganze Nacht gehalten hat. Das Angebot, etwas gegen die Übelkeit zu kriegen habe ich nicht angenommen. Es war noch erträglich.

Am nächsten Morgen war die Übelkeit weg, aber der Magen war verstimmt. Das Gefühl hielt 3-4 Tage an.

Am Freitag 5.4.24 gegen Mittag wurde das erste und letzte Mal gemessen und ich konnte entlassen werden.

Die Speicheldrüsen wurden mit sauren Bonbons und/ oder Essen angeregt und massiert. Während der gesamten Zeit habe ich versucht jede Stunde ein Glas Wasser zu trinken, um viel auf Toilette zu gehen.

An Tag 5 nach der Kapsel hat sich mein Geschmackssinn verändert. Ich schmecke seitdem kaum Salz. Alle Lebensmittel schmecken leicht fade, aber ich kann erkennen, wonach es schmeckt. Hoffe das kommt bald wieder.

Meine Speicheldrüse rechts fühlt sich leicht trocken an. Links alles wie immer und guter Speichelfluss.

Seit der Entlassung bekomme ich auch meine Schilddrüsentabletten. Muss dazu sagen, dass ich von der Unterfunktion seit der SD OP absolut gar nichts gemerkt habe. Mein TSH war >100 kurz vor der RJT.

Wenn sich was verändert, schreibe ich hier nochmal rein.

1 Nutzer*in hat sich für diesen Beitrag bedankt.

Antwort auf: Fragen zur RJT: Schilddrüsenunterfunktion besser als rhTSH? Speicheldrüsen, wie stark gefährdet?

| Beitrags-ID: 458338

Hallo oezkar,

Danke für den Bericht.

Ab welchem Zeitpunkt hast Du die Speicheldrüsen mit sauren Bonbons angeregt

Viele Grüße

Harald

 

 

Antwort auf: Fragen zur RJT: Schilddrüsenunterfunktion besser als rhTSH? Speicheldrüsen, wie stark gefährdet?

| Beitrags-ID: 458339

Ich habe ca. 2 Stunden nach der Tablette zu Mittag gegessen und danach eigentlich immer wieder mal angeregt. Würde sagen +- alle 1-2 Stunden.

Es hieß entweder etwas essen oder mit Bonbons/ Zitronen anregen. Nachts sollte ich nicht extra aufstehen dafür. Da ich aber sowieso immer wieder wach war, habe ich die Wachphase dafür genutzt.

Insgesamt habe ich bis 2 Tage nach der Entlassung so weitergemacht.

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