Achtung

Ratschläge auf der Website können keinen Arztbesuch ersetzen
Okay
Gina85
Nutzer*In
Mutter hat anaplastisches SD-CA

anaplastischer Schilddrüsenkrebs mit follikulärem Anteil

| Beitrags-ID: 257541

Hallo zusammen,

lange war ich stiller Mitleser, doch jetzt hab ich mich dazu entschlossen Euch meine Geschichte zu erzählen und hoffe mir hier Erfahrungen und Unterstützung zu holen.
Meine Mutter (60) erhielt Mitte Mai die Diagnose Schilddürsenkrebs. Für uns der absolute Schock. Sie war nie krank. Hat ein Krankenhaus immer nur von außen gesehen, außer wenn sie selbst jemanden besucht hat. Sie hatte eine große Beule auf der rechten Seite des Halses und es ist ständig weiter gewachsen. Ende Mai sollte die OP statt finden. Leider wurden bei den gängigen Untersuchungen Metastasen in Lunge und Leber entdeckt. Ebenso eine Metastase im Brustwirbel. Bei der OP wurde ihr nur eine Gewebeprobe entnommen, mehr nicht. Das Ergebnis lautet 70% anaplastisch, 30% follikulär. Ich habe mich schon viel belesen im Internet und weiß wie schlecht die Prognosen bei dieser Art von Krebs sind.
Nach Tumorkonferenz wurde beschlossen die Schilddrüse mit Tumor komplett zu entfernen, soweit dies möglich ist und anschließend eine Strahlentherapie zu beginnen. Die OP fand Mitte Juni statt und sie haben wirklich alles von einem zum anderen Ohr entfernt. Außer die Nebenschilddrüse ist erhalten geblieben. Sie hat die OP sehr gut überstanden. Nur ihre Stimme ist seitdem kratzig aber das ist wie ich gelesen habe normal. Sie konnte nach 3 Tagen das Krankenhaus verlassen, alles war gut. Anfang Juli ging es mit Bestrahlung am Hals los, insgesamt 30x. Sie merkte auch schon ein paar Tage vorher das ihr Bein etwas taub sei. Dachte aber es sind Nebenwirkungen von OP oder Bestrahlung. Bis es schlimmer wurde und sie es den Ärzten im Krankenhaus und ihrer Hausärztin mitteilte. Es folgte ein MRT vom Kopf. Leider hat sich dann der Verdacht den ich hatte bestätigt. Eine Hirnmetastase im Kopf. Nicht heilbar, keine OP möglich. Sie bekam paar Tage darauf ebenfalls 5x Bestrahlung im Kopf (Stereotaktische Bestrahlung). Das liegt jetzt knapp 2 Wochen zurück. Und es ist immer noch keine Besserung in Sicht. Die komplette rechte Seite ich taub/ gelähmt. Kraft in Arm und Bein hat sie und sie kann auch laufen aber es fällt ihr schwer. Die Ärzte sagen, dass es dauert bis die Bestrahlung im Kopf wirkt. Wir müssen Geduld haben. In der ganzen Zeit wurde sich ausschließlich um den Kopf und den Hals gekümmert aber für die Metastasen in Lunge und Leber wurde bisher nichts unternommen. Die Ärzte meinten, wir müssen uns erstmal um eine Baustelle kümmern. Der eigentliche Plan war ja, nach der Bestrahlung mit der Radiojodtherapie zu beginnen. Das hatte sich dann aber erledigt als die Metastase im Kopf gefunden wurde.
Letzte Woche waren wir zur Besprechung wie es weitergeht. Eigentlich sollte es mit Chemo los gehen aber die Ärzte wollen es mit einer Immuntherapie versuchen. Meine Mum wird an einer Studie mit Nivolumab teilnehmen. Das Medikament wird überwiegend bei Lungenkrebs eingesetzt aber auch bei seltenen Tumorarten. Es sei ein Versuch, wenn es nicht anspringt können wir immer noch mit Chemo (Sorafenib, Levantinib) beginnen, so die Aussage des Arztes. Die Zeit rennt uns davon. Ich hoffe wirklich so sehr das die Immuntherapie etwas bringt. Es bricht mir jedes Mal das Herz meine Mum so zu sehen. Da ich ca. 200 km weg wohne, ist das leider nicht täglich der Fall aber ich versuche so oft wie möglich für sie da zu sein und auch für meinen Vater. Er ist einfach nur so fertig, auch weil alles so schnell ging. Innerhalb von 3 Monaten hat sich unser Leben schlagartig verändert. Wenn diese blöde Lähmung nicht wäre. Schmerzen hat sie nicht. Es ist so furchtbar seine geliebte Mutter so zu sehen. Aber sie ist so stark und kämpft. Sie macht jeden Tag Übungen und läuft viel damit das Bein nicht komplett einschläft. Geweint hat sie nur als die Diagnose kam, seitdem nicht mehr. Jetzt habe ich euch alles erzählt, ich denke ich habe nichts vergessen. Ich bin ziemlich durcheinander und hoffe mir das ihr mir helfen könnt. Seht ihr eine Chance das die Immuntherapie anschlagen wird? Ich werde die Hoffnung auch nicht aufgeben und für meine Mum kämpfen.

Liebe Grüße und fühlt euch alle von mir gedrückt.

Gina85 😥 😥

ElkeM
SD OP beidseitig (Februar 2012) mit versehentlicher Entfernung zweier Nebenschilddrüsen.

Antwort auf: anaplastischer Schilddrüsenkrebs mit follikulärem Anteil

| Beitrags-ID: 378722

Hallo Gina,

das tut mir sehr leid.
Ich kann dir zu der Erkrankung selbst nichts sagen, aber
vielleicht willst du dich mal hier:
(wo der Verlauf des anaplastischen SD Karzinoms offenbar anders war als es allgemein prognostiziert wird),
https://www.sd-krebs.de/phpBB2/ftopic25400.html
einlesen- falls noch nicht geschehen.

Ich wünsche deiner Mutter und auch dir viel Kraft für die kommende Zeit und alles erdenklich Gute.

Viele Grüße
Elke

Gina85
Nutzer*In
Mutter hat anaplastisches SD-CA

Antwort auf: anaplastischer Schilddrüsenkrebs mit follikulärem Anteil

| Beitrags-ID: 378723

Hallo Elke,

danke für deine lieben Worte. Ja, ich habe mir hier schon alle Beiträge durchgelesen. Und ich finde es von allen so tapfer wie sie kämpfen und nicht aufgeben. Leider ist das Thema von Rainer G3 bis jetzt ein Einzelfall aber so was macht natürlich Mut. Wie bereits geschrieben ich gebe die Hoffnung auch nicht auf. Auch wenn bei meiner Mum schon überall Metastasen sind, ich glaube an die Immuntherapie und bin froh das die Ärzte es erst einmal damit versuchen bevor sie zur Chemo greifen. Vielleicht meldet sich doch noch jemand zu meiner Geschichte, der die selben Erfahrungen macht oder gemacht hat.

Dir wünsche ich auch alles Gute.

Antwort auf: anaplastischer Schilddrüsenkrebs mit follikulärem Anteil

| Beitrags-ID: 378724

Liebe Gina,

ja, bei dieser Diagnose darf man wirklich keine unnötige Zeit verlieren.

Wie du ja über die Suche bei uns sicherlich schon gesehen hast, gibt es zu Nivolumab quasi noch keine Beiträge. (Außer deinem und die Erwähnung in der Buchrezension: Transformation eine Zelle wird zu Krebs (Klußmeier 2016)).

Nivolumab ist mir zwar als eine Substanz schon aufgefallen, die in Studien auch beim Schilddrüsenkarzinom eingesetzt wird. Die laufenden Studien, die ich fand, fanden jedoch alle beschränkt auf die USA statt.

Normalerweise sind solche Studien alle auf clinicaltrials.gov gelistet.
Da sind auch inzwischen 3 laufende Phase-II-Studien gelistet, in denen auch (eine sogar nur) Schilddrüsenkrebspatienten aufgenommen werden, die Studienorte sind jedoch in allen 3 Studien nur in den USA bzw. Amerika.
Kein Ahnung, warum ich die Studie in der deine Mutter teilnimmt nicht finde.

Diese neuen Substanzen werden inzwischen oftmals nicht an einer bestimmten Tumorart, sondern bezogen auf gemeinsame Mutationen an mehreren Tumorarten untersucht;
siehe Basket-Studie-Phase II: Pembrolizumab – fortg. solide Tumore.
Dies ist eine Studie mit in der ein Antikörper u.a. auch beim fortgeschrittenen Schilddrüsenkrebs untersucht wird.

Siehe auch:

Über die beiden Beschreibungen der Gruppen findest du auch weiterführende Links.

Wenn Du Erfahrungen mit Nivolumab suchst, ist es daher sicherlich auch sinnvoll bei anderen Krebsarten zu suchen.

Wenn du die Zeit und Ruhe findest, hier bei uns, weiter zu berichten wie es deiner Mutter mit Nivolumab geht, wird dies vielleicht einmal jemandem anderen helfen, auch wenn wir dir im Moment vermutlich nicht sehr viel weiterhelfen können.

Ist Deine Mutter auch in das Bundesweite Register für seltene Tumore der Schilddrüse aufgenommen worden?

Beste Grüße,
Harald

Gina85
Nutzer*In
Mutter hat anaplastisches SD-CA

Antwort auf: anaplastischer Schilddrüsenkrebs mit follikulärem Anteil

| Beitrags-ID: 378721

Hallo Harald,

danke für die vielen Informationen. Ob meine Mutter in das Register aufgenommen wurde weis ich leider nicht. Da sie in keinem der Krankenhäuser ist. Meine Mum meinte nur mal das sie was von einem Register erzählt haben und ob sie einverstanden ist, das ihre Blutwerte usw. zur Verfügung gestellt werden können. Was würde das für meine Mum bedeuten in so einem Register aufgenommen zu werden? Ich werde das auf jeden Fall das nächste Mal ansprechen.
Richtig, Nivolumab ist in Deutschland noch nicht zugelassen. Aber was ich bisher im Internet so gelesen haben, hört es sich sehr vielversprechend an. Das Krankenhaus in dem meine Mum ist, hat ihr die Studie angeboten, da sie mit Nivolumab verschiedene und auch seltene Tumore behandeln.
Ich werde euch auf alle Fälle auf dem laufenden halten.

Viele Grüße!

Antwort auf: anaplastischer Schilddrüsenkrebs mit follikulärem Anteil

| Beitrags-ID: 378725

Hallo Gina,

es hört sich zumindest so an, als wäre es das Bundesweites Register für seltene Tumore der Schilddrüse.

Der Vorteil für den einzelnen Patienten ist direkt noch nicht so viel, und dürfte vor allem darin liegen, dass durch das Register der Kontakt zu den anderen Ärzten hergestellt wird, die sich (auch) bei diesen seltenen Tumoren engagieren, und somit ein Wissens- und Erfahrungsaustausch unter den Ärzten stattfindet.

Beste Grüße
Harald

LantanaVerstorben pT4b, pN1b (16+/35), R1, cM1 (PULM), Stadium IV C † 09.2020

Antwort auf: anaplastischer Schilddrüsenkrebs mit follikulärem Anteil

| Beitrags-ID: 378726

Hallo Gina,
es betrübt mich jedes Mal, wenn ich von jemanden lese, der auch das anaplastischen SD-Karzinom hat, hast mich ja bestimmt auch schon gelesen, gehöre ja auch dazu. Bei dir ist deine Mutter betroffen, und durch euch als Angehörige/Kinder, die ihr hier schreibt, kann ich auch die Ängste meiner eigener Kinder weiter verstehen.
Bei deiner Mutter ist es eine Mischform, wie ich lese, 70% anaplastisch, 30% folikolär.
Bei mir ist es ja nur anaplastisch, aber wie bei deiner Mutter habe ich auch Fernmetastasen.
Ich habe mich sehr schnell an ein spezialisiertes Zentrum für diese seltenen endokrine Tumore gewandt (Würzburg) und fühle mich dort bestens aufgehoben/betreut/medizinisch versorgt.
Wurde die Immuntherapie mit Nivolumab vorgeschlagen, weil deine Mutter eine Mischform hat? Ich kenne mich damit leider auch noch nicht aus. Bei mir steht jetzt wieder Chemo an, eine andere als beim letzten Mal, schreib ich demnächst bei mir im Faden.

Ich wünsche dir für dich ganz viel Kraft, deine Mutter gut zu begleiten, sie zu tragen. Deiner Mutter wünsche ich auch viel Zuversicht, mit dieser schweren Krankheit umgehen zu können. Wie lange wir haben, was alles auf uns zukommt, wissen wir nicht. Aber mir hilft es schon allein zu wissen, welche Menschen mich alle mittragen, gedanklich bei mir sind und ihre Kraft schicken, habe ich jetzt erst in der Reha erfahren.

Liebe Grüße
Lantana

1 Nutzer*in hat sich für diesen Beitrag bedankt.
Gina85
Nutzer*In
Mutter hat anaplastisches SD-CA

Antwort auf: anaplastischer Schilddrüsenkrebs mit follikulärem Anteil

| Beitrags-ID: 378727

Hallo Lantana,

schön von dir zuhören. Bei dir war es ja auch eine Zeit lang still. Um so mehr freue ich mich das du dich meldest. Ich bewundere deinen Mut und deine Stärke. Was du auch schon alles durch gemacht hast tut mir so leid. Aber meine Mum ist wie du. Sie denkt überhaupt nicht daran dem Krebs Vorrang zu gewähren. Auch wenn die Metastase im Kopf ihr immer noch Probleme bereitet. Trotzdem läuft sie jeden Tag um ihr Bein zu belasten und macht Übungen. Sie ist auch zur Zeit sehr gut drauf. Hat nach wie vor keine Schmerzen. Du hattest doch auch eine Metastase im Kopf oder? Ist die durch die Bestrahlung komplett weg gegangen?
Die Ärzte haben es ihr auch angeboten in ein spezialisiertes Zentrum (Essen) zu gehen aber sie möchte nicht. Ich kann es auch sehr gut verstehen. Sie möchte in ihrem Umfeld sein. Die Zentren sind alle zu weit weg von ihrem zu Hause. Und für jede Behandlung 4 h Fahrtweg und noch mehr … ich glaub da brauch ich nicht weiter reden. Ihr ist der Fahrtweg in die jetzige Klinik schon zu weit und das sind „nur“ 45 min. Aber wenn die Immuntherapie beginnt muss sie da nur aller 14 Tage hin und zwischen durch zum CT u. MRT. In der Studie wird dann alles streng überwacht. Aber so wie es aussieht wird die Studie erst im Oktober beginnen. Letzte Woche sagten sie noch September. Jetzt hat sie einen Brief bekommen wo es am 02.10. los gehen soll. Was soll das denn. Worauf warten die? Die Uhr tickt. Wir wollen dort nochmal anrufen und fragen warum sich das jetzt verschoben hat. Das kann echt nicht wahr sein.
Das kann ich dir gar nicht genau sagen ob sie ihr die Studie angeboten haben wegen der Mischform. Ich denke sie hätten es auch gemacht wenn es nur anaplastisch wäre. Ich habe solche Hoffnungen in die Therapie. Nur müssen sie endlich mal damit anfangen. 👿
Du hast geschrieben das du wieder Chemo bekommst. Bei dir hat sie gut angeschlagen? Hattest du nicht auch mal Levatinib genommen? Nimmst du das gar nicht mehr?
Ich bin echt erleichtert mich hier mit jemandem austauschen zu können und du gibst mir wirklich Mut und Kraft das meine Mum trotz Behandlungen noch eine schöne Zeit haben kann. Aufgegeben wird nicht! Ich freue mich wenn ich wieder von dir hören kann.

Viele Grüße

Gina85 :flower:

LantanaVerstorben pT4b, pN1b (16+/35), R1, cM1 (PULM), Stadium IV C † 09.2020

Antwort auf: anaplastischer Schilddrüsenkrebs mit follikulärem Anteil

| Beitrags-ID: 378728

Hallo Gina,

ja, 4 Std Fahrt wäre schon ganz gewältig.
Hirnmetastasen habe ich nicht, aber sonst so ziemlich überall, also Lunge, Lymphknoten im Brustbereich, in den Weichteilen im Bauchbereich, Zwerchfell, Knochen (Wirbelsäule und Becken), Tendenz mehr und größer werdend, reicht auch.
Daher jetzt die Bremse mit der Chemo. Erfolgreich bestrahlt wurde die eine Lymphmetastase, die die Hauptlungenvene angeknabbert hatte und zum Bluthusten führte.

Lenvatenib war mir nach dem Staging im April auch angeboten worden, anstelle der Chemo, nehme ich aber bislang nicht. Also jetzt startete letzte Woche eine neue Chemo mit Paclitaxel und Pemetrexed. Ich hoffe, es wirkt.

Die ewige Warterei, wenn Termine verschoben werden, das habe auch ich immer als sehr belastend empfunden; verschoben, verschoben, nicht in die Pötte kommen, als wenn man mit dem ATC alle Zeit der Welt hätte. Wenn die Lebenserwartung in Monaten gerechnet wird, sind Wochen, die ungenutzt verstreichen, verdammt viel! Und wo ich in Heidelberg darauf ansprach, bekam ich dort doch glatt von einer Ärztin zu hören: „…, da kann man keine Abstufungen machen“. In der Situation absolut daneben. Und als danach ein weiterer Untersuchungstermin in Heidelberg 2 Std vor dem Termin gecancelt worden – wir waren gerade auf dem Weg zum Auto – habe ich die Reißleine gezogen und Heidelberg Heidelberg sein lassen, egal was die normalerweise für einen Namen haben. Bei mir hats nicht gepasst.
Naja, gegessen.
Inzwischen bin ich schon auch etwas ruhiger geworden, denn ich hab Karl-Otto ja ein Schnippchen geschlagen, hab ja schon über ein Jahr heraus geschindet. Und nach jetziger Lage kriegt er mich nicht so schnell, glaub ich fest dran. Genau wie deine Mutter. Und zwischenzeitlich gibt es immer wieder gute Zeit, habe ich ja auch geschrieben. Davon werde ich demnächst bestimmt zehren.

Alles Liebe
Lantana

Antwort auf: anaplastischer Schilddrüsenkrebs mit follikulärem Anteil

| Beitrags-ID: 378729

Hallo Gina,

da es heute wierder eine positive Meldung gab, habe ich für uns mal einen Nivolumab (Handelsname Opdivo™) – Übersichtsartikel erstellt.

Studienorte bzw. Studien für Patienten mit Schilddrüsenkrebs habe ich in Deutschland allerdings immer noch nicht gefunden.

Viele Grüße
Harald

Gina85
Nutzer*In
Mutter hat anaplastisches SD-CA

Antwort auf: anaplastischer Schilddrüsenkrebs mit follikulärem Anteil

| Beitrags-ID: 378730

Hallo Harald,

also laut der Deutschen Krebsgesellschaft gehört Schilddrüsenkrebs zu den Kopf-Hals-Tumoren.

Viele Grüße

Gina85

Antwort auf: anaplastischer Schilddrüsenkrebs mit follikulärem Anteil

| Beitrags-ID: 378731

Hallo Gina,

Bitte immer entsprechenden Link einfügen.

Es stimmt nicht (auf dem Tablet ist ausführlich Antwort schwierig).

VIele Grüße Harald

Gina85
Nutzer*In
Mutter hat anaplastisches SD-CA

Antwort auf: anaplastischer Schilddrüsenkrebs mit follikulärem Anteil

| Beitrags-ID: 378732

Hallo zusammen,

nach 1 Monat unzähligen Bluttests, MRTs und CTs hat meine Mum diese Woche endlich die erste Therapie mit Nivolumab bekommen. Es war wieder eine Zeit des Wartens und der Ungewissheit. Wann passiert endlich was? Aller 2 Wochen erhält sie jetzt die Infusion. Drückt meiner Mum die Daumen das die Immuntherapie anschlägt. Ich werde euch auf dem Laufenden halten.

Liebe Grüße
Gina85

2 Nutzer*innen haben sich für diesen Beitrag bedankt.
Gina85
Nutzer*In
Mutter hat anaplastisches SD-CA

Antwort auf: anaplastischer Schilddrüsenkrebs mit follikulärem Anteil

| Beitrags-ID: 378733

Ihr Lieben,

ich wünsche Euch allen ein frohes neues Jahr, mit viel Kraft und Hoffnung … .
Ich wollte mich mal wieder melden um von meiner Mutter zu berichten. Es ist einiges passiert in den letzten Wochen, leider auch mit schlechten Nachrichten.
Anfang November erhielten wir die gute Nachricht das bei der Nachuntersuchung im Hals keine Auffälligkeiten zu finden war und auch die Metastase im Kopf ist geschrumpft. Somit konnte meine Mutter ohne Probleme in die Immuntherapie mit Nivolumab starten. Aller 2 Wochen hat sie die Infusion erhalten und die Nebenwirkungen waren wirklich verträglich. Außer nach der 4. Behandlung, da hatte meiner Mutter einen total Ausfall. Sie war geistig verwirrt, hat am ganzen Körper unkontrolliert gezittert. Das war wirklich nicht schön, das mit ansehen zu müssen. Leider war zu der Zeit auch noch mein Opa (ihr Vater) verstorben. Ich habe keine Ahnung ob das wirklich Nebenwirkungen von der Immuntherapie waren oder ob der Tod von ihrem Vater verantwortlich für die geistige Verwirrtheit war. Nach ein paar Tagen war zum Glück alles wieder gut und die 5. Therapie verlief ohne Probleme. Leider war die 5. Infusion mit Nivolumab ihre letzte. :-(
1 Woche vor Weihnachten haben wir erfahren das die Immuntherapie abgebrochen wird, da sie bei meiner Mutter nicht angeschlagen hat und auch die Blutwerte schlechter geworden sind. Das CT hat auch neue zusätzliche Metastasen in Lunge gezeigt. Und auch die bisherigen Metastasen in Lunge und die in der Leber ist größer geworden. Aber das die Metastasen größer werden, kann ja unter Nivolumab passieren … . Wir waren wirklich am Boden, wir hatten so große Hoffnung in die Therapie gesetzt 😥 Ich finde sie haben die Studie zu Voreilig abgebrochen und hätten es weiter versuchen sollen, wenigstens bis zur 8. Infusion, da ja die Immuntherapie auch erst nach längerer Zeit wirkt.
Seit letzter Woche Mittwoch bekommt meine Mutter 1x wöchentlich Chemotherapie mit Carboplatin und Paclitaxel. Die Ärzte meinten das die Chemo wohl auch nicht wirken wird, haben aber Hoffnung weil das Nivolumab noch im Körper ist … . Hier im Forum habe ich aber schon gelesen, das einige die Chemokombination auch bekommen haben und diese angeschlagen hat. Ich war letzte Woche mit beim Arztgespräch bevor sie die 1. Chemo bekommen hat. Der Arzt war so unsympatisch. Er hat alles schlecht geredet, wie selten doch der Krebs ist, das es keine richtige Therapie gibt und bla bla bla … alles was wir nicht schon vorher gewusst hätten. Ich dachte wirklich ich bin im falschen Film. Ich hatte wirklich große Mühe meine Mutter hinterher wieder aufzubauen. Es ist mir völlig klar, das sie uns keine Hoffnung einreden sollen aber man kann wenigstens neutral bleiben … . Er meinte auch das Levantinib nicht in Frage kommen würde. Warum nicht? Man kann es doch versuchen. Was wollen sie denn sonst noch probieren, wenn die Chemo jetzt auch nicht anschlägt. Ich habe wirklich so eine Angst meine Mutter an dem SCHEIß Krebs zu verlieren. Auch jetzt könnte ich schon wieder heulen 😥 😥
Bitte drückt meiner Mutter die Daumen.

Viele Grüße
Gina85

2 Nutzer*innen haben sich für diesen Beitrag bedankt.
Maria2
Moderator
pap. Karzinom pT3 tall-cell-Variante

Antwort auf: anaplastischer Schilddrüsenkrebs mit follikulärem Anteil

| Beitrags-ID: 378734

Liebe Gina,

ich drück euch beiden die Daumen und hoffe mit euch, dass es anschlägt :console: :flower:

Liebe Grüße,
Maria

Als Fördermitglied kannst du schon mit 5 € im Jahr unserem Verein sehr helfen!
Gemeinsam sind wir stärker!!!

1 Nutzer*in hat sich für diesen Beitrag bedankt.

Antwort auf: anaplastischer Schilddrüsenkrebs mit follikulärem Anteil

| Beitrags-ID: 378735

Liebe Gina,
es tut mir so leid, dass das Nivolumab nicht angeschagen hat. Dass ihr dann noch an einen so arroganten Arzt geraten sein ist echt schlimm. Lenvatinib rundheraus abzulehnen ist auch eine Frechheit, da es ja nachgewiesen ist, dass es so vielen hilft.
Wenn deine Mama jetzt Chemo bekommt, dann versucht doch, ob ihr nicht zusätzlich noch Methadon geben könnt. Das ist ja ein Wirkverstärker zur Chemo.
Ich bin im Moment auch dabei, das Methadon einzuschleichen, da meine Ärztin meinte, es wäre einen Versuch wert, auch ohne Chemo.
Ich drücke euch die Daumen, dass sich doch noch ein Erfolg einstellt.

Liebe Grüße
Barbara

schlittenhund
papill-Sd-Karz.pT3, N1b,MO

Antwort auf: anaplastischer Schilddrüsenkrebs mit follikulärem Anteil

| Beitrags-ID: 378736

Hallo Barbara,

erst gestern am späten Abend war auf RTL bei „Stern-TV“ ein hochinteressanter Beitrag über Methadon als Zusatz zur Chemotherapie.
Falls du die Sendung versäumt hast, lässt es sich sicher per Internet nachholen.

Liebe Gina, dir und deiner Mutter wünsche ich viel Kraft. Falls ihr euch ärztlich nicht gut aufgehoben fühlt, holt doch unbedingt eine Zweitmeinung ein oder wechselt die Klinik! Anderer Arzt, andere Meinung, neuer Versuch! Es könnte sich lohnen.

Alles, alles Gute wünscht von Herzen
Schlittenhund

Antwort auf: anaplastischer Schilddrüsenkrebs mit follikulärem Anteil

| Beitrags-ID: 378737

Hallo,

habe den Hinweis zur unten aufgeführten Studie zwar schon Gina per PM geschrieben, da hier aber auch andere Mitlesen, möchte ich doch auch nochmal auf die Studie: Dabrafenib in Kombination mit Trametinib beim ATC hinweisen.

Die Kombinationstherapie Dabrafenib mit Trametinib ist bereits für andere Krebserkrankungen zu gelassen, und kann daher im Off-Label-Use eingesetzt werden, wenn die Krankenkasse zu stimmt.

Zur Richtigstellung:

Lenvatenib hat auch keine Zulassung für die Therapie des anaplastischen Schilddrüsenkrebs, kann also auch nur im Rahmen von Studien oder im Off-Label-Use beim anaplastischen Schilddrüsenkrebs eingesetzt werden.

Noch schlechter ist die Studienlage beim Methadon; es gibt bislang nur klinische Studien zur Verträglichkeit; bislang keine klinischen Studien, die die Wirksamkeit nachgewiesen hat, bei keiner einzigen Krebsart.
Ausführlich: Methadon als Schmerzmittel und zur Krebsbekämpfung?.



Da die Studienlage so schlecht ist, wirbt unser Bundesverband auch immer dafür, dass möglichst alle Patienten mit nicht-jod-speicherndem Schilddrüsenkrebs in das Bundesweites Register für seltene Tumore der Schilddrüse aufgenommen werden.

Viele Grüße
Harald

1 Nutzer*in hat sich für diesen Beitrag bedankt.
dkr

Antwort auf: anaplastischer Schilddrüsenkrebs mit follikulärem Anteil

| Beitrags-ID: 378738

Hallo,
ich kenne die Aussagen von Frau Dr. Friesen aus mehreren Sendungen. Auch bin ich in einer FB-Gruppe, die sich mit Methadon als Krebsmittel befasst.
Die Leute dort berichten von Erfolgen mit Methadon und auch von Misserfolgen. Methadon wirkt demnach nicht bei allen Patienten und auch nicht bei allen Krebsarten.
Da aber bei meinem Krebs sowieso bisher keiner Heilungschancen bestehen, bin ich der Auffassung: Versuch macht kluch.
Ich bin ja eh schon ein Versuchskaninchen mit der Kombi Pembrolizumab und Lenvatinib. Wobei ich den Eindruck habe, dass die Hauptwirkung bei mir das Lenvatinib macht.
Methadon sehe ich einfach als weiteren Versuch diesen Krebs klein zu kriegen. Wenn es wirkt, dann ist es super, wenn nicht, dann habe ich es wenigstens mal versucht.
Bis Studien zu Methadon abgeschlossen sind vergeht viel Zeit, die ich vielleicht nicht habe.

LG Barbara

Antwort auf: anaplastischer Schilddrüsenkrebs mit follikulärem Anteil

| Beitrags-ID: 378739

Hallo Barbara,

prinzipiell macht Versuch natürlich kluch. Nur ist es eben so, dass in der Medizin nur systematisch angelegte Versuche wirklich klüger machen. Das sind im Idealfall doppelblinde placebokontrollierte Studien. Aber auch Untersuchungen mit schlechteren Standards bringen noch Erkenntnisgewinne. Völlig unkontrollierte Anwendung, oft leider auch durch Ärzte, die noch nicht einmal Erfahrung im Umgang mit Methadon als Schmerzmittel in der Onkologie haben, bringen allerdings überhaupt keinen Nutzen für die Beurteilung des Mittels als Ergänzung einer systemischen Therapie.

Daher sollten Behandlungsversuche wenn überhaupt eben nach Möglichkeit von entsprechenden Fachleuten zumindest begleitet werden und möglichst genau vorzugsweise über Register dokumentiert werden.

Leider ist dies bei einem großen Teil der Behandlungen mit Methadon nicht der Fall.

Viele Grüße

Karl

Ich muß mit der Gewohnheit brechen, ehe sie mich gebrochen hat.
G.C.Lichtenberg

Mitglied werden! Fördermitglied oder aktives Mitglied

Mickey1
PDTC niedrig differ. fortgeschrittenes Schilddrüsenkarzinom: pT4a, pN1a (6/19), pL1, pV1, pPn0, pR1,

Antwort auf: anaplastischer Schilddrüsenkrebs mit follikulärem Anteil

| Beitrags-ID: 378740

Liebe Gina,

Ich möchte Dir für deine Mutter Mut zusprechen. Auch ich hatte Metastasen im Kopf und zwar Knochenmetastasen 2 Stück und eine noch am Halswirbel. Mir ging es so schlecht konnte kaum noch sehen — bekam hochdosiert Cortison.Alle wurden bestrahlt mit Erfolg von November 16 bis März 17. Ich habe ein gering differenziertes Karzinom mit Befall vieler Lymphe ( alle raus) — Jod wird nicht aufgenommen. Seit April letzten Jahres bekomme ich Lenvima mit einigen Unterbrechungen um mich immer mal wieder zu erholen. Ich bin auch ungefähr im Alter deiner Mutter (53) und wurde total aus meinem Leben gerissen. Die vielen Nebenwirkungen unter Lenvima machen mir das Leben schwer:
Bluthochdruck
Erbrechen
Durchfall
Kopfschmerzen
Unglaubliche Gelenkschmerzen — Schulter total verklebt —gehe zur Physio

Dabei bin ich noch voll berufstätig — manchmal zu anstrengend — aber die Arbeit und die Kollegen helfen auch nicht total zu verzweifeln. Vor einem Jahr mit den Dingern im Kopf dachte ich das wäre mein letztes Weihnachten — aber ich habe wieder eins feiern dürfen 👍.

Ich wünsche deiner Familie viel Kraft und denke das uns allen der Austausch hier sehr gut tut.

Liebe Grüße Mickey

Ps: unter Lenvima sind all meine Metastasen zurückgegangen oder sind nicht mehr aktiv ! Ich hoffe dieser Status hält lange an.

3 Nutzer*innen haben sich für diesen Beitrag bedankt.
Rainer G3
pT4b, pN0 (0/31), M1 (OTH), V1, L0, Pn0, G3, lokal R0

Antwort auf: anaplastischer Schilddrüsenkrebs mit follikulärem Anteil

| Beitrags-ID: 378741

Hallo Gina,

Ich habe auch 1x wöchentlich Chemotherapie mit Carboplatin und Paclitaxel bekommen.
Denke das ist Standard beim ATC.

Wünsche alles Gute
Rainer

1 Nutzer*in hat sich für diesen Beitrag bedankt.
Gina85
Nutzer*In
Mutter hat anaplastisches SD-CA

Antwort auf: anaplastischer Schilddrüsenkrebs mit follikulärem Anteil

| Beitrags-ID: 378742

Hallo ihr Lieben,

Ich Danke Euch für euren Zuspruch und aufbauenden Worte. Ich bin froh hier in dem Forum zu sein, auch wenn ich nur Angehörige bin.
Meine Mutter hatte ja vor 2 Wochen ein erneutes MRT vom Kopf. Keine neue Metastase zu sehen und die vorhandene ist nicht wieder gewachsen. (Bestrahlung war Anfang August) Da ist uns allen erstmal ein Stein vom Herzen gefallen. Solche kleinen positive Nachrichten geben neuen Mut, vorallem meiner Mutter.
Sie hatte jetzt ihre 2. Chemo. Die hat sie halbwegs auch gut vertragen. Liegt die letzten 2 Tage zwar fast nur auf der Couch, schläft viel und fühlt sich schlapp aber sonst keine weiteren Nebenwirkungen, bis jetzt.

Rainer: Wie lange hast du die Chemo bekommen und was für Nebenwirkungen hattest du?

Liebe Grüße
Gina

1 Nutzer*in hat sich für diesen Beitrag bedankt.
Rainer G3
pT4b, pN0 (0/31), M1 (OTH), V1, L0, Pn0, G3, lokal R0

Antwort auf: anaplastischer Schilddrüsenkrebs mit follikulärem Anteil

| Beitrags-ID: 378743

Hallo Gina,

meine Chemo lief parallel zur Bestrahlung ab.
Die Behandlung begann genau 14 Tage nach der OP.
Insgesamt hatte ich 5 Sitzungen.
Ich weiß noch das mir der Tropf immer zu langsam lief.

Nebenwirkungen hatte ich eigentlich keine, die hätte ich auch schwer der Chemo zuordnen können.
Zu der Zeit bekam ich ja diverse starke Schmerzmittel.
Die letzten 2 Wochen der Radiochemotherapie habe ich stationär verbracht.
Insgesamt hat meine Behandlung 4 Wochen gedauert.

http://www.leading-medicine-guide.de/Krebs-Blut/Radiochemotherapie

Nach über einem Jahr bekam ich allerdings eine Polyneuropathie.
Ein Taubheitsgefühl im rechten Fuß- und Schinbeinbereich verbunden mit einer Fußheberschwäche.
Merkwürdig war, dass das nur beim rechten Bein aufgetreten ist.
Die Ärzte waren sich deshalb auch nicht sicher, ob das wirklich von der Chemo gekommen ist.
Regelmäßige Krankengymnastik und viel Training zu Hause haben mir geholfen.

Alles Gute und liebe Grüße
Rainer

2 Nutzer*innen haben sich für diesen Beitrag bedankt.
Gina85
Nutzer*In
Mutter hat anaplastisches SD-CA

Antwort auf: anaplastischer Schilddrüsenkrebs mit follikulärem Anteil

| Beitrags-ID: 378744

Guten Abend zusammen,

ich brauche dringend Eure Hilfe. Kann mir jemand eine Telefonnummer geben von einem Arzt in Essen oder Würzburg der den ATC behandelt? Wir sind grad ziemlich am verzweifeln …. ist eine längere Geschichte. Fakt ist aber das mein Vater und ich nicht mehr wollen das sie in der Klinik behandelt wird wo sie jetzt ist. Was wir die letzten Tage erlebt haben kann man sich nicht vorstellen. Und der Arzt hätte auf einmal gesagt wir brauchen uns keine Hoffnung mehr machen. Davon hören wir zum ersten Mal. Naja wie gesagt, ich erzähle alles wenn ich die Nerven dazu habe. Ich hoffe jemand von euch kann mir helfen.

Lg Gina

Antwort auf: anaplastischer Schilddrüsenkrebs mit follikulärem Anteil

| Beitrags-ID: 378745

Liebe Gina,

hier der Link zu den Kliniken, dort sind auch die Telefonnummern Klinik für Endokrinologie des Universitätsklinikums Essen
und in Würzburg: Universitätsklinikum Würzburg – Medizinischen Klinik und Poliklinik I bzw.
Schilddrüsenkarzinom-Register (medullär, anaplastisch, radioiod-refraktär)

Hier auch der Link zu unserem Merkblatt: Arzt-Patienten-Gespräch.

Wie das Gespräch mit den Ärzt*innen verlaufen ist, kann und will ich nicht beurteilen.
Wichtig scheint mir jedoch immer auch eine psycho-onkologische Betreuung in die auch die Angehörigen mit einbezogen werden.

viele Grüße
Harald

1 Nutzer*in hat sich für diesen Beitrag bedankt.
Gina85
Nutzer*In
Mutter hat anaplastisches SD-CA

Antwort auf: anaplastischer Schilddrüsenkrebs mit follikulärem Anteil

| Beitrags-ID: 378747

Hallo zusammen,

ich wollte mich mal wieder bei euch melden, um zu berichten was in den letzten Wochen so passiert ist.
Ihr habt ja alle Anfang Januar meinen „Hilferuf“ gelesen … . Meiner Mama ging es nach 2 Chemotherapien (1x Wöchtentlich Carboplatin u. Paclitaxel) und 1 Bluttransfusion so schlecht, das sie auf der Intensivstation landete. Sie hat sich nur übergeben, hatte Nasenbluten, konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten, also ihr ging es wirklich richtig richtig scheiße. Die Entzündungswerte waren viel zu hoch, weshalb die in der Klinik meine Eltern anriefen und meinten sie sollte sofort ins Krankenhaus kommen. Da wurde dann auch noch festgestellt dass sie eine Lungenentzündung hat und bekam Antibiotika. Die Ärzte haben gesagt, das meine Mutter hätte daran sterben können und das es wirklich nicht gut aussah. Aber ihr ging es zum Glück von Tag zu Tag besser, sodass sie nach 6 Tagen eigentlich entlassen werden sollte. Als mein Vater sie dann holen wollte, bekam sie einen Anfall (Epileptischen Anfall), weshalb sie meine Mutter dann doch nicht entlassen konnten. Sie bekam den Anfall weil Ihr allgemeiner Zustand schlecht war, denn die Metastase im Kopf ist nicht wieder gewachsen und es sind auch keine neuen dazu gekommen. Da meine Mum dann wieder stabil war, durfte sie 2 Tage später die Klinik endlich verlassen. Zu Hause hatte sie dann noch mal 1 Anfall aber das lag daran das sie ihre Tabletten zu spät genommen hat. Sie bekommt seitdem Tabletten gegen diese Anfälle. Und zum Glück ist seit dem Ruhe. Es war so schrecklich das mit ansehen zu müssen. Nachdem sie sich dann erholt hatte, was wirklich lange gedauert hat, ging es ihr wieder richtig gut.

6 Wochen lang, hat sie sich dann nur erholt und in der ganzen Zeit ist auch nichts passiert außer Arztgespräche und ein CT wurden gemacht. Und jetzt die gute Nachricht. Die Chemotherapie hat Wirkung gezeigt. In der Lunge und Leber sind Metastasen verschwunden, kleiner geworden oder so geblieben. Nach der schweren Zeit war die gute Nachricht für uns alle wirklich nötig. Ihr Arzt meinte auch das ev. die Immuntherapie dazu beigetragen hat aber genau wissen tun sie es nicht. Das werden wir wohl auch nie erfahren. Er hatte auch nicht mit so einem Ergebnis gerechnet und war wirklich positiv überrascht. Aus diesem Grund wollte der Arzt die Chemotherapie gerne fortsetzen. Allerdings nur noch mit halber Dosis. Seit 3 Wochen bekommt meine Mama jetzt wieder Carboplatin u. Paclitaxel 1x wöchentlich und es geht ihr dabei gut. Klar liegt sie einen Tag mal nur auf der Couch aber das was sie im Januar erlebt hat, ist bisher nicht wieder passiert. Und ich hoffe das bleibt auch so.

Ich konnte so einiges nicht verstehen. Sie haben vor jeder Chemotherapie bei meiner Mutter Blut abgenommen und sie geben ihr trotzdem so eine hohe Dosis? Eine Ärztin meinte auch zu uns, sie hätte die Chemotherapie damals nicht bekommen dürfen, das war den ihre Schuld. Als meine Mutter an dem Tag die Bluttransfusion bekommen hat, ging es ihr auch nicht gut und sie haben sie trotzdem wieder nach Hause geschickt. Denn am nächsten Tag rief der Arzt an, sie solle sofort kommen … . Da ist natürlich verständlich das wir lange überlegt haben ob sie überhaupt wieder Chemo machen soll und meine Mutter auch Angst vor der Therapie hat. Ich begleite sie 1x im Monat, auch mein Vater hat sich jetzt dazu durchgerungen mit zu fahren. Die Klinik werden wir nicht wechseln, denn zb. Würzburg würde jetzt auch nicht anders handeln. Meine Mum hat nun mal diesen blöden Krebs mit der noch blöderen Mutation Wildtyp. Außer Chemo gibt es keine andere Möglichkeit. Die einzige Hoffnung die ich noch habe, ist, dass die Chemo den Krebs so lange aufhalten kann, bis vielleicht doch noch mal eine Studie kommt an der meine Mutter teilnehmen kann und es ihr helfen wird. Es gibt ganz wenige Tage an denen ich mal nicht daran denken und weinen muss. Ich habe so große Angst meine Mama zu verlieren.

Ich wünsche Euch allen hier weiterhin viel Kraft, Zuversicht und Durchhaltevermögen. Ich melde mich wieder!

Ich grüße Euch ganz lieb

Gina

4 Nutzer*innen haben sich für diesen Beitrag bedankt.

Antwort auf: anaplastischer Schilddrüsenkrebs mit follikulärem Anteil

| Beitrags-ID: 378748

Liebe Gina,

ganz herzlichen Dank für den ausführlichen Bericht.

Es freut mich sehr, dass die Chemotherapie mit Carboplatin u. Paclitaxel so gut bei deiner Mutter angeschlagen hat !!

Weiterhin alles Gute für Deine Mutter!

Viele Grüße
Harald

PS: „BRAF Wildtyp“ ist die nicht-mutierte Form eines Gens.
Beim Krebs Deiner Mutter liegen andere Mutationen vor, die das Wachstum der Krebszellen beschleunigen.

Gina85
Nutzer*In
Mutter hat anaplastisches SD-CA

Antwort auf: anaplastischer Schilddrüsenkrebs mit follikulärem Anteil

| Beitrags-ID: 378749

Hallo Harald,

was genau meinst du, was für eine andere Mutation? Hast du irgendwelche Informationen für mich wo ich was dazu lesen kann?

Danke und einen schönen sonnigen Sonntag wünsche ich dir!

Vg Gina

Antwort auf: anaplastischer Schilddrüsenkrebs mit follikulärem Anteil

| Beitrags-ID: 378750

Hallo Gina,

wie geschrieben, BRAF Wildtyp ist nicht-mutierte Form eines Gens, wie sie bei Gesunden vorkommt.

Weitere bekannte (!) Mutationen die zum Schilddrüsenkrebs führen findest du über FAQ: Molekulare Mutationen beim Schilddrüsenkrebs.

Bei der BRAF V600E Mutation gibt es eben spezielle Therapien, die nur Sinn machen, wenn diese Mutation auch vorliegt.

Solche Erkenntnisse hat man bei den anderen Mutationen noch nicht, oder nur in ganz speziellen Zusammenhängen.

Viele Grüße
Harald

1 Nutzer*in hat sich für diesen Beitrag bedankt.
Gina85
Nutzer*In
Mutter hat anaplastisches SD-CA

Antwort auf: anaplastischer Schilddrüsenkrebs mit follikulärem Anteil

| Beitrags-ID: 378751

Hallo zusammen,

kurzes Update zu meiner Mutter. CT Ergebnis vom 04.05. hat ergeben, das alle Metastasen rückläufig sind. In der Lunge ist leider eine Metastase dazu gekommen aber die wird bei den nächsten Therapien mit gekillt 💪. Sie haben jetzt auch die Dosis etwas erhöht. Ich hoffe meine Mum verträgt die Chemotherapie weiter so gut.
Wünsche euch allen eine schöne Woche und bis demnächst!

Gina 🤗

2 Nutzer*innen haben sich für diesen Beitrag bedankt.
schlittenhund
papill-Sd-Karz.pT3, N1b,MO

Antwort auf: anaplastischer Schilddrüsenkrebs mit follikulärem Anteil

| Beitrags-ID: 378752

Danke, Gina,

dass du uns auf dem Laufendem hältst. Ich freue mich, dass es nun wieder bergauf geht.

Herzliche Grüße an deine Mutter und weiterhin alles Gute!
Schlittenhund

1 Nutzer*in hat sich für diesen Beitrag bedankt.
Gina85
Nutzer*In
Mutter hat anaplastisches SD-CA

Antwort auf: anaplastischer Schilddrüsenkrebs mit follikulärem Anteil

| Beitrags-ID: 378746

Hallo ihr Lieben,

ich habe eine Frage in die Runde. Ist eure Stimme nach der Schilddrüsen OP immer noch kratzig? Ich wollte das schon lange mal ansprechen … . Nach OP (Juni 2017) und Bestrahlung (August 2017) bei meiner Mutter war die Stimme ein paar Wochen kratzig. Im September/ Oktober klang sie wie als wäre nichts gewesen, also wie früher. Aber seit Ende letzten Jahres bis heute, wenn meine Mutter viel redet klingt die Stimme sehr rau bzw. kratzig. Woran liegt das? Wird das wieder besser oder sind die Stimmbänder doch durch die OP und Bestrahlung beschädigt wurden? Was habt ihr für Erfahrungen gemacht?

Viele Grüße
Gina

Rainer G3
pT4b, pN0 (0/31), M1 (OTH), V1, L0, Pn0, G3, lokal R0

Antwort auf: anaplastischer Schilddrüsenkrebs mit follikulärem Anteil

| Beitrags-ID: 378753

Hallo Gina,

Stimmbänder sind ein heikles Thema.
Zumal ich im Nebenberuf Sänger gewesen bin.
24 Stunden vor meiner OP musste ich unterschreiben,
dass auch der Stimmmuskel meines rechten Stimmbands entfernt wird.
Das Ergebnis wäre eine ohne Stimme und nur bedingte Kraft zu sprechen gewesen.

Freue dich über die Stimme deiner Mutter.

LG Rainer

LantanaVerstorben pT4b, pN1b (16+/35), R1, cM1 (PULM), Stadium IV C † 09.2020

Antwort auf: anaplastischer Schilddrüsenkrebs mit follikulärem Anteil

| Beitrags-ID: 378754

Hallo Gina,
viel Hoffnung kann ich dir leider aus Erfahrung nicht machen. Ich hatte ja schon ca. 2 Wochen vor Bekanntwerden meiner Tumorerkrankung eine Stimmbandlähmung – ausgelöst durch Karl-Otto. Aber auch die nachfolgende OP verschlechterte die Stimme. Dann unter der Bestrahlung wurde sie immer leiser, so dass ich nach 6 Wochen fast kein Ton mehr raus bekam. Anschließend erholte sie sich nur sehr langsam, bekam dann auch Logopädie und wurde durchaus besser. Aber im Chor singen konnte ich mit der Stimme definitiv nicht mehr.
Jetzt – knapp 2 Jahre nach der 1. Bestrahlung – hatte ich meine 3. Bestrahlung. Die war aber nicht am Hals (9. BWK), aber trotzdem verschlechterte sich die Stimme, wurde vor allem wieder leiser. Und das Sprechen strengt mich an. Wenn ich viel rede (relativ zu vor einem Jahr ist es doch recht wenig), schlägt sie Kapriolen und wird insgesamt wieder leiser, aber nach etwas Pause wird sie wieder besser.
Ja, meine Ansprüche sind inzwischen nicht mehr hoch, meine Devise: Hauptsache ich kann mich noch unterhalten. Wenn ich mit einem Schwerhörigen am Telefon spreche, wird die Kommunikation schwierig. Mal sehen, vielleicht fange ich demnächst mal wieder mit Logopädie an, in der Hoffnung, doch noch ein bisschen Besserung zu erzielen. So allmählich finde ich mich mit diesem Zustand ab. Inzwischen sage ich schon, es gibt schlimmeres bei mir und wichtigeres, wo ich meine Energie für gebrauche.

Liebe Grüße
Lantana

Gina85
Nutzer*In
Mutter hat anaplastisches SD-CA

Antwort auf: anaplastischer Schilddrüsenkrebs mit follikulärem Anteil

| Beitrags-ID: 378755

Danke für Eure Antworten. Wir beschweren uns auch nicht. Wie du auch schon sagst Lantana, es gibt wichtigere Baustellen als die Stimme. Wir können froh sein, das sie reden kann. Ich wollte mich nur wegen den Stimmbändern erkundigen und Eure Erfahrung dazu hören.

Meiner Mutter geht es aktuell den Umständen entsprechend gut. Metastasen weiter rückläufig. Chemo soll erstmal noch bis September weiter laufen. MRT Auswertung hat auch keine neuen Auffälligkeiten gezeigt. Der Arzt ist zufrieden.

Bis bald und sonnige Grüße an Euch alle!
Gina

LantanaVerstorben pT4b, pN1b (16+/35), R1, cM1 (PULM), Stadium IV C † 09.2020

Antwort auf: anaplastischer Schilddrüsenkrebs mit follikulärem Anteil

| Beitrags-ID: 378756

Das hört sich aber ja recht gut an. Wie verträgt sie denn die Chemo, gibt es weitere Nebenwirkungen.
Auch wenn ich schreibe, dass es schlimmeres gibt als die Stimme, ist es schon schwer, weil das etwas ist, was direkt nach außen auffällt, was du nicht verbergen kannst. Es ist Kommunikation, und das geht sehr an die Lebensqualität. Es ist ja nicht nur, dass man damit nicht gerade im Chor singt. Auch beim normalen Sprechen benötigt man mehr Luft, weil durch die Stimmbandlähmung der Schluss der Stimmbänder ja nicht mehr ganz geht und so automatisch mehr Luft entweicht. Zum Anfang habe ich das ja nicht so gemerkt, aber jetzt, wo ich wegen der angeschlagenen Lunge nicht mehr so viel Luft zur Verfügung habe, bin ich beim Sprechen kurzatmig, es strengt an. Und das fällt auf. Und dann redet man nicht mehr so gerne und dann ist man auch geneigt, persönliche Kontakte zu minimieren. Es ist schwer, auch psychisch, dagegen anzugehen, persönliche Kontakte trotzdem aufrecht zu erhalten.

Gina85
Nutzer*In
Mutter hat anaplastisches SD-CA

Antwort auf: anaplastischer Schilddrüsenkrebs mit follikulärem Anteil

| Beitrags-ID: 378757

Sie verträgt die Chemotherapie recht gut. Außer das sie sich nach 2 Tagen schwach und wackelig auf den Beinen fühlt. Sie isst normal, weniger als früher aber hauptsache sie isst. Wiegt 50kg! Obwohl sie so gut isst nimmt sie nicht wirklich zu. Liegt das an der Chemo? Der Arzt meinte es würde am Krebs liegen.

Viele Grüße
Gina

Antwort auf: anaplastischer Schilddrüsenkrebs mit follikulärem Anteil

| Beitrags-ID: 378758

Hallo Gina,

weniger als früher könnte nicht genug sein. insbesondere Gewichtsverlust sollte möglichst vermieden werden. ein Verlust von nur 5% des Augangsgewichts innerhlab von 3 Monaten gilt bereits als Fehlernährung und kann die Prognose verschlechtern.

Es gibt eine neue Seite zur Ernährung bei Krebs, auf der es auch Tipps bei ungewolltem Gewichtsverlust. Es können auch hochkalorische Ergänzungen verschrieben werden, die die Kasse bezahlen muss.
Website zur Ernährung bei Krebs.

Wenn die Chemo in einer Klinik gegeben wird, könntet Ihr dort nach einer Beratung durch eine, nach Möglichkeit in der Behandlung von Onkologischen patienten erfahrenen, Diätassistenz fragen.

Viele Grüße
Karl

Ich muß mit der Gewohnheit brechen, ehe sie mich gebrochen hat.
G.C.Lichtenberg

Mitglied werden! Fördermitglied oder aktives Mitglied

Gina85
Nutzer*In
Mutter hat anaplastisches SD-CA

Antwort auf: anaplastischer Schilddrüsenkrebs mit follikulärem Anteil

| Beitrags-ID: 378759

Mit Nahrungsergänzungsmittel brauch ich bei meiner Mutter nicht kommen. Sie hat es am Anfang probiert aber nicht lange. Aber wir werden uns im Krankenhaus mal umhören wie sie meiner Mutter wegen dem Gewicht helfen können. Danke für deine Nachricht!
Ein schönes Wochenende euch allen!

Vg Gina

Gina85
Nutzer*In
Mutter hat anaplastisches SD-CA

Antwort auf: anaplastischer Schilddrüsenkrebs mit follikulärem Anteil

| Beitrags-ID: 378715

Hallo zusammen,
heute war wieder mal CT Auswertung. Es könnte besser aussehen :( . Die Metastasen in der Lunge sind trotz Chemo wieder gewachsen. Die in der Leber sind aber konstant geblieben. Heißt das jetzt das die Chemotherapie mit Carboplatin und Paclitaxel nicht mehr greift? Meine Mum hat jetzt ein halbes Jahr diese Chemo bekommen und langsam merkt man das auch. Seit paar Tagen ist sie sehr durch den Wind, vergisst viel und kann sich schlecht etwas merken. Das sind doch auch typische Nebenwirkungen von der Chemo oder? Körperlich gesehen geht es ihr aber gut. Hat auch wieder 3 kg zu genommen. In 2 Wochen steht ein MRT an und darauf die Woche ein Gespräch mit ihrem Onkologe wie es weiter geht. Bis dahin soll sie sich erholen und bekommt auch keine Therapie. Ich hoffe sie wird bis dahin im Kopf wieder klarer und die Metastasen bleiben auf dem Stand. Ich denke Lantana oder du Rainer könnt mir meine Fragen beantworten. Würde mich über Antwort freuen. Danke schon einmal.
Viele Grüße Gina

Rainer G3
pT4b, pN0 (0/31), M1 (OTH), V1, L0, Pn0, G3, lokal R0

Antwort auf: anaplastischer Schilddrüsenkrebs mit follikulärem Anteil

| Beitrags-ID: 378720

https://www.evangeliums.net/lieder/lied_ich_helfe_gern.html

LantanaVerstorben pT4b, pN1b (16+/35), R1, cM1 (PULM), Stadium IV C † 09.2020

Antwort auf: anaplastischer Schilddrüsenkrebs mit follikulärem Anteil

| Beitrags-ID: 378719

Liebe Gina,
:console:
Das ist ja leider keine gute Nachricht. Ne, wenn die Metastasen wieder wachsen, kann man wohl nicht mehr von Erfolg reden. Da muss was anderes gefunden werden, was wenigstens den Status Quo hält.
Ja, diese Chemo-Demenz kenne ich. Und leider ist die nicht mit Beenden der Chemo vorbei. Auch da braucht man viel Geduld, bis es sich bessert. Ist zumindest bei mir immer noch nicht ganz weg, wenn auch schon deutlich besser.
Warum wird jetzt in zwei Wochen nochmal ein MRT gemacht? Den Krankheitsverlauf kann man doch auf dem CT erkennen. Oder gibt’s da eine böse Metastase, wo man exakter hinsehen muss, weil die eventuell Probleme machen könnte? Aber dann sind doch 2 Wochen warten auf die Aufnahme und dann nochmal eine Woche auf die Besprechung des Ergebnisses ziemlich lange. Mich würde das schon auch nerven. Da weiß ich kaum, wie ich die richtigen Worte für dich finden kann.
Ach, ich teile die Kraft, die ich heute Abend bekommen habe, einfach mit dir und deiner Mutter. Ich war heute Abend bestimmt seit einem Jahr mal wieder im Gottesdienst, war schwer, weil es oft für mich sehr emotional war. Ich kann ja nicht mehr singen. Am Schluss hat der Pfarrer noch gesagt, wie sehr er sich freut mich zu sehen, hinterher hat er mich noch gesegnet, davon gebe ich euch was ab.
Ich wünsche deiner Mama sehr, dass sie sich möglichst bald erholt. Habt ihr schon eine Idee, wie es weiter gehen kann. Vielleicht kann ja deine Mama auch das Lenvima ausprobieren. Ich weiß noch, dass ihr Arzt Mal meinte, dass das bei ihr nicht infrage käme, weiß aber nicht mehr warum. Bei mir hat es ja trotz niedriger Startdosis, inzwischen bin ich bei 14mg, sehr gut geholfen, und ich gehe mal davon aus, dass es noch lange so gut weiter geht :) .
Bei anderen hier hat es ja auch eine Weile lang gut gewirkt.
Man kann ja schließlich nicht alle Metastasen der Reihe nach einzelnen abschießen. Bestrahlen macht man ja auch nur bei einzelnen, die Probleme machen, ansonsten wird in der Regel systemisch vorgegangen, aber das tut Lenvima ja.

Wie oft war eigentlich die Chemo-gabe, wöchentlich? Weißt du noch die Höhe der Einzeldosis? Würde mich Mal interessieren. Ich hoffe aber Mal, dass außer der Chemo-Demenz deine Mutter die Chemo recht gut überstanden hat, also zB. keine neuropathischen Beschwerden bekommen hat. Lass dich einfach Mal drücken,
Viele Grüße
Lantana

2 Nutzer*innen haben sich für diesen Beitrag bedankt.
Gina85
Nutzer*In
Mutter hat anaplastisches SD-CA

Antwort auf: anaplastischer Schilddrüsenkrebs mit follikulärem Anteil

| Beitrags-ID: 378718

Liebe Lantana,
ich danke dir für deine tröstenden Worte. Ja bei der Krankheit ist es immer ein auf und ab.
Meine Mum hat die Chemo 1x in der Woche bekommen. Also 3x im Monat und in der 4. Woche Pause. Wie hoch die Dosis am Ende war kann ich dir nicht sagen. Sie haben sie ja immer mal etwas erhöht. Aber außer Müdigkeit und das sie schlapp war hatte sie keine Nebenwirkungen. Nicht mal übel war ihr. Und jetzt ist eben diese blöde Chemo Demenz.
Wie ging es bei dir damals weiter nach der Chemo mit Carboplatin und Paclitaxel? Andere Kombi oder? Wobei ich denke das meine Mutter in 3 Wochen noch nicht bereit ist eine neue Chemo zu starten. Ich glaube sie brauch mehr Zeit. Sie werden nochmal ein komplettes Körper MRT machen, sagt meine Mum. Aber durch ihre Demenz kann ich aktuell nicht sagen ob das stimmt. Ich denke sie werden die Lunge sich nochmal genau ansehen da ja dort die Metastasen wieder gewachsen sind.
Natürlich werden wir Lenvima ansprechen. Ihr Arzt hatte damals die Meinung es würde bei meiner Mutter mit der Art von dem SD Krebs nichts bringen und hätte statt dessen nur schwere Nebenwirkungen. Das würde meiner Mum nicht helfen. Und außerdem dauert es ewig bis die Krankenkasse es genehmigt. Er hatte aber auch damals gesagt das die Chemo nicht anschlagen würde. Und siehe da, sie hat angeschlagen. Da war er selber überrascht und zufrieden. Deshalb hoffe ich ja das er jetzt anders denkt und Lenvima eine Chance für meine Mutter sieht. Es ist doch ein Versuch und wenn es meiner Mutter damit schlechter geht kann man es wieder absetzen. Sie hat doch nichts zu verlieren. Ich finde es wäre jetzt ein guter Zeitpunkt es zu beantragen. Gehen bei dir eigentlich auch die Haare unter Lenvima aus? Ich freue mich wirklich sehr für dich das es so toll angeschlagen hat. Ich habe nach deiner Nachricht sofort neue Hoffnung geschöpft. Ich hoffe wirklich ihr Arzt lässt mit sich reden.
Schönes Wochenende euch allen.
Vg Gina

LantanaVerstorben pT4b, pN1b (16+/35), R1, cM1 (PULM), Stadium IV C † 09.2020

Antwort auf: anaplastischer Schilddrüsenkrebs mit follikulärem Anteil

| Beitrags-ID: 378717

Hi Gina,
Die starken Nebenwirkungen von Lenvima sind dosisabhängig.so wie ich hier gelesen hatte, hatten alle mit 24mg angefangen, dann starke Nebenwirkungen gehabt, und dann bis auf ca. 14mg runter reduziert, bis es erträglich war. Mein Arzt hat mir 10mg angefangen und nach der 1. Packung, die ich gut vertragen hatte, haben wir auf 14mg erhöht, was ich ebenfalls gut vertrage. Als Nebenwirkung ist der Blutdruck etwas gestiegen und meine Bartstoppeln vom Damenbart sind dünner und weniger geworden. Das ist alles, was ich registriere. Mein Arzt hat beim letzten Re-Staging gesagt, dass er jetzt experimentiert. Ich finde, auch bei deiner Mutter wäre ein Experiment wert. Die Genehmigung der KK dauert wirklich lange, ca. 8 Wochen. Kopfhaare sind mir unter Lenvima nicht ausgegangen.
Ich hatte vorher noch eine 2. Chemo mit Paclitaxel und Pemetrexed. Die musste ich aber abbrechen, weil ich in jedem Zyklus bis auf dem ersten eine Lungenentzündung bekommen hatte, die im 4. Zyklus mit verringerter Dosis war lebensgefährlich. Ich wünsche deiner Mutter sehr, dass sie sich schnell erholt, es werden aber bestimmt mehr als drei Wochen sein.
Liebe Grüße
Lantana

1 Nutzer*in hat sich für diesen Beitrag bedankt.
Gina85
Nutzer*In
Mutter hat anaplastisches SD-CA

Antwort auf: anaplastischer Schilddrüsenkrebs mit follikulärem Anteil

| Beitrags-ID: 378716

Danke Lantana! Ich werde euch auf dem Laufenden halten.

Viele Grüße
Gina

Gina85
Nutzer*In
Mutter hat anaplastisches SD-CA

Antwort auf: anaplastischer Schilddrüsenkrebs mit follikulärem Anteil

| Beitrags-ID: 378761

Hallo zusammen,

meine alles geliebte Mama ist gestern in unseren Armen für immer eingeschlafen. Bis zum letzten Atemzug waren wir bei ihr. Weitere Details möchte ich euch gern ersparen. Bis zum Schluss haben wir gekämpft. Ich habe es sogar geschafft ihren Arzt von Lenvatinib zu überzeugen. Der Antrag lief bereits bei der KK. Doch leider alles zu spät. Innerhalb von 2 Wochen hat meine Mum so abgebaut. Sie hinterlässt eine sehr große Lücke und es tut einfach so weh sie nie mehr sehen oder hören zu können. Ein schrecklicher Schicksalsschlag für mich und meine Familie. Der einzige Trost für uns ist, das sie nicht lange leiden musste. Danke das ich hier sein durfte aber ich werde von allem erstmal Abstand brauchen. Ich wünsche euch allen alles Gute und weiterhin viel Kraft im Kampf gegen die scheiß Krankheit.
Alles Liebe!
Gina

Antwort auf: anaplastischer Schilddrüsenkrebs mit follikulärem Anteil

| Beitrags-ID: 378762

Liebe Gina,

mein herzliches Beileid.

Ich wünsch Dir, dass dir viele liebe Menschen beistehen und helfen.


    Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt,
    der ist nicht tot, der ist nur fern;
    tot ist nur, wer vergessen wird.

    Immanuel Kant

Mit den besten Grüßen,

Harald

LantanaVerstorben pT4b, pN1b (16+/35), R1, cM1 (PULM), Stadium IV C † 09.2020

Antwort auf: anaplastischer Schilddrüsenkrebs mit follikulärem Anteil

| Beitrags-ID: 378760

Liebe Gina, :console:
es tut mir so leid, dass deine Mutter jetzt doch von dir gegangen ist. Trotz allem war aber die letzte Krankheitsphase deiner Mutter kurz, so dass auch sie nicht lange leiden musste. Die letzten Tage war ich täglich in Gedanken bei dir und deiner Mutter, wie du weißt. Auch ich habe gehofft, dass es doch noch eine Wendung geben möge, gerade auch, wo endlich durch deine Intervention dein Arzt die Kurve gekriegt hatte, sich in Würzburg Rat zu holen und gesehen hatte, dass es tatsächlich noch mehr Behandlungsoptionen gab. Leider war es halt zu spät, der Krebs hatte schon zu viel gewütet. Ich wünsche dir und deinem Vater so sehr, dass ihr mit dem Verlust eurer Mutter/Frau gut klarkommt. Natürlich wäre es viel, viel besser, wenn sie noch im gesunden Zustand bei euch wäre, das wünscht sich jeder. Aber ihre Krankheitsphase war zum Glück kurz. Ich hoffe, dass sie jetzt in den letzten beiden Tagen noch Abschied von euch nehmen konnte, ihr noch im Krankenhaus miteinander sprechen konntet.
Du weißt, wann immer du willst, kannst du dich jederzeit wieder hier bei uns melden und schreiben, wir sind hier.
Alles, alles Gute
Lantana

Manne8Verstorben Gering differenziertes Schilddrüsenkarzinom

Antwort auf: anaplastischer Schilddrüsenkrebs mit follikulärem Anteil

| Beitrags-ID: 378763

Liebe Gina,
mein herzlichstes Beileid zum Tode Deiner Mutter.

Manne