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anaplastisches Schilddrüsenkarzinom, Betroffene

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    Dieses Thema hat 158 Antworten und 23 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert 28.08.2020 - 09:04 von Harald.
schlittenhund
papill-Sd-Karz.pT3, N1b,MO

Antwort auf: anaplastisches Schilddrüsenkarzinom, Betroffene

| Beitrags-ID: 372613

Liebe Lantana,

herzliche Gratulation zu diesem schönen Ergebnis und weiterhin einen
guten Verlauf wünscht dir

Schlittenhund

Jan
follik. SD-Ca; OP 04-05/2001

Antwort auf: anaplastisches Schilddrüsenkarzinom, Betroffene

| Beitrags-ID: 372614

Liebe Lantana,

auch von mir: Glückwunsch zu diesem Erfolg! Denn: Wer kämpft, kann verlieren, aber wer nicht kämpft, hat schon verloren!
:flower: :flower: :flower: :flower: :flower:

LantanaVerstorben pT4b, pN1b (16+/35), R1, cM1 (PULM), Stadium IV C † 09.2020

Antwort auf: anaplastisches Schilddrüsenkarzinom, Betroffene

| Beitrags-ID: 372615

Hallo ihr Lieben,
jetzt gibt es endlich, endlich wieder ein Lebenszeichen von mir!
Und: Lebenszeichen ist dieses Mal wirklich wörtlich zu nehmen!!! Es sah im Dezember leider ganz anders aus.
Ja, es sind jetzt schon über drei Monate her, als ich hier das letzte Mal schrieb. Und seitdem hatte ich nicht mehr den Kopf dazu.
Die Bildgebung vor dem 3. Zyklus war ja schon positiv, und so habe ich voll Elan mit der Chemo weiter gemacht. Tag 1 des 3. Zyklus war erste Gabe mit Paclitaxel, Tag 8 war 2. Gabe mit Paclitaxel und Pemetrexed. Und da ich ja wusste, dass mein Immunsystem in den Keller geht, reduzierte ich daher meine Außenkontakte, aber ab Tag 15 ging es mir doch nicht so gut, am Tag 16 hatte ich Fiber und ich ging gleich ins Krankenhaus: Lungenentzündung und Pneumothorax. 5Tage Intensivstation. Nach ca. 2 Wochen war es auskuriert. Bis dahin brauchte ich aber noch zusätzlichen Sauerstoff über die „Nasenbrille“. Der Pneumothorax heilte spontan aus. Dann kam ich nach gut 2 Wochen nach Hause. Für die Chemo beschlossen wir zum einem noch länger zu warten für den Beginn des 4. Zyklus, damit ich mich noch besser erhole. Zum anderen wurde beschlossen, die Chemo auf 80% zu reduzieren, damit mein Immunsystem nicht so tief in den Keller geht. Am Tag 16 des 4. Zyklus war mir morgens irgendwie nicht so gut, in der Nacht zuvor wurde ich wach und musste mich einmal übergeben, schlief wieder normal ein. Am Tag 16 war mir ja irgendwie morgens immer noch irgendwie komisch, ich hatte erhöhte Temperatur und sagte meinen Mann, ich will in die Klinik, irgendetwas stimmt nicht. Dort hatte ich dann zwar keine erhöhte Temperatur mehr, übel war mir auch nicht, ich bekam aber nur ganz schlecht Luft, Sauerstoffgehalt des Blutes > 70%. Die weitere Untersuchung ergab: Atypische Lungeentzündung, Pneumothorax (diesmal größer als das mal zuvor), … Verlegung auf die Intensivstation. Ich wurde über Sauerstoffmaske beatmet, die Nasenbrille reichte nicht aus, es wurde überlegt zu intubieren, künstliches Koma… Die Sauerstoffversorgung war echt mies. Der Arzt hat dann noch was anderes zur Unterstützung der Atmung besorgt, weiß aber nicht mehr, wie das Ding heißt, war so was ähnliches wie die Nasenbrille, nur viel größer, viel mehr Power und die Luft wurde auch angewärmt. Jetzt war ich gut eine Woche auf intensiv, bis ich mit der höchsten Einstellung der Nasenbrille (6Liter pro Std) auskam. Am 23. Dezember konnte ich nach Hause. Wenn nicht Weihnachten gewesen wäre, hätten die mich bestimmt noch nicht entlassen. Ich Bekam für zu Hause eine Sauerstoffflasche (ein riesen Oschi), mein Bett wurde im Wohnzimmer aufgebaut, ich brauchte noch 3l/h und Aktion war noch nicht möglich. Die Ärzte im Krankenhaus sagten, die letzte Chemo war echt lebensbedrohlich.
Inzwischen habe ich mich relativ gut erholt, ich komme schon stundenlang ohne Sauerstoff aus und denke, dass es bald ganz ohne geht.
Fortsetzung folgt.

Viele Grüße
Lantana

3 Nutzer*innen haben sich für diesen Beitrag bedankt.

Antwort auf: anaplastisches Schilddrüsenkarzinom, Betroffene

| Beitrags-ID: 372616

Liebe Lantana,

vielen Dank, dass Du uns auf dem Laufenden hälst, auch wenn dieser Bericht einen für Dich nicht angenehmen Inhalt hatte.

Es ist schön zu lesen, dass du trotzdem offenbar einigermaßen zuversichtlich bist, dass sich die Situation weiter stabilisiert.

Bleibt zu hoffen, dass dieser enorme Stress für deinen Körper sich auszahlt und die Chemo die erwünschte Wirkung zeigt, was ich dir von Herzen wünsche.

Alles Gute und weiterhin möglichst schnelle und vollständige Erholung
Karl

Ich muß mit der Gewohnheit brechen, ehe sie mich gebrochen hat.
G.C.Lichtenberg

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AlbaLeitungsteam SHG Magdeburg pap. SD-Ca., foll. Variante, pT2, 2002

Antwort auf: anaplastisches Schilddrüsenkarzinom, Betroffene

| Beitrags-ID: 372617

Liebe Lantana,

fachlich kann ich nichts beitragen,aber Dir alles Gute wünschen, das kann ich.
Danke, dass Du uns anteilnehmen lässt.

Herzliche Grüße sendet Dir Alba

Jan
follik. SD-Ca; OP 04-05/2001

Antwort auf: anaplastisches Schilddrüsenkarzinom, Betroffene

| Beitrags-ID: 372618

Liebe Lantana,

dein Bericht macht mich betroffen, zeigt er doch, wie sehr du zu kämpfen hast – und kämpfst! Dafür wünsche ich dir weiter viel Kraft und Durchhaltevermögen und ich drücke dir beide Daumen, dass die Behandlung zum gewünschten, guten Erfolg führt.

Hier ein Strauß virtueller Blumen für dich:

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LantanaVerstorben pT4b, pN1b (16+/35), R1, cM1 (PULM), Stadium IV C † 09.2020

Antwort auf: anaplastisches Schilddrüsenkarzinom, Betroffene

| Beitrags-ID: 372619

Hallo ihr Lieben,

um es kurz zu sagen, trotz alledem, trotz der heftigen Nebenwirkungen, trotz dem vorzeitigen Abbruch (es sollten ja 6 Zyklen gemacht werden und keine 4):
:D Die Chemo war sehr erfolgreich! :D
Ich halte ja meinen Arzt in der Uniklinik Würzburg immer per Mail auf dem Laufenden. Die Chemo wurde ja nach seinem Protokoll hier heimatnah in der Klinik gemacht. Als ich zu Weihnachten nach Hause kam, habe ich ihn gleich angemailt und wir haben noch ganz kurzfristig einen Termin für eine Bildgebung gemacht und um zu besprechen, wie es erst einmal weiter geht. So war ich dann gleich am 04.01. zu ihm gefahren. Es gab ein Ganzkörper-CT.

Das Ergebnis war wirklich gut:
* Insgesamt sind mal keine neuen Metastasen aufgetaucht.
* Die Knochenmetastasen sind größenkonstant geblieben, das Wachstum konnte also zum Stillstand gebracht werden.
* Metastasen im Bauchraum: keine neuen Metastasen, eine ist größenkonstant geblieben, bei den paar anderen eine leichte Regression.
* Lymphknoten im Brustbereich: bei allen eine deutliche Regression.
* Lunge, dort gab es ja die meisten: Signifikante Regression, einige Metastasen waren weg, einige schon so klein, dass selbst der Radiologe gesagt hat, wenn er nicht gewusst hätte, dass da welche gewesen wären, hätte er den Punkt glatt übersehen. Alle anderen Lungenmetastasen waren deutlich regrediert!
Alles in allem war die Chemo sehr erfolgreich, besser als die Ärzte erwartet haben, vor allem in der Lunge. Wer weiß, vielleicht hat ja auch das Methadon, das ich seit dem Frühjahr nehme, seinen Teil dazu beigetragen. Die Chemo haben wir auf jeden Fall jetzt beendet. Denn schon hier in der wohnortnahen Klinik haben die Ärzte gesagt, die nächste Lungenentzündung würde meine letzte sein, die kann ich mir nicht mehr erlauben. Jetzt hoffe ich mal, dass es möglichst lange keinen Progress gibt. Und für den Fall, dass doch wieder Handlungsbedarf ist, meinten die Würzburger, wäre noch nicht Ende der Fahnenstange, sie hätten da noch mindestens einen Pfeil im Köcher. Ich will es mal hoffen.

Anfang April haben wir einen weiteren Termin für ein PET ausgemacht. Bis dahin ist erst einmal Erholung angesagt. Inzwischen brauche ich fast keinen Sauerstoff mehr, hauptsächlich nach etwas körperlicher Anstrengung gönne ich mir ein „paar Schluck“, nachts und im Ruhezustand und auch bei leichten Spaziergängen brauche ich definitiv keinen mehr. Das lässt also hoffen, dass das Ende der Sauerstoffversorgung definitiv gekommen ist!

Jetzt im März mache ich eine Woche Urlaub mit meinen Mann. Es geht aufwärts. Und demnächst werde ich auch nochmal eine Reha beantragen.

Viele Grüße
Lantana

7 Nutzer*innen haben sich für diesen Beitrag bedankt.
Rainer G3
pT4b, pN0 (0/31), M1 (OTH), V1, L0, Pn0, G3, lokal R0

Antwort auf: anaplastisches Schilddrüsenkarzinom, Betroffene

| Beitrags-ID: 372620

Hallo Lantana,

das klinkt ja unglaublich gut, was du schreibst.
Ich musste oft an dich denken und zum Jahreswechsel hatte ich kein gutes Gefühl.
Kopf hoch, wird schon werden.

Liebe Grüße
Rainer

1 Nutzer*in hat sich für diesen Beitrag bedankt.
LantanaVerstorben pT4b, pN1b (16+/35), R1, cM1 (PULM), Stadium IV C † 09.2020

Antwort auf: anaplastisches Schilddrüsenkarzinom, Betroffene

| Beitrags-ID: 372621

Hallo ihr Lieben, :wink2:
jetzt endlich mal ein Update.
Anfang April fuhr ich gutgelaunt nach Würzburg. Am 2. Tag, als morgens das PET sein sollte, fühlte ich mich gar nicht gut. Das PET wurde immer weiter nach hinten geschoben, erstmal musste ich ja wieder stabil sein. Es dauerte dann bis zum späten Nachmittag, bis ich in der Lage war, die Zeit für die Aufnahme ruhig zu liegen – und ich habe gar nicht alles mitbekommen.
Ich hatte schon wieder eine, die 4. Lungenentzündung bekommen. Aus drei Tage geplante Aufnahme wurden 12 Tage Klinikaufenthalt. Und dann hat mein Arzt von dort die Reha beantragt, wurde also wieder eine AHB. Die war dann wenigsten zeitnah.
Wie zu erwarten war, wenn man nichts tut, trat wieder ein Progress ein, der knapp unterhalb des Standes war, als wie wir letztes Jahr mit der Chemo angefangen haben.
Als weitere Vorgehensweise hat er Lenvima angedacht, welches er dann gleich beantragen wolle, damit wir nach der Reha damit anfangen können. Und so warte ich jetzt noch auf die Zulassung.
Jetzt ist meine Reha fast rum, am Montag geht es nach vier Wochen nach Hause.
Insgesamt gesehen hat sie mir auch wieder sehr gut getan, habe mich erholt, bin etwas kräftiger geworden. Auf jeden Fall in den ersten zwei Wochen konnte ich dabei zusehen, wie ich jeden Tag fitter wurde. Dann stagnierte es aus meiner Sicht mit der körperlichen Entwicklung. Und seit ein paar Tagen muss ich sagen, geht es mir körperlich wieder schlechter, ich bekomme wieder schlechter Luft. Wahrscheinlich wachsen die Metastasen fleißig weiter, klar, es läuft ja momentan noch keine Therapie. Es liegt ja immer noch nicht die Genehmigung der KK vor. Die hat zwar vor einiger Zeit geschrieben, dass sie es an den Medizinischen Dienst weiter geleitet hat und eine Entscheidung dann und dann zu erwarten ist. Gestern habe ich jetzt ne Mail an meinem Arzt geschrieben und gesagt, dass es aus meiner Sicht eine Verschlechterung gibt. Er hat mir geantwortet, dass er der KK per Fax auf die Füße tritt, dass die in die Gänge kommen mit der Genehmigung von Lenvima, ist ja bei mir ein off-label-use.
Mensch, ich hoffe wirklich, dass ich jetzt möglichst zeitnah damit anfangen kann und dass es dann auch wirkt.
Viele Grüße
Lantana

4 Nutzer*innen haben sich für diesen Beitrag bedankt.
LantanaVerstorben pT4b, pN1b (16+/35), R1, cM1 (PULM), Stadium IV C † 09.2020

Antwort auf: anaplastisches Schilddrüsenkarzinom, Betroffene

| Beitrags-ID: 372622

Hi,
positiv: Füßetreten hat genützt, die Genehmigung ist da.
negativ: Reha schon gestern beendet und direkt in die wohnortnahe Klinik gefahren: Luftnot, Pleuraerguss, Wasser in der rechten Lungenseite. Das wird jetzt langsam abgelassen, pro Tag ca. 1 Liter. Und dann mal sehen, wie es weiter geht. Mensch, drückt mir die Daumen, dass die Lunge sich wieder dauerhaft entfaltet und das per kleiner OP dauerhaft verschlossen werden kann, und es dann gut ist. Es kann nämlich auch sein sagte die Ärztin, dass das mit dem Wasser dauerhaft wir, und dann muss ein Ventil eingebaut werden um das Wasser durch eine Pflegekraft täglich abgelassen werden. Ich will da aber dauerhaft Ruhe haben. Sonst ist es ja wieder eine Einschränkung der Lebensqualität. Und ich war ja schon wieder so froh, ohne zusätzlichen Sauerstoff auszukommen. Echt scheiße jetzt.
Mal sehen, wann wir jetzt mit dem Lenvima anfangen können.
Ich halte euch auf dem laufenden.
Lantan

Antwort auf: anaplastisches Schilddrüsenkarzinom, Betroffene

| Beitrags-ID: 372623

Liebe Lantana,

wünsch dir, dass es bald in Lenvatinib losgeht.

Vielleicht kann man ja auch erst mit einer geringeren Dosis anfangen.

Beste Grüße,

Harald

LantanaVerstorben pT4b, pN1b (16+/35), R1, cM1 (PULM), Stadium IV C † 09.2020

Antwort auf: anaplastisches Schilddrüsenkarzinom, Betroffene

| Beitrags-ID: 372512

Hallo ihr Lieben,

ich war ja im Mai in Reha, diesmal in Triberg im Schwarzwald. Es lief alles wie erwartet sehr positiv, ich kam wieder zu Kräften (nach den vielen Lungenentzündungen) und genoss die Zeit dort. Auch die gewünschte Verlängerung wurde problemlos genehmigt. Abreise war für montags vorgesehen. In der Woche vorher merkte ich, dass ich in der waagerechten nicht mehr so gut liegen konnte, war komisch und ich bekam auf der einen Seite liegend schlechter Luft. Auch ein Druckgefühl unter den Rippen verspürte ich manchmal. Da ich also eine Verschlechterung verspürte und auch noch immer nicht die Genehmigung für das Lenvima von der KK vorlag, schrieb ich meinem Arzt, der mir dann auch gleich antwortete, dass er bei der KK sofort nochmal nachhakt. Drei Tage später hatte ich dann die Genehmigung. Das war freitags vor der offiziellen Entlassung. Da konnte ich mich abends gar nicht mehr hinlegen, ich bekam Luftnot und bin dann in der Reha-Klinik gleich zu meinem betreuenden Arzt gegangen. Er diagnostizierte einen Pleuraerguss rechts, für die Nacht wechselte ich auf die Krankenstation, dort gab es Sauerstoff. Am Samstag wollte eh mein Mann kommen bis zur Abreise. Die wurde dann auf Samstag vorverlegt. Da ich im Sitzen und beim nichts tun noch genug Luft bekam, ich also transportfähig war, besprachen wir mit dem Arzt, dass mein Mann mich zu mir nach Hause fährt und ich dort ins Krankenhaus zur weiteren Diagnostik und Behandlung ging, mein Reha-Arzt rief dann auch schon in der dortigen Notaufnahme an und kündigte mich an.
Naja, so ging es dann direkt aus der Reha ins Krankenhaus. Dort wurde dann eine Drainage gelegt und etwas Wasser abgelassen. Sofort ging es mit dem Atmen besser, auch im Liegen. Eine Woche später wurde dann eine dauerhafte PleurX-Drainage gelegt. Insgesamt wurden in mehreren teilen 4 Liter Flüssigkeit abgelassen. Die komplette rechte Lungenhälfte war zusammengedrückt und die Organe des Brustkorbs (Herz) komplett nach links verschoben.
Am Freitag wurde ich dann nach zwei Wochen Klinikaufenthalt wieder nach Hause entlassen, wieder total geschwächt, fast noch schwächer als vor der Reha. Das hätte ich nun wirklich nicht gebraucht.
Im Krankenhaus wurde auf dem CT (und nachfolgenden MRT) gesehen, dass die eine Metastase im der BWS die Rückwand durchbrochen hatte und Richtung Rückenmark wächst. Die Chirurgen haben mich dann dreimal abgeklopft und untersucht, weil sie irgendwie nicht glauben konnte, dass ich noch keine Rückenschmerzen oder Sensibilationsstörungen in den Beinen habe. Nun denn, jetzt wird die Metastase notfallmäßig bestrahlt, um sie aufzuhalten. Bei der Aufnahme Mitte April sah die noch nicht so böse aus.
Echt blöd, alles Zeichen einer fortschreitenden Erkrankung. Das macht mir natürlich auch Angst, wieviel Zeit mag ich noch haben? Bislang war alles nur Kopfkino, alle Beschwerden waren immer Kollateralschäden von den Behandlungen. Aber der Pleuraerguss war jetzt für mich die erste Beschwerde, die durch die Lungenmetastasen ausgelöst wurde. Ach ne, halt, letztes Jahr hatte ja schon einen Lymphknotenmetastase Probleme gemacht, die haben wir dann ja auch abgeschossen. Die Lungenmetastasen sind verantwortlich für den Pleuraerguss und die BWS-Methastase droht aufs Rückenmark zu drücken. Seit zwei Tagen habe ich jetzt das Lenvima, hoffentlich wirkt es und hält das Wachstum auf, bin mal ganz zuversichtlich.

Viele Grüße
Lantana

Antwort auf: anaplastisches Schilddrüsenkarzinom, Betroffene

| Beitrags-ID: 372511

Liebe Lantana,

als ich Deinen langen Bericht sah, hatte ich für dich gehofft, dass du uns einiges Positives zu berichten hast.

Danke für den ausführlichen Bericht.

Wenn du Beschwerden unter Lenvatinib verspürst, kontaktiere bitte umgehend die Ärzte.
Bei Lenvatinib weiss man noch nicht, welches die beste Anfangsdosis
ist, oftmals reicht auch eine geringere Dosis ,um den Krebs aufzuhalten.

Denk an dich und drück dir die Daumen
:flower: :flower: :flower: :flower: :flower:

:daumen: :daumen:

Alles Gute und viel Glück 🍀 🐞 🐖
Harald

LantanaVerstorben pT4b, pN1b (16+/35), R1, cM1 (PULM), Stadium IV C † 09.2020

Antwort auf: anaplastisches Schilddrüsenkarzinom, Betroffene

| Beitrags-ID: 372624

Hallo ihr Lieben :wink2:

Lenvima:

Seit 6 Tagen nehme ich eine höhere Dosis: 14mg
Ich kann nicht sagen, dass sich in Bezug auf die Nebenwirkungen etwas geändert hätte. Ich vertrage es bislang immer noch gut, hatte ja mit 10mg angefangen. Ich verspüre eigentlich nichts, was ich auf Lenvima schieben würde. Ok, vielleicht etwas am Blutdruck. Morgens ist er für mich sehr niedrig, so 110:70, bleibt über Mittag so, aber ab den späteren Nachmittag steigt er inzwischen auf ca. 160:95, wenn ich nicht nachmittags gegensteuere. :)

Pflegegrad: :D
Ich hatte ja, als ich mit dem Pleuraerguss im Krankenhaus war, einen Pflegegrad beantragt. Am letzten Mittwoch war eine Frau vom MDK da und am Samstag hatte ich schon den Bescheid der Krankenkasse:
Pflegegrad 2, wie gewünscht/erhofft. Prima. :clap:

Viele liebe Grüße
Lantana

2 Nutzer*innen haben sich für diesen Beitrag bedankt.
Gina85
Nutzer*In
Mutter hat anaplastisches SD-CA

Antwort auf: anaplastisches Schilddrüsenkarzinom, Betroffene

| Beitrags-ID: 372625

Liebe Lantana,

es freut mich zu hören das du unter Lenvima keine großen Einschränkungen hast. Bitte weiter so :)! Wann hast du denn dein 1. CT bzw. Auswertung ob Lenvima anschlägt?

Da hattest du echt Glück gehabt das es bei dir so schnell ging mit der Pflegestufe. Bei meiner Mutter hat es 1/2 Jahr gedauert. Eine Frechheit war das, uns so lange warten zu lassen, trotz mehrmaliger Nachfrage. Sie hat die Pflegestufe 3 bekommen, ausschlaggebend war natürlich die Metastase im Kopf die die halbseitige „Lähmung“ verursacht.

Ich drücke dir weiterhin die Daumen!

Sonnige Grüße
Gina

LantanaVerstorben pT4b, pN1b (16+/35), R1, cM1 (PULM), Stadium IV C † 09.2020

Antwort auf: anaplastisches Schilddrüsenkarzinom, Betroffene

| Beitrags-ID: 372626

das PET-CT ist am 22. August (wenn nicht wieder irgendetwas dazwischen kommt und ich verschieben muss)
Mitte Juni hatte die Frau vom Sozialdienst im Krankenhaus den Antrag auf Pflegegrad gestellt, an die KK weitergeleitet. Dann bekam ich am 19. Juli die Mitteilung vom Besuchstermin des MDK von der KK mitgeteilt, die kam dann eine Woche später und drei Tage danach hatte ich den Bescheid, also alles zusammen ca. 1,5 Monate. Ich fand die Zeit normal. Aber egal, ich bin froh, dass das alles gut geklappt hat. Die Frau vom Sozialdienst im KK hatte mir gesagt, dass ich wohl Pflegegrad 2 bekommen müsste. Mit dem Geld werde ich mir jetzt eine Haushaltshilfe finanzieren. Ich mache mich jetzt auf die Suche. Hoffentlich dauert das nicht zu lange.
viele Grüße
Lantana

LantanaVerstorben pT4b, pN1b (16+/35), R1, cM1 (PULM), Stadium IV C † 09.2020

Antwort auf: anaplastisches Schilddrüsenkarzinom, Betroffene

| Beitrags-ID: 372627

Hallo Zusammen. :wink2:

Es ist aller höchste Zeit für ein Backup, denn es hat sich inzwischen einiges getan. Das Wichtigste:
Es geht mir relativ gut!
Inzwischen nehme ich ja seid Ende Juni Lenvima. Zeitgleich bekam ich nach meinem Krankenhausaufendhalt im Juni meine 3. Bestrahlung, bei der Metastase im BWK9, 15 x 3Gy.
Lenvima hatte ich die erste Packung 10mg, danach auf 14mg gesteigert, das nehme ich jetzt konstant, mit nur kleinen Nebenwirkungen, akzeptabel. Aus dem Krankenhaus kam ich ja sehr angeschlagen, hatte aufgrund des Pleuraergusses im Juni eine dauerhafte PleurX-Drainage gelegt bekommen. Wie mir nachträglich klar wurde (auch gesagt), gehen die Ärzte (erst recht bei meinem Tumorbild mit den vielen fortschreitenden Metastasen) bei diesem „Störfall“ davon aus, dass das der Startschuss für die definitive Endphase ist. 😥 :wall: War dann schon heftig, das zu erfahren.
Mitte August war dann wieder Restaging in Würzburg mit dem Ergebnis:
Alle Metastasen in den Weichteilen (Lunge, Pleura, Zwechfell, Lymphknoten) sind um mindestens 50% kleiner geworden, die Knochenmetastasen sind stehen geblieben/nicht weitergewachsen. Ein echt tolles Ergebnis.
Das zweite Positive: Ich habe mir dort meine dauerhafte PleurX-Drainage wieder herausoperieren lassen. Gegen die Erwartung der Ärzte in meiner Wohnortklinik hörte der Erguss auf zu produzieren (hatte ich denen schon im Krankenhaus gesagt, dass das bei mir so sein wird, die haben das aber nur belächelt). Hach, ist das gut, einen Freiheitsgrad mehr, ich war inzwischen schon wieder im Schwimmbad.
Im Juli bekam ich allerdings neu massive Schmerzen in der Hüfte, zumindest beim Hinstellen und losgehen. In der Ruhe (sitzen, liegen) tat nichts weh. Im August haben wir dann auf den Aufnahmen gesehen, dass zwei der Knochenmetastasen im rechten Becken den Knochen „angeknabbert“ haben, es zu Mikrobrüchen gekommen ist. Praktisch gerade noch bevor das Lenvima angefangen hat zu wirken. Gut, wir haben dann beschlossen, diese Metastasen (waren inzwischen auch die größten, die eine mit einem Durchmesser von 4,3cm) zusätzlich noch zu Bestrahlen, um sie abzutöten und die Tumorlast weiter zu reduzieren. Und außerdem habe ich auch mit Denosumab angefangen, das ja in den Knochenabbau und -aufbau eingreift, so dass der angegriffene Knochen wieder besser heilen kann. Der Wirbelsäulenknochen muss ja schließlich auch wieder heilen. Dann wird das ganze hoffentlich wieder schön stabil. Gut, ich werde momentan mal prophylaktisch nicht Trampolin springen gehen oder auf der Tanzfläche herum rocken ;-)
Jetzt habe ich seit gestern die 4. Bestrahlungsserie hinter mir, waren jetzt 13 x 3Gy. Die Beschwerden im Becken sind schon deutlich besser geworden. Ich hoffe, dass die restlichen Beschwerden mit der Zeit, wenn der Knochen geheilt ist, vorbei sind.
Und meine größte Hoffnung ist, dass ich jetzt erst einmal Ruhe habe mit irgendwelchen Katastrophen (ach ja, im Juni im Krankenhaus, als ich da mit dem Pleura-Erguss war, hatte ich auch noch meine 5. Lungenentzündung, ich lasse halt nichts aus, greife immer in die Vollen). Jetzt, wo das Lenvima sehr gut wirkt, trotzt relativ niedriger Dosierung, und die böse gewordenen Metastasen abgeschossen wurden, hoffe ich, dass ich mich doch recht schnell erhole, bin halt noch ein wenig schlapp/müde. Und daher haben mein Mann und ich am vergangenen Wochenende eine Reise gebucht, waren schließlich seit der Erkrankung seit fast 2,5 Jahren nicht mehr richtig im Urlaub. (so das Karibikfeeling gilt ja nicht, das mit „Höhensonne“ auf Strandlaken liegen und Coktail i.v. eingeflößt)
Ja, und es geht daher auch nicht in die Karibik! Seychellen sind auch schön. Die Schiffsreise ist über Weihnachten und Neujahr geplant. Ich freue mich schon sehr darauf, ganz nach der Devise: Wann, wenn nicht jetzt! Eine noch bessere Zeit wird es langfristig wohl nicht geben, irgendwann wirkt das Lenvima ja nicht mehr, aber bis dahin…:daumen:
Ohi, wenn jetzt die Dame vom MDK mich sehen würde, würde sie mir den Pflegegrad bestimmt wieder aberkennen. Naja, ich versuche die Zeit, die ich habe, zu genießen und mit schönen Dingen zu füllen. Die Zeit, wenn der Pflegegrad bestimmt wieder mehr als gerechtfertigt ist, wir leider früh genug wiederkommen. Aber bis dahin: ✌

viele Grüße
Lantana

8 Nutzer*innen haben sich für diesen Beitrag bedankt.
wolke14
Papilläres Schilddrüsenkarzinom, follikuläre Variante (2 mm)

Antwort auf: anaplastisches Schilddrüsenkarzinom, Betroffene

| Beitrags-ID: 372628

Liebe Lantana,

danke für das Update. Immer, wenn ich ins Forum gehe, muss ich an Dich denken. Es ist schön, dass es Dir relativ gut geht. Ich hoffe so sehr, dass das noch sehr, sehr lange der Fall sein wird.

Bis dahin wünsche ich Dir und Deinem Mann eine unvergessliche und wundervolle Urlaubsreise und alles, alles Gute!

Steffi

1 Nutzer*in hat sich für diesen Beitrag bedankt.
LantanaVerstorben pT4b, pN1b (16+/35), R1, cM1 (PULM), Stadium IV C † 09.2020

Antwort auf: anaplastisches Schilddrüsenkarzinom, Betroffene

| Beitrags-ID: 372629

:daumen: Erfolg auf der ganzen Linie! :clap:

Jetzt war ja wieder die Bestandsaufnahme in Würzburg. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, die Bestrahlung war erfolgreich und Lenvima wirkt weiterhin. Hier habe ich mal etwas aus dem Befund zitiert:
.
„Die durchgeführte Bildgebung zeigte zur Voruntersuchung 08/18 weiterhin sehr gutes Therapieansprechen mit deutlicher Größenregredienz der mediastinalen und hilären Lymphknoten sowie der pleuralen Filiae. Die pulmonalen Filiae sind nicht mehr abgrenzbar. Deutlich rückläufiger Metabolismus der bekannten ossären Filiae. Die Filiae im BWK 9 und im LWK 4 sind aktuell avital. Nur noch geringe zirkuläre Mehranreicherung in Projektion auf die Osteolyse im rechten Os illium. Nur noch mäßige Mehranreicherung in Projektion auf die Osteolyse im linken unteren Schambeinast. Kein Nachweis eines Lokalrezidivs bzw. neuer Filiae.“

Übersetzt heißt das:
.
Die Metastasen in den Lymphknoten und in der Pleura (Raum zwischen Lunge und Rippenfell) werden weiterhin kleiner. Die Metastasen in der Lunge (und das waren etliche) kann man nur noch erkennen, wenn man weiß, wo welche waren, ansonsten würde man sie glatt übersehen. Die Größe der Knochenmetastasen ist zwar gleich geblieben (ansonsten hätte ich momentan ja Löcher in den Knochen :P ), aber die in der Wirbelsäule sind momentan tot, die bestrahlte große im Becken pfeift aus dem letzten Loch und die anderen werden auch so langsam in die Knie gezwungen. Es ist nichts Neues hinzugekommen.
Ich denke mal, diese Runde ging an unsereins, Karl-Otto hat verloren.

Jetzt können wir getrost unseren Urlaub weiter planen!
📅 📆 ✈ (genau dann fliegen wir fort)

Viele Grüße
Lantana

7 Nutzer*innen haben sich für diesen Beitrag bedankt.
wolke14
Papilläres Schilddrüsenkarzinom, follikuläre Variante (2 mm)

Antwort auf: anaplastisches Schilddrüsenkarzinom, Betroffene

| Beitrags-ID: 372630

Liebe Lantana!

Ich freue mich so für Dich! So kann es bleiben💪💪💪💪💪!

Ganz viele Grüße und eine feste Umarmung!
Steffi
:clap:

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