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Verdächtiger Knoten? Wie geht es weiter?

Verdächtiger Knoten? Wie geht es weiter?

| Beitrags-ID: 453452

Liebe Gruppe,

Ich bin neu hier und hoffe, dass ihr mich in meiner Lage unterstützen könnt.
Mein Hausarzt hat bei mir letzte Woche einen verdächtigen Knoten festgestellt. Der Knoten (im Isthmus) war schon bekannt, aber vom Endo noch Anfang des Jahres als unauffällig eingestuft. Ich habe Hashimoto mit Struma nodosa und gehe 2 Mal/Jahr zum Endokrinologen. Nach der Geburt meines 2. Kindes hatte ich einen Schub, dann UF, die sich dann aber allmählich von allein wieder gab. Allerdings riet mir meine Endo zur Entlastung der SD und möglicher Knotenverkleinerung LT 50 zu nehmen. Mein Bauchgefühl sagte „nein“, aber ich habe es doch gewagt in der Hoffnung, dass der größte Knoten (ich habe wohl mehrere) eventuell kleiner wird. Seit April 2023 also LT 50 – Einnahme. Und nun steht seit ein paar Tagen fest, dass sich der Knoten von 1,3 ml (Messung Endo März 2023) auf 2,4 ml (Messung Hausarzt Oktober 2023) vergrößert hat. Außerdem viel Mikrokalk aufweist. Nach TIRADS konnte er nicht genau einordnen, da er seinen Hefter dazu nicht fand, meinte aber riskant. Er riet bei dem US-Bild den Knoten am besten zu entfernen. FNP würde eine sinnlose Rumstocherei sein. Da gebe ich ihm auch teilweise Recht. Ich wäre noch gern zu meiner Endokrinologin gegangen, aber sie ist im Moment krank und danach im Urlaub. Erst Ende Oktober würde ich dran kommen. Deshalb habe ich direkt einen Termin bei einem endokrinologischen Chirurgen im St. Josefskrankenhaus in Heidelberg gebucht. Ich habe mir das Klinikum nicht gezielt ausgesucht. Bei Recherche bin ich zufällig darauf gestoßen und auch gleich dort angerufen. Termin nächste Woche mit viel Bitten und Weinen bekommen. Nun habe ich genauer recherchiert und fand heraus, dass dort (Stand: 2021) nur 3 SD-Op’s im Jahr stattfanden. Das verunsichert sehr.
In einer FB- Gruppe wurde mir das Bürgerhospital Frankfurt empfohlen, wo ich morgen ebenfalls anrufen möchte. Das Problem ist, dass der Hausarzt ja nur eine Einweisung ausstellen kann für denselben Behandlungsfall. Nun weiß ich nicht, wie ich am besten handeln sollte. Den Termin nächste Woche im Klinikum HD mit wenigen OP’s wahrnehmen und die Einweisung verbraten oder doch lieber nach Frankfurt gehen mit sicher mehr Wartezeit für einen Termin. Falls ich nach HD gehe, möchte ich jetzt schon eine 2.Meinung in Frankfurt. Wie läuft das dann mit der Kasse/Arzt ab? Eine zweite Einweisung kann ich ja dann vergessen. Außerdem bin ich voll am Zweifeln, dass ich meine Endo überspringe und nur gestützt auf Aussage des Hausarztes und sein Sono mich zur Op einweisen lasse. Ich habe auch weder Szinti noch FNP davor gemacht. Reicht dem Chirurgen allein eine Untraschalluntersuchung? Der wird ja sicher noch selber schallen.
Ich weiß gerade nicht, wie ich das angehen soll und habe totales Chaos und Angst im Kopf.

Falls es hier Sonospezialisten gibt, kann derjenige/diejenige mal einen Blick auf meine Bilder werfen?

Danke euch im Voraus ♥️

Julian
Moderator

Antwort auf: Verdächtiger Knoten? Wie geht es weiter?

| Beitrags-ID: 453456

Guten Abend Julia,

das ist eine verzwickte Situation. Mikrokalk ist ein auffälliges Zeichen, sodass du wahrscheinlich bei einem oft bestehenden dunkleren (vermindert echogen) Knoten sowie eher festen Eigenschaften (solide) bei TIRADS 5 landen würdest und eine Abklärung gerechtfertigt ist.

Ich persönlich tendiere deutlich zu eine Feinnadelpunktion, da ich diese selbst als wenig unangenehm empfunden habe und weiterhin leider manchmal die Schilddrüse unnötig operiert wird. Je nach Lage am Isthmus fällt eine OP-Entscheidung mit dem Ausmaß der Entfernung auch schwer. Dies könnte der endokrinologische Chirurg ggf. ähnlich sehen und diese auch bei dir durchführen.

Dein Hausarzt scheint sich therapeutisch ja schon festgelegt zu haben und dir eine EINweisung für die OP ausgestellt zu haben? Dennoch wird in der Regel erstmal ein Sono durch den Chirurgen durchgeführt und nicht „blind“ operiert. Als Option besteht im Verlauf eine „Zweitmeinung“ (i.d.R. eine ÜBERweisung, keine Einweisung) , welche patientenrechtlich definiert ist und dir vor einer OP zusteht. Malignome sind aber teilweise von dieser Regelung ausgenommen, da man unnötige Verzögerungen vermeiden will, allerdings ist das meines Wissens nach für die Schilddrüse nicht genauer definiert, sodass ich den Hausarzt hierum bitten würde, sofern du ein ungutes Gefühl hast.

Liebe Grüße

Julian

 

P.S.: Im übrigen glaube ich der Zahl von 3 SD-Operationen pro Jahr nicht. Im St. Josefskrankenhaus gibt es eine eigenständige endokrinologische chirurgische Abteilung. Du darfst beim Arztkontakt durchaus fragen, wie häufig eine solche Operation durchgeführt wird und ich empfehle dir nach einem „Neuromonitoring“ zu fragen, bei dem während der Operation der Stimmlippennerv aufgesucht und geschont wird.

  • Diese Antwort wurde geändert vor 6 Monaten, 2 Wochen von Julian. Grund: Nachtrag

Antwort auf: Verdächtiger Knoten? Wie geht es weiter?

| Beitrags-ID: 453465

Hallo,

hier noch die Links zur unseren  Wiki: Schilddrüsenknoten – Diagnostik und Wiki: Schilddrüsenknoten und Krebsverdacht

Hier auch eine Karte mit zertifizierten chirurgischen Zentren durch die CEAK.

Viele Grüße,

Harald

BeLa

Antwort auf: Verdächtiger Knoten? Wie geht es weiter?

| Beitrags-ID: 453553

Hallo Julia,

Ich wurde vor einigen Wochen im St Josefskrankenhaus in Heidelberg von Dr. Freudenberg operiert und kann es wirklich sehr empfehlen! Mir wurde das Krankenhaus bzw. insbesondere der Chirurg als der erfahrenste in der Region empfohlen. Meines Wissens operiert er grundsätzlich selbst, d.h. du hast nicht (wie teilweise in größeren Unikliniken etc.) das Risiko, dass du dann doch von einem unerfahreneren Arzt operiert wirst…

Ich würde vorschlagen, zu dem Vorgespräch hinzugehen und dir eine Meinung einzuholen. Er macht ja beim Vorgespräch ohnehin einen Ultraschall und wird dir dann seine Einschätzung und Empfehlung erklären.

Ansonsten versuch doch ggf noch bei einem anderen Endokrinologen einen Termin für eine Zweitmeinung zu bekommen. Endokrima in Mannheim ist eine Gemeinschaftspraxis mit sehr erfahrenen Endokrinologen, vielleicht kriegst du da kurzfristig einen Termin für eine Zweitmeinung.

Viele Grüße und alles Gute!!

BeLa

  • Diese Antwort wurde geändert vor 6 Monaten, 1 Woche von BeLa.

Antwort auf: Verdächtiger Knoten? Wie geht es weiter?

| Beitrags-ID: 453557

Hallo BeLa,

du hast mir unheimlich geholfen, vielen Dank. Können wir uns i-wie auch privat austauschen? Ich finde hier dazu keine Möglichkeit. LG

Antwort auf: Verdächtiger Knoten? Wie geht es weiter?

| Beitrags-ID: 453559

Lieber Julian,

danke für deine Antwort. Ja mein Hausarzt ist der Meinung, dass es besser wäre, eine OP durchzuführen. Ich habe ja mehrere Knoten und mindestens 2 davon sind ihm zu auffällig gewesen. Bei einer Biopsie müsste man dann auch alle Knoten punktieren.

Ich habe zwei Termine ausgemacht. Zuerst gehe ich nach Heidelberg. In beiden Fällen gilt nur die Einweisung, da es Krankenhäuser sind. Laut Krankenkasse müsste ich, falls ich mich doch zusätzlich in Frankfurt beraten möchte, einen Antrag auf Kosten-Übernahme stellen. Mit Zweit-Meinung für eine Schilddrüsen OP ist es wohl nicht so einfach. Wäre es eine Knie-TEP oder Wirbelsäule, dann kein Problem.

In Heidelberg machen die sowohl Schnittverfahren als auch Neuromonitoring. Das ist schon mal beruhigend. Die Info mit den drei Op’s im Jahr müsste auch nicht so korrekt sein. Der Arzt, der die OP dort durchführt, ist nur einmal in der Woche da und macht am Tag drei Op‘s. Ansonsten operiert er auch in Mannheim an der Uniklinik. Das wäre dann der Chefarzt selbst – Prof. Freudenberg.

Antwort auf: Verdächtiger Knoten? Wie geht es weiter?

| Beitrags-ID: 453568

Hallo,

man kann sich privat austauschen über Nachricht schreibenNachrichten schreiben.

siehe auch dazu das Wiki: Private Nachrichten schreiben und erhalten

Viele Grüße,
Harald

  • Diese Antwort wurde geändert vor 6 Monaten, 1 Woche von Harald.
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