FAQ: Kann ich ein Kombipräparat nehmen (Calcium und Vitamin D)?
Calcium-D3-Kombi-Präparate enthalten 300 – 1000 Internationale Einheiten (I.E.) entsprechend 7,5 – 25 Mikrogramm (µg) Colecalciferol, also Vitamin D3.
Für die Behandlung eines Hypoparathyreoidismus, bei dem die Umwandlung von Colecalciferol in die Wirkform Calcitriol durch Parathormon-Mangel gestört ist, benötigt man in der Regel deutlich größeren Mengen Colecalciferol. 10.000 bis 40000. I.E. entsprechend 250 bis 1000 µg pro Tag sind üblich.
Weil man mit Calcium-Vitamin-D-Kombi-Präparaten diese Menge nicht erreichen kann, ohne viel zu viel Calcium zu sich zu nehmen, sind die Kombi-Präparate zur Behandlung des Hypoparathyreoidismus nicht geeignet und auch nicht verschreibungsfähig.
Wenn Vitamin D3 als Tablette zugeführt wird, sollte dies in täglich gleicher Dosis erfolgen. Wer Calcium je nach Bedarf auch mal in geringeren oder größeren Mengen nehmen möchte, führt aber gleichzeitig wechselnde Vitamin-D-Mengen zu, wenn er ein Kombi-Präparat einnimmt. Das kann die Gesamteinstellung im Endergebnis zu einer Zick-Zack-Kurve werden lassen.
Fazit: Calcium bei Hypoparathyreoidismus immer als Monopräparat einnehmen. Wenn Vitamin D dazu, dann ebenfalls als Monopräparat und täglich die gleiche Menge.
Die Gefahr einer zu starken Erhöhung des Calcium-Spiegels besteht, weil man erst nach Wochen merkt, wie stark der Calcium-Wert von der gewählten Menge Vitamin D erhöht wird, und weil sich im Fettgewebe gespeichertes Vitamin D summieren kann. Nach Absetzen von Vitamin D hält dessen Wirkung noch wochenlang an. Das macht die Wirkung auf den Calcium-Wert so schlecht kontrollierbar. Solche Überdosierungen des Vitamin D sind selten. Haben sie zu einer Hypercalciämie geführt, dann ist ein stationärer Klinikaufenthalt zur Behandlung erforderlich.
siehe auch dieser Beitrag zu Calcium-Präparate mit Vitamin D
Erst Autor*in: firiel für das Leitungsteam
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