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Herzrasen durch Schwangerschaft oder Calciumschwankungen?

Herzrasen durch Schwangerschaft oder Calciumschwankungen?

| Beitrags-ID: 248065

Hallo zusammen,

ich bin neu hier im Forum und hoffe unter euch Menschen zu finden, die ähnliche Erfahrungen mach(t)en, wie ich und mir eventuell mit Rat zur Seite stehen können.

Nach meiner Schilddrüsen-OP im Oktober 2009, eines ersten Krampfanfalles nur eine Woche später, einem 2. Anfang Januar 2010 wegen zu niedrigen Calciumspiegels, folgte nach der Medikamentenumstellung ein Nierenversagen durch dann zu hohe Calciumwerte Ende Januar 2010.

Zwischenzeitlich traten vermehrt Angstzustände, innere Unruhe mit immer wieder plötzlichem Herzrasen (die mit Citalopram behandelt wurden) und Blutzuckerschwankungen auf.

Im Laufe des Jahres 2010 stabilisierten sich meine Werte, so daß es mir wieder richtig gut ging.

Jetzt im 7. Monat schwanger, setzte wie aus heiterem Himmel das Herzrasen wieder ein und es kamen daraus resultierend Angstzustände hinzu.

Bei jedem weiterem Mal werde ich unsicherer und denke wieder häufiger mein Calciumspiegel fällt in einen kritischen Bereich.

Das das nun alles von der Schwangerschaft herrühren soll, kann ich kaum glauben?
Hausärztin und Gynäkologin konnten dabei bisher ( so sehr sie sich bemühen) wenig helfen.

Ich weiß einfach nicht mehr weiter…

SD-OP Okt. 2009, 1.Tetanie Ende Okt. 2009, 2.Tetanie Jan. 2010, Nierenversagen Ende Jan. 2010 —

— Euthyrox, Dekristol, Calcium-Kautabletten, Magnesium —

LottileinLeitungsteam NW Hypopara pap. SD-Ca pT 4b N1M1, Hypopara

Antwort auf: Herzrasen durch Schwangerschaft oder Calciumschwankungen?

| Beitrags-ID: 336082

Hallo,
wie oft lässt Du denn derzeit den Spiegel überprüfen und hast Du aktuelle Werte für uns? Für Ca und für die SD.
Ich hatte meine erste Tetanie damals auch ein paar Tage nach der OP.

Welche Dosierung der Medikamente nimmst Du denn. Ich habe hier im Forum gelernt, dass es am schonendsten für die Nieren ist, wenn der Ca Wert zwischen 2,1 und 2,3 liegt. Man soll pro Tag nicht mehr als 2000 mg Ca nehmen.

Ich kann mir schon vorstellen, dass man während der Schwangerschaft evtl. die Ca Dosis anpassen muss, denn bei den SD Hormonen kann auch sein, dass sich da was verändert.

Gruß
Lotti

Antwort auf: Herzrasen durch Schwangerschaft oder Calciumschwankungen?

| Beitrags-ID: 336081

Hi Lottilein,

also Ca,Mg und Phoshat wird 14tägig kontrolliert. lt. Endokrinologin soll mein Ca um 2 mmol/dl liegen. TSH war etwas niedrig deshalb ist vor 8 Wochen das Euthyrox auf 175 erhöht worden. Ich nehme 5x die Woche Dekristol 20.000, welches im Laufe der SS von 3xwö hochgenommen wurde.Da mein Ca beim Hausarzt nur zw 1,82 und 1,85 lag. Inzwischen weiß ich das es Unterschiede zwischen den Verfahren der Auswertung gibt und somit leichte Wertveränderungen. Für mich ist es leider nicht zu unterscheiden ob ein Anfall im Anzug ist oder ob ich einfach nur Kreislaufprobleme habe. Zur Zeit habe ich leider auch Verspannungen im Rücken ,von denen das Kribbeln auch herrühren kann. Nach meiner Problematik mit der Hyperkalciämie hatte ich auch Rückenprobleme. Meist abends und in der Nacht ein komisch kribbliges Gefühl im unteren Rücken was mich meine Beine ständig bewegen ließ, mit der Folge, daß ich nicht schlafen konnte obwohl ich tot müde war. Ich bin ziemlich verunsichert, da man leider oft nicht erst genommen wird mit dieser Problematik und sofort den Psychostempel aufgedrückt bekommt. Ich habe Angst irgendwann wieder umzufallen und keiner kann mir helfen, da sich keiner auskennt. Danke für Deine Mail!!

InSeNSU
Moderator
Basedow, Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: Herzrasen durch Schwangerschaft oder Calciumschwankungen?

| Beitrags-ID: 336080

Hallo Adestin,

der Calcium- und Vitamin D-Bedarf schwankt im Lauf der Schwangerschaft. Meines Wissens wird er zeitweise auch geringer. Lass also umgehend das Calcium prüfen. Die Maßeinheit sollte mmol/l (nicht dl) sein und das Calcium dann im unteren Normbereich.

Leider reagiert das Calcium bei Einnahme des hochdosierten Vitamin D auf Erhöhen und Absetzen von Dekristol mit großer Verzögerung von etwa 4-6 Wochen. Es ist damit also leider kaum möglich, einen erhöhten Calciumspiegel bei Bedarf kurzfristig zu senken. Hier sehe ich eine größere Gefahr, als bei zu wenig Calcium, was man mit Infusionen schnell beheben kann.
Siehe dazu:
http://www.insensu.de/HypoparaLinks/Vitamin-D-Praeparate.pdf )

Hab keine Angst vorm „Psychostempel“! Mit Hypoparathyreoidismus ist eine Schwangerschaft sehr streng zu überwachen. Hier im Forum kannst du dazu Erfahrungsberichte finden.

Die Literatur, die ich dazu anbieten kann, ist leider nur in Englisch verfügbar. Du findest sie hier:
https://academic.oup.com/ejendo/article/139/3/284/6748297?searchresult=1

Alles Gute
wünscht dir
Frauke

  • Diese Antwort wurde geändert vor 1 Jahr, 2 Monaten von InSeNSU.
Meg
Pap. SD Ca pT3 pN1a MX GT1

Antwort auf: Herzrasen durch Schwangerschaft oder Calciumschwankungen?

| Beitrags-ID: 336079

Hallo Adestin

Mit Calcium kennt sich Frauke bestens aus und da will ich mich keinesfalls einmischen. Ich würde sicher ihre Ratschläge befolgen.

Aber:

Angstzustände, innere Unruhe mit immer wieder plötzlichem Herzrasen

Das kenne ich und mein Psychostempel ist dick und fett auf meiner Stirn.

Beim ersten Mal hatte ich meine Schilddrüsen OP ca. 1.5 Jahre hinter mir und glaubte, die Kurve ins „normale“ Leben wieder gekriegt zu haben. Ich war ganz sicher, dass ich einen Herzinfakt habe und bekam riesige Angst. Auf dem Notfall wurde ich beruhigt, mit Worten und mit Medikamenten. Ich habe ihnen kein Wort geglaubt. Das gleiche ist nochmal vor einem Jahr passiert.

Mein Hausarzt sagt, das seien ganz klar Panikattacken und hat mir für zwei Wochen Betablocker verschrieben, damit ich wirklich wieder ruhig werde. Das hat auch gewirkt. Es war aber auch klar, dass die Symptome wirklich durch die Psyche verursacht werden. Es war mir zutiefst zuwider, neben dem Schilddrüsenkrebs auch noch ein psychisches Problem aufgeladen zu bekommen.

Seit ich weiss, dass es diese Panikattacken gibt und ich die Betablocker zur Vorsorge mit mir herumtrage, habe ich keine Panikattacken mehr. Angstzustände schon, aber auch mit ihnen komme ich besser klar. Ich glaube, es gibt auch noch andere Beiträge zu diesem Thema.

Die Panikattacken traten bei mir immer bei Rhythmuswechseln (langes Wochenende, Weihnachten, Urlaub) auf.

Ich will dir nicht einreden, dass du das gleiche Problem hast, aber wenn es etwas ähnliches sein könnte, dann gibt es eine Lösung dafür.

Ich drücke dir die Daumen

Meg

LottileinLeitungsteam NW Hypopara pap. SD-Ca pT 4b N1M1, Hypopara

Antwort auf: Herzrasen durch Schwangerschaft oder Calciumschwankungen?

| Beitrags-ID: 336078

Hier ist meine deutsche Version des von Frauke verlinkten Texts. Bitte beachtet, dass ich keine staatlich geprüfte Übersetzerin bin und auch nicht naturwissenschaftlich tätig.

Es gibt keine festgelegte Therapie für die Behandlung von Hypoparathyreodismus während der Schwangerschaft. Dies liegt teilweise an der Unsicherheit beim Gebrauch von Vitamin D und seinen Analoga, da in Tierversuchen von teratogenen Nebenwirkungen berichtet wurde.
Nichtsdestotrotz sind Vitamin D und seine Analoga erforderlich um Tetanien zu kontrollieren, die für Fehlgeburt oder vozeitigen Wehen anfällig machen. Wir berichten hier vom Verlauf von zwei Schwangerschaften von hypoparathyreoiden Frauen, die mit Calcitriol (1,25(OH)2D3) behandelt wurden. Zusätzlich beschreiben wir den Ausgang der Schwangerschaft von zehn Frauen, die Calcitriol bekamen, wie er dem Drug Safety Department (DSD) berichtet wurde, Hoffman-La Roche AG.

Eine 29-jährige hypoparathyreoide Frau bekam eine Dauermedikation von Calcitriol (0,25 µg pro Tag) und 1,5 gr Calcium pro Tag und wurde in der 6ten Schwangerschaftswoche ihrer ersten Schwangerschaft überwiesen. Calcitriol wurde zunächst abgesetzt, aber während der 20ten Schwangerschaftswoche gab es wiederkehrende Tetanien (Serumcalcium 1,74 mmol/l). Calcitriol (0,25 µg/d) wurde wieder hinzugenommen und das Serumcalcium stabilisierte sich um 2,15 mmol/l mit einem Wert für 1,25(OH)2D3 von um die 60 ng/l (Normwert 35-80 ng/l). Um normale Werte für Calcium aufrecht zu erhalten wurde die Dosis während der 33ten Schwangerschaftswoche auf 0,5 µg/d hochgesetzt und auf 0,75 µg/d kurz vor der Entbindung eines gesunden Kindes.
Während ihrer zweiten Schwangerschaft wurde Calcitriol zunächst in einer Dosis von 0,25 µg/ gegeben bei einer Anpassung auf 0,5 µg/d während der 20ten und 1,00 µg/d in der 31ten Woche. Das Serumcalcium und der Wert für 1,25(OH)2D3 waren kontinuierlich im niedrig normalen Bereich. Sie entband ein weiteres gesundes Mädchen in der 39ten Woche.

Bei acht von zehn Schwangerschaften, die dem DSD mitgeteilt wurden gab es keine ungünstigen Effekte von Calcitriol (0,25 – 3,25 µg/d) und gesunde Babies wurden entbunden. In zwei retrospektiv gemeldeten Fällen wurde von schwerwiegenden negativen Auswirkungen berichtet: vorzeitiger Verschluss der vorderen Fontanelle und Totgeburt in der 20ten Woche wegen komplexer Missbildungen. Doch ist in beiden Fällen die Verursachung durch die Calcitriol Gabe höchst fragwürdig. Wir schließen, dass die Behandlung von mütterlichem Hypoparathyreodismus mit Calcitriol und Calcium durchführbar ist, wenn die Konzentration von 1,25(OH)2D3 den physiologischen Bedürfnissen während der Schwangerschaft angepasst wird und das Seriumcalcium in unteren Normbereich gehalten wird.

InSeNSU
Moderator
Basedow, Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: Herzrasen durch Schwangerschaft oder Calciumschwankungen?

| Beitrags-ID: 336077

Danke Lotti, super! :)

Antwort auf: Herzrasen durch Schwangerschaft oder Calciumschwankungen?

| Beitrags-ID: 336076

Euch lieben Dank!
Morgen bekomme ich meine ersehnte Laborkontrolle, da heute Feiertag ist. Ich gehe davon aus, dass der wert o.k ist b.z.w sich mal knapp über 2mmol/l eingefunden hat.
Heute war ich bei der Gynäkologin, da ich plötzlich Bauchschmerzen hatte und vorzeitige Wehen auszuschließen waren,aber zum Glück ist alles in Ordnung. Die Gynäkologin meint das Herzklopfen bis zum erhöhten Puls nicht ungewöhnlich sind in der SS. Sie ist der Meinung ,dass wenn meine Werte o.k. sind ich auch eine ganz normale Geburt haben kann.Gibt es da Erfahrungswerte?
Ich soll mich aber auf alle Fälle bei den Endokrinos schlau machen. Der Termin steht am Dienstag an.
Vor der SS habe ich Rocaltrol o,25 1xtgl eingenommen und war so gut eingestellt. In der Endokrinologie in Heidelberg vertritt mann die Meinung SS und Rocaltrol geht nicht und max. 4×500 CA tgl und CA Wert um 2mmol/l. Ich hab mich dort auch gut aufgehoben gefühlt nur ausserhalb der normalen Sprechzeiten ist es eben schwer. Ich habe großes Glück, einen verständnisvollen Partner an meiner Seite zu haben, der mich immer ernst nimmt und mir bedingungslos eine Stütze ist.
Im übrigen hatte ich vor der SS auch ein Betablocker verordnet bekommen, welchen ich aber wegen meiner extrem niedrigen Blutdruckwerte 80/60mmHg nicht eingenommen habe.
Dafür habe ich Citalopram 25 für ca. 10 Wochen eingenommen welche ich direkt mit bekannt werden der SS abgesetzt habe. Ohne Panikattacken und das obwohl ich ein paar Tage später mein vertrautes Rocaltrol absetzen musste.
Aber Angst b.z.w. würde ich nicht strikt von mir weisen. Ist ja auch ein Sch… Gefühl plötzlich umzufallen und im Krankenwagen wach zuwerden, wo doch lt meiner Operateure ein 2. Anfall in der Literatur nicht beschrieben ist!! 👿

Antwort auf: Herzrasen durch Schwangerschaft oder Calciumschwankungen?

| Beitrags-ID: 336083

Hi!
Also mein Ca war 1,91 mmol/l und so wie es aussieht war mein Herzrasen schwangerschaftsbedingt. Ich hab mich wegen massiver Rückenprobleme bei der Hebamme vorgestellt, die hat mir gesagt, dass sie selbst auch unter heftigstem Herzklopfen gelitten hat ohne SD Vorgeschichte.
O.k. da muss ich wohl durch. Ruhe bewahren und hoffen,dass nicht mal das Calcium die Ursache ist. Darauf vertrauen, dass bei regelmäßiger Laborkontrolle alles gut geht und die Docs schon wissen was sie machen, ist eben nicht immer leicht.
Liebe Grüße Adestin

LottileinLeitungsteam NW Hypopara pap. SD-Ca pT 4b N1M1, Hypopara

Antwort auf: Herzrasen durch Schwangerschaft oder Calciumschwankungen?

| Beitrags-ID: 336084

Hallo,
hast Du denn angesichts des zu niedrigen Calcium Werts jetzt eine Empehlung für eine Dosisänderung bekommen?
Wie hast Du Deine Medikation nun angepasst. Der Wert sollte ja schon besser sein als 1,91.

Grüße
Lotti

Antwort auf: Herzrasen durch Schwangerschaft oder Calciumschwankungen?

| Beitrags-ID: 336085

Hi,ja ich habe eine Anweisung zur Dosisänderung erhalten und noch mehr Punkte die ich zu über denken habe!
Ja, mein TSH war beim HA 3,45 (sollte 200 Euthyrox nehmen). Bei den Endokrinologen hab ich dann gefragt ob ich normal entbinden kann und wann mein Urin wieder kontrolliert wird.
Sammelurin ist veranlasst. Anruf nach dem die Blutwerte vorlagen.
Also ich habe meine Cawerte nicht verbessen können, troz hoher Vitamin D Dosierung. Mein Vit D wert ist jetzt grenzwertig hoch und so soll ich das Dekristol nur noch 2x wöchentlich einnehmen. Dafür jetzt wieder tgl.Rocaltrol. Außerdem soll ich mir überlegen ,ob ich nicht einen Kaiserschnitt machen lassen möchte. Unter Narkose kein Geburtsstress und keine Hyperventilation und das Calcium besser kontrollierbar.
Mein Freund hatte die rettende Idee.. Ein Anruf bei Frauke hat mir viel Info und Ruhe zurück gebracht.

So unterstützt gehe ich jetzt meinen eigenen Weg . Nehme 2x wö Dekristrol und vor erst 1x tgl Rocaltrol 0,25 und gehe 2x wö zur Ca,Mg Phosphat Kontrolle mit dem Ziel Werte zw. 2,1 und 2,3 zu erreichen abzüglich der Frühmedikation! Bedacht hat niemand, dass die Werte immer mit morgendlicher Calciumdosis gemessen wurden und darunter zw 1,80 und 1,9 lagen!! Nicht zu fassen!
Ich bin bereit dafür zu kämpfen und endlich wieder ein angstarmes Leben zu führen.
Lg

Anonym
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