Selpercatinib(Synonyme: Retsevmo, Retevmo)
ist der Freiname eines RET-Inihibitor, der durch die Firma Loxo Oncology, Inc. u.a. beim medullären Schilddrüsenkrebs (mit einer erblichen oder erworbenen RET-Mutation), beim papillären Schilddrüsenkarzinom (mit einer RET-Fusion) erforscht wurde. Name in ersten Studien LOXO-292. Von Betroffenen der ersten Stunde wird Selpercatinib daher auch kurz LOXO genannt. Selpercatinib gehört heute zu Lilly und wird in Europa unter dem Namen Retsevmo® in Europa und Retevmo™ in den USA vermarktet; siehe
Loxo Oncology, Inc.(Synonym: Loxo)
das Pharmaunternehmen Loxo Oncology, Inc. (Link-Liste) erforscht(e) mehrere Substanzen auch beim Schilddrüsenkrebs. Bevor die Substanzen einen Freinamen durch die WHO erhalten, bekommen die Substanzen in den ersten Studien nur einen durchnummerierten Substanznamen durch das Unternehmen:
- LOXO-101 = Larotrectinib (Handelsname: Vitrakvi®) (TRK-Inhibitor)
- LOXO-292 = Selpercatinib (RET-Inibitor)
- LOXO-260 , neuer selektiver RET-Inhibitor; siehe Forenthema: Phase-I-Studie: Loxo-260 nach Resitenzen zu Selpercatinib und Pralsetinib
Selektive RET-Inhibitoren
sind Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKI) der gezielt auf den Signalweg einwirken (blockieren), der durch genetische Veränderungen (Mutationen, Genfusionen) des RET Protoonkogen aktiviert wurde. Mit dem Zusatz selektiv wird betont, dass nur dieser Signalweg blockiert bzw. reduziert wird, im Gegensatz zu anderen TKI , die neben anderen Signalwegen auch den RET-Signalweg behindern.
Es gibt folgende bereits zugelassene RET-Inhibitoren:
Ferner werden weitere selektive RET-Inhibitoren in Studien untersucht:
- Alectinib
- APS03118
- LOXO-260 clinicaltrials.gov (Studienstart; 25.1.2022)
Tumor-agnostisch
bedeutet, dass die Auswahl einer systemischen Behandlung sich nicht an der Krebsart orientiert, sondern am Nachweis spezifischer molekular-genetischer Veränderungen (Biomarker) im Tumor; beim Schilddrüsenkrebs sind dies folgende Mutationen:
- RET-Mutation (beim MTC)und RET-Fusion (RET/PTC) => Selpercatinib (RET) und Pralsetinib (RET)
- NTRK-Fusion => Entrectinib und Larotrectinib