ATA-Leitlinie (2015): Die Rolle der Radiojodiagnostik
ATA-Leitlinie (2015): Die Rolle der Radiojodiagnostik [C11]
Überblick und einfach erklärt:
Dieser Beitrag ist nur für Patient*innen mit dem differenzierten Schilddrüsenkrebs von Interesse. Zum differenzierten Schilddrüsenkrebs zählt man nicht das medulläre sowie das anaplastische Schilddrüsenkarzinom;
mehr im Detail und mit weiterführenden Links:
⬆ Nachsorge – differenzierter Schilddrüsenkrebs (Übersicht) Es gibt unterschiedliche Schreibweisen, die jedoch das selbe meinen:
Hallo,
die neuen ATA-Leitlinie (2015) (Übersicht) macht Ausführungen zur Radiojoddiagnostik im
Kapitel [C11] (Diagnostic whole-body RAI scans)
Nicht autorisierte Übersetzungen. Übersetzungen ohne Gewähr!!
Empfehlung 66 (Recommendation = R66)
Nach dem ersten Ganzkörperszintie, welche [in der Regel 3-5 Tage] nach der erste Radioiodtherapie (=RIT = RJT = Ablation) folgt, brauchen low-risk und intermediate risk Patienten, die unter Schilddrüsenhormonen einen nicht nachweisbaren Thyreoglobulin (Tg) haben, keine Tg-Antikörper (TAK) haben und im Ultraschall unauffällig sind, keine weiteren Radioioddiagnistiken (=RID =RJD).
Dies ist eine starke Empfehlung basierend auf einer moderaten Evidenz (mittel-gute Studienlage).
Empfehlung 67 (R67)
- (A) Eine Radioiodiagnostik (RID) kann nach 6-12 Monaten bei Patienten mit hohen und internmediate Risiko für ein Rezidiv sinnvoll sein. Die RJD kann mit rhTSH oder einer Schilddrüsenunterfunktion vorbereitet werden, sollte jedoch entweder mit Iod-123 (I-123) oder einer geringen Aktivität mit Iod-131 (I-131) durchgeführt werden.
Dies ist eine starke Empfehlung basierend auf einer geringen Evidenz (schlechte Studienlage).
- ( Eine SEPCT/CT Radioioddiagnostik ist vor einer einer planaren Bildgebung vorzuziehen, um besser zwischen einem lokalen Tumoren und unspezifischen Uptake (=Speicherung) unterscheiden zu können.
Dies ist eine schwache Empfehlung basierend auf einer moderaten Evidenz (mittel-gute Studienlage).
Ausführungen/Erklärungen für diese Empfehlungen durch die ATA-Autoren:
In den Ausführungen des Kapitels wird auf die obigen Empfehlungen eingegangen mit Verweis auf Studien (für R66) oder in dem genauer Beschrieben wird, wann eine RID im klinischen Alltag indiziert ist.
Nach ATA gibt es drei klinische Settings, wann eine RJD indiziert ist:
- Patienten bei denen man im ersten Ganzkörperszinti eine Jod-Speicherung außerhalb des Schilddrüsenbetts sieht
- Patienten, die noch sehr viel gesundes Restgewebe haben. Die Jod-Aufnahme in diesem Restgewebe kann im Ganzkörperszinizti lokale Lymphknotenmetastasen überblenden. und die Speicherung
- Patienten mit Thyreoglobulin-Antikörper, da dieses zu falsch negativen Tg-Werten führen können
(siehe FAQ: Thyroglobulin-Antikörper und SD-Krebs-Nachsorge)
I-123 wird vor I-132 der Vorzug gegeben, weil dies mit einer geringen Strahlenbelastung und mit einer besseren Bildqualität einhergehe. [Zu diesen Ausführungen finden sich keine Verweise auf Studien].
Die folgenden Ausführungen – nun wieder mit Verweis auf Studien – gehen auf die SPECT/CT ein, mit der man besser lokale Lymphknotenmetastasen erkennen könne.
Ferner wird auf die I-124-PET/CT eingegangen. Die I-124-PET-CT sei nicht nur sensitiver im Erkennen von Schilddrüsengewebe und Metastasen als die planare I-131 RID, sie eralube auch eine Dosimetrie für die folgende therapeutische I-131-RIT. Da die I-124 PET/CT wenig verbreitet ist [in Deutschland meines Wissen nur an den Unikliniken Essen, Würzburg und Marburg; es wird aber auch dort nicht regelhaft eingesetzt] gibt es für die I-124-PET/CT keine Empfehlung.
-
Mein Kommentar:
Schon in der Europäische Leitlinie zur Behandlung von SD-Krebs aus dem Jahr 2006, wurde auf den begrenzten Nutzen einer routine RID in der Nachsorge hingewiesen.
Es wird noch mals betont, dass wenn in einen Ganzkörperszinti nichts mehr zu sehen ist, weitere RJDs in der Nachsorge nicht sinnvoll sind.
Das weitere Kapitel in der Leitlinie beschäftigt sich mit der Frage, wann eine FDG-PET in der Nachsorge sinnvoll ist.
Thema: ATA-Leitlinie (2015): FDG-PET in der Nachsorge [C12]" class="bbcode_url"> ATA-Leitlinie (2015): FDG-PET in der Nachsorge [C12].
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