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Veneninvasion / Nachsorge

Veneninvasion / Nachsorge

| Beitrags-ID: 255891

Hallo und guten Abend :)

Kurz und knapp mein Befund:
pT1a (5mm) cN0 M0 L0 V1 Pn0 R1.

pT1a: Tumor (papilläres Karzinom, 5 mm groß)

cN0: Keine Lymphknotenmetastasen

M0: keine Fernmetastasen

L0: Keine Lymphgefäßinvasion

V1: Veneninvasion vorhanden

Pn0: …??

R1: Residualtumor (Tumorzellen am Randbereich vorhanden)

Mein NUK meinte, dass ich mir keine Sorgen machen muss und dass das mit der RJT sehr gut behandelt werden kann.
Von der Veneninvasion hat er mir nix erzählt….oder ich habe es zu dem Zeitpunkt nicht wirklich wahrgenommen.

Schilddrüse wurde im Jan 2016 komplett entfernt. Der Tumor war sehr klein, keine Fernmetastasen bei Ganzkörperszintigrafie feststellbar (nach 1. RJT im Feb 2016).

Die erste Tablette L-Thyrox (Euthyrox von Merck) habe ich vor ca. 4 Wochen genommen – angefangen mit 100 mg. Vor 5 Tagen wurde die Dosis dann auf 150 mg erhöht, als festgestellt wurde, dass mein TSH-Wert leider (immer) noch viel zu hoch ist (54 mU/l). Zu Beginn der RJT lag er bei 84 mU/l…. :(

Da ich erst jetzt in der AHB von der Veneninvasion erfahren habe, bin ich etwas beunruhigt und befürchte, dass mir mein NUK nach der RJT vielleicht nicht alles erzählt hat.

Thema Nachsorge:

Hat jemand von euch ggf. einen ähnlichen Befund (mit Veneninvasion)?
Was muss bzw. sollte wie und in welchem Umfang bei der Nachsorge kontrolliert werden?
Worauf muss ich bei der Nachsorge achten? Woran sollte ich den Arzt ggf. erinnern?

Ich bin nicht grundsätzlich misstrauisch, aber es nervt mich, dass man den Ärzten scheinbar alles aus der Nase ziehen muss!
Stellst du keine Fragen bzw. nicht die richtigen Fragen, dann fehlen dir Informationen. Manchmal habe ich auch den Eindruck, dass es den Ärzten nur darum geht, die Patienten nicht unnötig verrückt zu machen.

Ok, setzen wir mal voraus, dass der NUK Recht hat und ich mir wirklich keine Sorgen machen muss….

Ich habe hier bei der AHB im Arztvortrag erfahren, dass sich die bösartigen Tumorzellen von der SD aus auch gerne in Lymphknoten, Lunge oder Knochenmark festsetzen.

Wenn Stand heute dort noch keine Metastasen feststellbar sind, heißt das ja noch lange nicht, dass dort nicht vielleicht schon ein paar Zellen (durch die Verteilung über die Blutbahn aufgrund der Veneninvasion) angekommen sind, oder?

Verständlich, dass der Arzt das zum jetzigen Zeitpunkt nicht feststellen kann und sagt: „Sie müssen sich keine Sorgen machen!“

Ich möchte trotzdem sicher sein, dass die Nachsorge bestmöglich und umfassend erfolgt – und nicht nach dem Prinzip: „Wir werden es schon irgendwann sehen, wenn es groß genug ist….“

Werden im Rahmen der Nachsorge auch potenziell gefährdete Organe (Lymphknoten, Lunge, Knochenmark) genau untersucht oder wie lassen sich dort ggf. vorhandene Metastasen aufspüren?

Wie sind eure Erfahrungen mit der Nachsorge, insbesondere im konkreten Fall der Veneninvasion?

Ich freue mich auf eure Antworten und wünsche euch eine gute und hoffentlich ruhige Nacht :)

Liebe Grüße,
Tina

Antwort auf: Veneninvasion / Nachsorge

| Beitrags-ID: 370806

Hallo Tina

herzlich Willkommen hier im Forum! Da du eine RJT hattest, zielt man auf eine sogenannte Ablation ab, d.h. man will alle verbleibenden Schilddrüsenzellen und eventuelle Tumorzellen zerstören. Ist dies geglückt ist in der Szintigrafie nach der Radiojoddiagnostik (nach ca. 6 Monaten) kein Jodspeicherndes Gewebe mehr sichtbar.

Danach hat man einen Tumormarker, den Tg-Wert der deutlich zeigt ob etwas wächst oder nicht. Man braucht also die entsprechenden Organe nicht unnötig durchleuchten sondern man kann anhand der Blutwerte sagen ob alles ok ist oder nicht. Zusätzlich streut das papilläre SD-Karzinom über die Lymphknoten und nicht über die Blutbahn. Schau doch auch mal in unseren FAQ’s nach, da wird alles zur Nachsorge erklärt.

Ich hoffe, das hilft dir ein bisschen weiter.

Viele Grüße

Heidi

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Antwort auf: Veneninvasion / Nachsorge

| Beitrags-ID: 370803

Hallo Tina,

auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum!

Zunächst V1 bedeuted mikroskopische Veneninvasion
Zu den ganzen Klassifikatonen, siehe
FAQ: Schilddrüsentumor-Klassifizierung nach TNM

Wichtig ist jedoch, dass nach der 1. RJT (Ablation) nichts mehr im Ganzkörperszintigramm zu sehen ist, und der Tumormarker Thyreoglobulin auch unauffällig ist.
siehe ausfürhlich dazu : FAQ: Thyreoglobulin und Nachsorge des Schilddrüsenkarzinoms.

Das R1 (= mikroskopischer Residualtumor; siehe dazu auch obigen Linkt zur TNM-Klassifikation) hätte mir persönlich am Anfang der Diagnose übrigens mehr Sorgen gemacht. Das bedeuted nähmlich, dass der Chirurg vermutlich nicht den ganzen Tumor entferne konnte.

Da aber in der Ganzköprerszinigraphie nichts mehr zu sehen ist, gilt: : Studie: Erfolgreiche Ablation macht high-risk zu low-risk (Diese und andere Studien führten dazu, dass in der neuen ATA-Leitlinie differenzierter Schilddrüsenkrebs 2015 nach jeder Therapie, das Risiko für ein Rezidiv neu festgestellt werden soll.)

Das radioaktive Jod wird übrigens über das Blut verteilt, und kommt weniger gut in die Lymphknoten.

Es wird daher auch empfohlen Lymphknoten, die im Ganzkörperszinti (und besser noch in der SPECT-CT) nach RJT zu sehen sind, chirurgisch zu entfernen.

Du brauchst als wegen der ursprünglichen Diagnostik V1 und R1 keine besondere Diagnostik in der Nachsorge.

Wir haben auch ein Nachsorgeheft – differenzierter Schilddrüsenkrebs, das dir einen Überblick in der Nachsorge schafft und du kostenlos bei uns anfordern kannst.

Viele Grüße
Harald

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Antwort auf: Veneninvasion / Nachsorge

| Beitrags-ID: 370805

PS:

Meine ICD-Klassifikation nach der Operation 1997 war: G1, pT2, pNa1, pV1

Das klein p steht für pathologischer oder postoperativer Befund.

Viele Grüße
Harald

Antwort auf: Veneninvasion / Nachsorge

| Beitrags-ID: 370804

Hallo zusammen,

vielen lieben Dank für eure Antworten!
Das hilft mir sehr.

Ich werde mich jetzt erstmal in Ruhe durch die Links lesen :)
Damit kann ich mich gut auf das nächste Arztgespräch vorbereiten.

Liebe Grüße und ein schönes Wochenende,
Tina

Antwort auf: Veneninvasion / Nachsorge

| Beitrags-ID: 370807

Hallo Heidi,

vielen lieben Dank für deine Nachricht!
Das ist genau das, was ich gerade gebraucht habe – das hilft mir wirklich sehr!

Ich frage mich nur, ob mein Termin zur ersten Diagnostik nach 4 Monaten nicht viel zu früh ist?!

Wenn ich das Prozedere richtig verstanden habe, dann wird ja mit der Szintigrafie geprüft, ob noch jodspeicherndes Gewebe sichtbar ist.
Ist das denn so schnell abgebaut nach der RJT?
Wie war das denn bei dir?

Bei der Ganzkörperszintigrafie nach der RJT waren bei mir im Halsbereich und noch an anderen Stellen im Körper größere dunkle Stellen sichtbar, wo der NUK nur meinte, dass da eben noch das ganze radioaktive Jod im Gewebe gespeichert ist……
Ich habe mich sowieso schon gefragt, wie er da überhaupt was erkennen will?!

Liebe Grüße,
Tina

Da du eine RJT hattest, zielt man auf eine sogenannte Ablation ab, d.h. man will alle verbleibenden Schilddrüsenzellen und eventuelle Tumorzellen zerstören. Ist dies geglückt ist in der Szintigrafie nach der Radiojoddiagnostik (nach ca. 6 Monaten) kein Jodspeicherndes Gewebe mehr sichtbar.

BeateDue
Nutzer*In
Pap. T3m, N1b, Mx

Antwort auf: Veneninvasion / Nachsorge

| Beitrags-ID: 370808

Hallo Christina_77,

ich denke wir haben uns in Bad Oexen kennen gelernt, du warst beim SHG Treffen.

Hier die weiteren Termine

Mitglieder/Gruppen Region, Minden

Würde mich freuen wenn wir uns nochmal sehen.

BeateDue

Laufe nicht der Vergangenheit nach und
verliere dich nicht in der Zukunft.
Die Vergangenheit ist nicht mehr.
Die Zukunft ist noch nicht gekommen.
Das Leben ist hier und jetzt.
Buddhistische Weisheit

AlbaLeitungsteam SHG Magdeburg pap. SD-Ca., foll. Variante, pT2, 2002

Antwort auf: Veneninvasion / Nachsorge

| Beitrags-ID: 370809

Bei der Ganzkörperszintigrafie nach der RJT waren bei mir im Halsbereich und noch an anderen Stellen im Körper größere dunkle Stellen sichtbar, wo der NUK nur meinte, dass da eben noch das ganze radioaktive Jod im Gewebe gespeichert ist……
Ich habe mich sowieso schon gefragt, wie er da überhaupt was erkennen will?!

Hallo Christina,

wie genau Ärzte bei bildgebenden Verfahren erkennen können, was Sache ist, ist mir auch meist rätselhaft, ganz egal, ob das Ultraschallbilder, Röntgenaufnahmen oder eben die Ganzkörperszintis sind. Am deutlichsten erscheinen mir als Laien ja immer die MRT-Bilder.
Je nach Untersuchungsziel werden die verschiedenen Verfahren ausgesucht und eingesetzt und haben alle ihre spezifische Berechtigung.

Was nun die Jodanreicherung bei der RJD oder Ganzkörperszintigraphie betrifft, so hat man das radioaktive Zeugs ja meist geschluckt.
Da passiert es dann den Magen-Darm-Trakt und hinterlässt überall Spuren, die mittels der Gammakamera(?)sichtbar gemacht werden – im Magen, im Darm, in der Blase usw. Das meiste wird ja auf natürlichem Wege wieder ausgeschieden, nur ein Teil „wandert“ zum restlichen Schilddrüsengewebe und reichert sich dort sowie auch in den Speicheldrüsen an.
Das ist ganz normal. Ich glaube, die Ärzte nennen das dann „physiologisch“.

Erst wenn sich außerhalb dieser normalen Wege ebenfalls Anreicherungen finden – würde man Metastasen vermuten, auch befallene Lymphkonten werden so eventuell sichtbar.

Gleichwohl erinnere ich mich aus den Frühzeiten des Forums an eine Dame, die nach Metastasen am Finger fragte. Da stellte sich heraus, dass sie nach dem Duschen und saubere Kleidung anlegen aus purer Langeweile zu ihrem Strickzeug gegriffen hatte, das sie schon die ganze Zeit benutzt hatte. 😉

Ich denke, dass Du insgesamt auf gutem Wege bist und wünsche Dir auch weiterhin alles Gute.

Einen schönen Sonntag noch und besten Grüße von Alba

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Uwe Ade
Gast

Antwort auf: Veneninvasion / Nachsorge

| Beitrags-ID: 451017

Hallo, ich habe nach OP der kompletten Schilddrüse R0 und auch V1. Was wurde deswegen unternommen.

Antwort auf: Veneninvasion / Nachsorge

| Beitrags-ID: 451048

Hallo Uwe,

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Da hast Du ja ein Thema aus dem Jahr 2016 ausgegraben.
Ich habe in meiner Wiki: TNM-Klassifikation der Schilddrüsenkarzinome auch V1 im Jahr 1997 stehen. Ich hatte ein follikuläres Schilddrüsenkarzinom (FTC) T2 und eine Lymphknotenmetastase nach der Trachea N1 bei mir wurde daher eine Radioiodtherapie gemacht.

V1 steht für eine mikroskopische Veneninvasion.  In der ATA wird nur zwischen Gefäßinvasion und keiner unterschieden. Bei einer Gefäßinvasion empfiehlt die ATA eher eine Radioiodtherapie, da ein höheres Rezidivrisiko vorliegt.Forenthema: ATA: Risikogruppen beim differenzierten Schilddrüsenkrebs

Viele Grüße,

Harald

Anonym
Gast

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