Beschreibung
Eine der Nebenwirkungen der Schilddrüsenüberfunktion kann ein zu hoher Blutdruck sein.
Bei Schilddrüsenkrebs wird anfänglich und meist immer bei hoch-risiko Patienten eine TSH-Unterdrückung (Suppression) in der Nachsorge empfohlen, damit keine Wachstumsanreize an übriggebliebenen Schilddrüsen- bzw. Schilddrüsenkrebszellen ausgehen.
Eine TSH-Suppression geht meist mit einer leichten Schilddrüsenüberfunktion einher
(= subklinische Hyperthyreose).
Die schädlichen Wirkungen einer subklinischen Hyperthyreose sind vor allem Risiken für das Herz-Kreislaufsystem und den Knochenabbau.
Aus diesem Grunde wird in den neuen Leitlinie die TSH-Suppression weniger stark empfohlen wie in früheren Jahren, da ein möglicher Nutzen (Verhinderung eines Wiederauftretens des Schilddrüsenkrebs) gegenüber diesen Risiken abzuwägen ist.
siehe:
Europäische Leitlinine zur Behandlung des Schilddrüsenkrebs (Abschnitt: TSH-Unterdrückung durch Schilddrüsenhormone)
Betablocker hemmen laut Beipackzettel die Umwandlung vom Depot-Schilddrüsenhormon T4 (Levothyroxin) in das aktive Schilddrüsenhormon T3 (Liothyronin). Dies kann (!) wiederum Einfluss auf die Blutwerte (fT3-Wert ist niedrig) und das Wohlbefinden haben.
weitere Forums-Links:
- Forenthema: Gesundheitsinformation zum Thema Bluthochdruck (ÄZQ, 2023)
- FAQ: Häufige Fragen zur Substitution, Medikamenten etc..
- FAQ: TSH-Unterdrückung nach Schilddrüsenkrebs – eine Risikoabwegung
- FAQ: L-Carnitin zur Minderung von Überfunktions-Symptomen
- Studie: Langzeitfolgen bei jungen Schilddrüsenkrebspatienten (Blackburn 2017)
- Studie: Veränderter TSH bei langjähriger Hormoneinnahme (Verburg 2009)
- Studie-Review: Gefahren auch der leichten Schilddrüsenüberfunktion (Julia Kharlip, David S. Cooper, 2009)
- Studie: Schilddrüsenhormonabhängige Neuronen beeinflussen Blutdruck (Mittag 2012)