Hallo,
die DGHO – Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie e.V. hat zusammen mit anderen Fachgesellschaften ein Positionspapier zu NTRK-Inhibitoren verfasst.
Hintergrund:
Das Positionspapier möchte einen differenzierten Beitrag zur aktuellen Diskussion um die NTRK-Inhibitoren leisten und Empfehlungen zur Diagnostik und Therapie geben.
Link zur Seite der DGHO vom 18.2.2020:
Kurz-Zusammenfassung der wichtigsten Punkte für uns bzgl. des Schilddrüsenkrebs:
- Die bestverfügbare Behandlung, soll weiterhin über den Organbezug erhoben werden [Anmerkung Harald: Die Radioiodtherapie (RIT) beim Schilddrüsenkrebs dürfte hier immer noch des beste Wahl vor einer solchen systemischen Therapie sein]
- NTRK-Inhibitoren: Hohes Ansprechen, jedoch noch geringe und lückenhafte Datenlage
- Alle Behandlungen sollen im Rhamen klinischer Studien durchgeführt werden und mit internationalen Registern vernetzt sein.
[Harald: z.B. EURACAN u. Studiengruppe Seltene Tumore der Schilddrüse (anaplastisch, medullär, RR-DTC)]
- Nachweis einer NTRK-Genfusionen [beim Schilddüsenkrebs]
Pan-TRK-Immunhistologie hat eine eine Sensitivität von 88% und eine Spezifität von 81%; beim Schilddrüsenkrebs von 100%
RNA-oder DNA-basierte Verfahren des Next-Generation-Sequencing (NGS) haben eine Spezifität von fast 100%, aber nur eine Sensitivität von 81%.
- Wirkung
Mit Larotrectinib wurden in den Studien 10 Patient*innen mit Schilddrüsenkrebs behandelt: die Ansprechrate (ORR) lag bei 70%; die Remissionsdauer (DOR: 12 Monate und länger eine Remission hatte 86 % der Patient*innen.
Mit Entrectinib wurden in den Studien 5 Patient*innen mit Schilddrüsenkrebs behandelt. Das Ansprechrate (ORR) lag bei lag bei 20%, die Remissionsdauer (DOR) lag bei 7,9 Monaten.
- rasches Ansprechen auf die NTRK-Inhibitoren:
mediane Zeit für Larotrectinib bei 1,8 Monaten (0,9 –6,1)
Das ermöglicht eine rasche Beurteilung der Wirksamkeit, bei Nichtansprechen die Beendigung der Therapie.
Viele Grüße
Harald