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Fragen zu Medikamentenumstellung, Symptome, insbesondere bei Calcitriol

Fragen zu Medikamentenumstellung, Symptome, insbesondere bei Calcitriol

| Beitrags-ID: 444153

Hallo liebe Hypoparas,

ich bin bei jeder Umstellung ängstlich, da es immer wieder andere unangenehme Symptome gibt.

Nun habe ich wieder eine neue Medikation/Vorschlag von meiner Ärztin, was ich gerade versuche zu befolgen.

Bei der Kontrolle letzte Woche waren meine Kalzimwerte, Phosphat etc. alle im grünen Bereich; Calcium 2,37, ionisiert 1,22.

Das Parathormon ist unter dem Normbereich und schwankt von 5 bis 15.

Eingestellt war ich vorher auf Calcitriol 0,25   1-0-1, Calcium Sandoz 500 mg 1-0-1.

Wirklich gut ging es mir, trotz der guten LaborWerte nicht. Vor allem plagen mich Unruhe und Konzentrationsproblem, Schlafen geht auch schlecht.

Nun hat meine Ärztin (Endikrinologin) vorgeschlagen ich soll den Morgenwert auf 0,500  Calcitriol erhöhen und abends 0,25 weiter nehmen. Dafür sollte ich das Calcium von vorher 1000 mg auf 500 reduzieren oder ggf. ganz weglassen.

Das wäre das Ziel solange das Parathormon nicht wieder anspringt. Ggf. gehen davon auch die Symptome, wie Unruhe weg und das Allgemeinbefinden wird besser.

Nun habe ich seit fast 2 Tagen das Calcitriol erhöht und versuche mit einer Tablette 500 mg Calcium auszukommen, was ich schon mal schwierig finde.

Daher

gibt es hier Erfahrungen wie schnell man das Kalzium reduzieren sollte?

Kennt jemand diese Unruhe, Zittern ums Herz und Atmung (wie Wimmern)? Geht dies irgendwann von selbst weg, wenn sich der Körper gewöhnt? Oder kann man hier etwas machen?

Ich gehe mal davon aus, bei diese Substitution braucht der Körper auch Zeit und stellt sich dann darauf ein? Ist dies so oder sollte man, wenn die Symptome nach 3 oder 4 Tagen nicht aufhören die Medikation anpassen, wieder mehr Kalzium nehmen etc.?

Dies kennt bestimmt der ein oder andere und hat hier Infos, wie sich das mit dem Calcitriol verhält und den Symptomen.

Viele Gruesse

Ulrike

 

 

 

 

InSeNSU
Moderator
Basedow, Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: Fragen zu Medikamentenumstellung, Symptome, insbesondere bei Calcitriol

| Beitrags-ID: 444178

Hallo Ulrike,

leider verstehe ich diese Umstellungsstrategie auch nicht so recht. Das Calcium muss ja irgendwo herkommen, zu dessen Aufnahme das Calcitriol fördernd beiträgt. Auch beim Gesunden müssen täglich 1000 mg Calcium per Nahrung/Getränke zugeführt werden

https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/calcium/?L=0

da auch ständig welches „verbraucht“ bzw. ausgeschieden wird. Reicht dein Nahrungscalcium dafür aus?

Wenn man die Calcitrioldosis steigert, wird auch die Aufnahme von Phosphat erhöht. Da zu viel Phosphat ähnlich wirken kann, wie zu wenig Calcium im Blut, kann das auch kontraproduktiv sein. Der Calciumwert war doch schon im Normbereich und sogar höher, als in den Behandlungsempfehlungen angegeben.

Vielleicht solltest du der Endokrinologin beim nächsten Kontakt die DGE-Behandlungsempfehlungen und unsere Ernährungsbroschüre mitbringen/verlinken:

http://sd-krebs.de/pdf/Ernaehrungsbroschuere_Hypopara_201906.pdf

https://www.sd-krebs.de/pdf/BehandlungsempfHypopara-20210615-Online.pdf

Oft wird Weglassen der Calciumtabletten empfohlen, weil eine zu hoche Calciumausscheidung im Urin befürchtet wird. Calcium im Urin steigt aber nur bei zu hoher Einzeldosis der Tabletten. Und es steigt, wenn der (auch lediglich durch Calcitriol geförderte!) Wert im Blut zu sehr ansteigt für die beim Hypopara erniedrigte Nierenschwelle. Vielleicht sollte doch schon mal die Menge im 24-Stunden-Urin kontrolliert werden, wenn diesbezüglich Bedenken bestehen.

Bei schlechter Verträglichkeit von Calciumcarbonat (Filmtabletten) und Calcium-Brausetabletten kann man es mit Calciumacetat-Filmtabletten versuchen. Calciumcitrat gibt es leider nur noch als Nahrungsergänzungsmittel (nicht verschreibungsfähig).

Missempfindungen am Herz kommen zu Beginn der Calcitriol-Therapie nach meiner Erfahrung manchmal vor, vermutlich, weil per Kapseln mehr Calcitriol auf einmal anflutet, als bei körpereigener Herstellung. Das braucht eine Gewöhnungsphase, wird aber durch mehr Calcitriol auch nicht einfacher.

Bei zu viel Calcium im Blut mit vermehrter Urin-Ausscheidung können auch Kalium und andere Elektrolyte mit verlorengehen. Darauf kann das Herz ebenfalls reagieren.

https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Kaliummangel-kann-Herz-und-Muskeln-schwaechen,kaliummangel100.html

Besonders bei erhöhter Urin-Menge unbedingt auf ausreichend Flüssigkeitszufuhr achten!  Zwei Liter pro Tag sind durchschnittlicher Bedarf. Auch eine ungenügende Flüssigkeitszufuhr kann Beschwerden verursachen.

Gegen das Vibrieren könnte Magnesium-Einnahme (normaler Tagesbedarf 3oo mg) zusätzlich erwogen werden. Das trägt zur Entspannung bei, würde sich bei Überdosierung rechtzeitig durch Müdigkeit und Durchfall bemerkbar machen.

Ist inzwischen mal Vitamin B12 getestet worden? Hier ggfs per Spritzenkur (i.M.) einen Mangel zu beseitigen könnte hilfreich sein.

-So, nun hoffe ich dass die Endokrinologin gesprächsbereit ist und vielleicht die eine oder andere meiner Informationen hilfreich.

Alles Gute wünscht dir

Frauke

 

 

 

 

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Antwort auf: Fragen zu Medikamentenumstellung, Symptome, insbesondere bei Calcitriol

| Beitrags-ID: 444181

Liebe Frauke,

danke für Deine wiedermal ausführliche Antwort.

Ja genaus das Kalzium muss ja irgendwo herkommen. Also ich versuche schon Joghurt, Kefir, Emmentaler, Grünkohl etc. einzubauen, wo es geht. Ihr habt ja auch diesen Kalziumrechner Link Kalzium-Rechner | Gesundheitsinformation.de, da müsste das Kalzium, wenn man es statisch sich ansieht eigentlich passen.

Die Endikrinologin hat mir diese Dosierung nach den rechst stabilen Blutwerten letzte Woche so verordnet.

Das Verhältnis Kalzium Phosphat hatte sich danach in den letzten 3 Wochen verbessert; Phosphat auf 4,2 (Range 2,5 -4,8), ionisiertes Kalzium 1,22, Gesamtkalzium stabil bei 2,37 über 3 Wochen; auch Urin (nicht 24 h h) lag alles in der Range Calcium, Phosphat, Kreatinin.

 

Ja, ich dachte das Calcitriol vertrage ich erst überhaupt nicht (gab Brechreiz und dieses dumme Herzzitterdruckgefühl). Die erhöhte Dosis von 0,75 am Tag habe ich jetzt 3 Tage genommen. 500 mg Kalzium nehme ich dann über den Tag dennoch als Tablette. Den Körper muss man wohl Zeit geben. Heute geht es mir tatsächlich etwas besser; Allgemeinbefinden, weniger Wimmern und Zittern. Aber es geht ja immer hoch und runter mit den Symptomen wie ich lernen musste.

Ich habe auch zwischenzeitlich den Beitrag von StefanF gefunden, wo er beschreibt wie er jetzt mit 1,25 Calcitriol ohne Calcium auskommt. Und auf Deine Frage, wie er denn den Calciumbedarf deckt, schreibt er, dass er hier nicht besonder darauf achtet. Für ihn scheint dies ja trotzdem gut zu funktionieren ohne Calcium. Es gibt wohl viele Einzelbeispiel und jeder ist anders. Auch gemäß seinem Beitrag hat man früher eher mehr Calcium verordnet, und jetzt eher Calcitriol wie ich seine Ausführungen verstanden habe.

Thema: Hypopara ohne Calcium | SD-Krebs

Ja, Magnesium nehme ich (400 am Tag) und B12 werde ich jetzt auch mal checken lassen.

Ich 2 Wochen gehe ich wieder Blut ziehen. Bis dahin nehme ich, erstmal die Dosis, wenns nicht schlechter wird, um einen Vergleich der Blutwerte zu haben. Ich wünschte die Symptome würden vollständig verschwinden.

Aber wie Du mir ja letztens auch schon geraten hattest… Geduld ist hier wohl gefragt.

Viele Gruesse und noch ein schönes Wochenende

Ulrike

 

 

 

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Antwort auf: Fragen zu Medikamentenumstellung, Symptome, insbesondere bei Calcitriol

| Beitrags-ID: 444198

Mir ist gerade noch eingefallen:

Die Begründung der Endokrinologin zur Erhöhung Calcitriol war wohl, dass jede Calciumaufnahme aus der Nahrung besser ist als aus Calciumtabletten. Daher versucht man wohl dies zu erhöhen, wenn möglich und die Calciumsubstitution auf 0 zu reduzieren.

Das ist alles rückblickend etwas verwirrend..In den ersten 4 Wochen meiner Hypopara Odyssee, sollte ich ja lieber eine Kalziumtablette mehr einwerfen, wo ich dann bis 4000 mg pro Tag eingenommen hatte. Dann sollte ich wieder auf 1000 mg reduzieren gemeinsam mit Calcitriol. Und nun ist das Ziel die Calciumversorgung allein durch durch Calcitriol sicherzustellen.

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