Achtung

Ratschläge auf der Website können keinen Arztbesuch ersetzen
Okay

Risiken einer zu hohen Dosierung mit Schilddrüsenhormonen

Risiken einer zu hohen Dosierung mit Schilddrüsenhormonen

Titelbild der Broschüre: Mit Schilddrüsenhormonen leben!

Dies ist die aktuelle Version des Kapitel 3.2.2 Risiken einer zu hohen Dosierung mit Schilddrüsenhormonen unserer Broschüre:

Mit Schilddrüsenhormonen leben!
Ein Ratgeber, was bei der Einnahme von Schilddrüsenhormonen zu beachten ist.

(Inhaltsverzeichnis)

Diese Broschüre sowie anderes Infomaterial ist auch kostenfrei über die Geschäftsstelle zu beziehen.

Alle Kapitel und mehr Informationen können über das Inhaltsverzeichnis gelesen werden.

Fehlende Schilddrüsenhormone ersetzen = Substitution

Überdosierung:
Nebenwirkungen zum Teil erst Jahre später

Die Gefahren einer Überdosierung von Schilddrüsenhormonen werden oft verharmlost, da viele Nebenwirkungen erst Jahre später eintreten. So wird im Internet auf speziellen Seiten und Foren für Bodybuilder immer wieder auch die Einnahme von Schilddrüsenhormonen zum Muskelaufbau (T4) bzw. zum schnellen Fettabbau (T3) angepriesen. Im Leistungssport wird die Einnahme von Schilddrüsenhormonen zur Leistungssteigerung propagiert.
Auch in Nahrungsergänzungsmitteln zur Gewichtsreduktion fanden sich Schilddrüsenhormone.

Gute Studien für diese Behauptungen wird es jedoch nie geben, da die Gefahren insbesondere für Herzerkrankungen bei Vorliegen einer auch latenten Schilddrüsenüberfunktion sehr gut bekannt und dokumentiert sind. Schilddrüsenkrebspatient*innen wird daher in den Leitlinien der amerikanischen Fachgesellschaft in einer Risikoabwägung nur noch für bestimmte Zeiten und bei bestimmten Risiken eine TSH-Unterdrückung (= leichte Schilddrüsenüber-
funktion) empfohlen (siehe Kap. 4.; S. 78).

Auch gibt es Betroffene, die sich nur mit sehr viel Schilddrüsenhormonen wohlfühlen. Hier muss dann eine Risikoabwägung getroffen werden, da zu viel Schilddrüsenhormone mit einer Vielzahl von Risiken für andere Krankheiten einhergehen (siehe Kap. 4.; S. 78).

Risiko Herzerkrankungen bei zu viel Schilddrüsen-Hormonen

Zu viel Schilddrüsen-Hormone, auch wenn keine Beschwerden vorliegen, erhöhen u. a. das Risiko für Herzerkrankungen. Sogar für Patienten, die Schilddrüsenkrebs hatten, wird deshalb eine latente Überfunktion nur noch unter bestimmten Voraussetzungen empfohlen.

Leberwurst

siehe auch:

Broschüre: Broschüre: Mit Schilddrüsenhormonen leben!

nächstes Kapitel 3.3.


Autor: Harald | Arbeitsgruppe: Arbeitsgruppe Schilddrüsenhormonsubstitution | Letzte Aktualisierung: 07.11.2023 von Harald W-Nummer: 431426


Titelbild der Broschüre: Mit Schilddrüsenhormonen leben!
Titelbild unserer Broschüre: Mit Schilddrüsenhormonen leben!

Alle Kapitel unserer Broschüre erreicht man über das Inhaltsverzeichnis

Broschüre:
Mit Schilddrüsenhormonen leben!
Ein Ratgeber, was bei der Einnahme von Schilddrüsenhormonen zu beachten ist.

Unserer Infomaterialien sind kostenfrei bestellbar.


Alle Kapitel und mehr Informationen können über das Inhaltsverzeichnis gelesen werden.

Inhaltsverzeichnis:

1. Einleitung

2. Funktion der Schilddrüse

3. Einnahme von Schilddrüsenhormonpräparaten

3.1 Welche Schilddrüsenhormonpräparate gibt es?

3.2 Schilddrüsenhormoneinstellung und Blutwerte

3.3 Beschwerden einer Über- oder Unterdosierung

3.4. Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten und Nahrungsmitteln

4. Individualisierte TSH-Unterdrückung beim differenzierten Schilddrüsenkrebs

5. Quellen

6. Verzeichnisse

7. Glossar

8. Selbsthilfe-Adressen

9. Broschüren/Infomaterial (Bestellformular)

Unserer Infomaterialien sind kostenfrei bestellbar.


Autor: Harald | Arbeitsgruppe: Arbeitsgruppe Schilddrüsenhormonsubstitution | Letzte Aktualisierung: 07.11.2023 von Harald W-Nummer: 431426

Achtung dies ist nur eine Auswahl von Studien. Um evidenzbasierte Aussagen machen zu können, ist es notwendig die Literatur-Datenbanken systematisch zu durchsuchen und in Evidenz-Tabellen auszuwerten. In hochwertigen Leitlinien wird dies gemacht, darum verweisen wir in erster Linie auf Leitlinien und nicht auf einzelne Studien.

Kognitive Krankheiten im Alter durch zu niedrigen TSH

Eine Studie an der Johns Hopkins University School of Medicine, Baltimore, Maryland hat mehr als 65.000 Patientenakten von über 65-jährigen ausgewertet aus dem Hopkins Community Physicians Network von einem Zeitraum von 2014 beginnend ausgewertet. Alle hatten zu Beginn weder einen TSH unter dem Referenzbereich noch eine kognitive Erkrankung. Mit der Zeit zeigte sich, dass bei 2710 Patient*innen insgesamt fast 25.000 niedrige TSH-Werte gemessen wurden. Die meisten niedrigen TSH-Werte wurden durch die Einnahme von Schilddrüsenhormonen verursacht.
Von allen Patient*innen entwickelt über die Jahre 7,2% (4.159) eine kognitive Erkrankung (in 77% der Fälle war dies eine Demenz).
Es zeigte sich, dass bei einem TSH-Wert unter dem Referenzwert das Risiko für eine kognitive Erkrankung mit einer Hazard Ratio 1.39 erhöht war. Wenn man unterschied zwischen einem niedrigen TSH-Wert durch die Einnahme von Schilddrüsenhormonen und einer durch die Schilddrüse verursacht, zeigte nur die Einnahme von Schilddrüsenhormonen eine statistische Signifikanz (=kein Zufall) (Quelle: Medscape 6.11.2023):

  • Adams R, et al., Endogenous and Exogenous Thyrotoxicosis and Risk of Incident Cognitive Disorders in Older Adults. JAMA Intern Med. 2023 Oct 23:e235619. doi: 10.1001/jamainternmed.2023.5619. Epub ahead of print. PMID: 37870843; PMCID: PMC10594176.

Autor: Harald | Arbeitsgruppe: Arbeitsgruppe Schilddrüsenhormonsubstitution | Letzte Aktualisierung: 07.11.2023 von Harald W-Nummer: 431426

Sie möchten uns finanziell unterstützen?
Bundesverband Schilddrüsenkrebs – Ohne Schilddrüse leben e.V.
GLS Gemeinschaftsbank eG|IBAN: DE52 4306 0967 4007 2148 00|BIC: GENODEM1GLS

Spenden mit einem Klick