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Studie: F-DOPA-PET-CT beim medullären SD-Krebs (Brammen 18)

HaraldBundesgeschäftsführer
Leitungsteam SHG Berlin
follikulärer SD-Krebs 1997 (oxyphil), Zungengrundkrebs 2024

Studie: F-DOPA-PET-CT beim medullären SD-Krebs (Brammen 18)

| Beitrags-ID: 259457

Studie: F-DOPA-PET-CT beim medullären SD-Krebs (Brammen 2018)

Für wen ist dieser Beitrag von Interesse?
Betroffene mit dem medullären Schilddrüsenkrebs und einem basalen Calcitonin von ≥1000 pg/ml.
siehe: FAQ: Welcher Schilddrüsenkrebs und welche Therapie?

Überblick und Informationen für die Nachsorge des medullären Schilddrüsenkrebs:

Hallo,

die Diagnostik beim medullären Schilddrüsenkrebs ist überaus schwierig; siehe Studie: Diagnostik beim medullären SD-Krebs (Giraudet 2007).

Dem Ausmaß der ersten Operation bei der Diagnostik des medullären Schilddrüsenkarzinoms wird eine große Bedeutung bei gemessen, weil man davon ausgeht, dass nur mit einer vollständigen Entfernung des Tumor und eventueller Lymphknotenmetastasen eine Heilung möglich ist.

In dieser Studie von Brammen u.a. aus Wien wurden 50 Patient*innen mit dem medullären Schilddrüsenkarzinom (MTC) retrospektiv bezüglich des präoperativen basalen Calcitonin und der Bildgebung von Ultraschall und F-DOPA-PET-CT näher betrachtet.
Ergebnisse:

    Die Tumore der Patient*innen hatte folgende TNM-Klassifikation:
  • 17-mal pT1a (Mittlerer Durchmesser 5,8 mm),
  • 15-mal pT1b (15 mm),
  • 9-mal pT2 (27 mm),
  • 9-mal pT3 (38.3  mm)

Das mittlere basale Calcitonin war bei 202 pg/mL

Der Ultraschall war positiv für den Tumor in 45 von 50 Patient*innen (92%) und falsch negativ bei 5 Patient*innen (Durchmesser im Mittel 3,2  mm).
Mit der F-DOPA-PET-CT wurden 43 von 50 (86%) primären Tumoren bei den Patient*innen gefunden. Bei 7 (14%) Patient*innen war die F-DOPA-PET-CT negativ (Mittlerer Durchmesser des Primärtumors 7,7 mm).

21 Patient*innen (42%) hatten Lymphknotenmetastasen:

Die Sensitivität des Ultraschalls lag retrospektiv so bei 92 % für den primär Tumor (pT) und bei 43% für die Lymphknotenmetastasen.

Die Sensitivität für die F-DOPA-PET-CT lag bei 86% für den primär Tumor und bei 57% bei den Lymphknotenmetastasen.

Bei der 3 (6%) der 50 Patient*innen gab es mediastinale Lymphknotenmetastasen und Fernmetastasen, die nur mit der F-DOPA-PET-CT gefunden wurden.

Die Autoren kommen daher zum Schluss, dass Ultraschall und F-DOPA-PET zwar sensitiv für die Erkennung des primären Tumors sind, nicht jedoch für die Erkennung von Lymphknotenmetastasen.
Die F-DOPA-PET-CT ist gut bei der Erkennung von Fernmetastasen und beeinflusst das Operationsausmaß bei Patient*innen, die einen basalen Calcitonin von ≥1000 pg/ml hatten.

Insgesamt kommen die Autor*innen jedoch zum Schluss, dass das Ausmaß der Operation bezüglich der Entfernung der lateralen Lymphknoten nicht durch Ultraschall und F-DOPA-PET-CT vorhergesagt werden kann.

Quellen:

  • Brammen, L et.al (2018): Medullary Thyroid Carcinoma: Do Ultrasonography and F-DOPA-PET-CT Influence the Initial Surgical Strategy? in Ann Surg Oncol. 2018 Dec;25(13):3919-3927. doi: 10.1245/s10434-018-6829-3. Epub 2018 Oct 10. PMC-Full Text
  • Kommentierung der Studie durch Martin Biermann und Karin Brauckhoff (2019): Preoperative PET/CT Helps Decide the Extent of Surgery for Medullary Thyroid Cancer When Basal Calcitonin Is ≥1000 pg/ml in Clin Thyroidol 2019;31:240–243

Viele Grüße,
Harald


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