Metastasen und Strahlentherapie (und Beobachten)
- Dieses Thema hat 18 Antworten und 7 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert 30.10.2024 - 21:41 von Massimo.
Metastasen und Strahlentherapie (und Beobachten)
Dies ist ein Erfahrungsbericht
Für wen ist dieses Thema von Interesse?
Dieses Thema ist für Schilddrüsenkrebspatient*innen von Bedeutung, die einen fortgeschrittenen nicht-jod-speichernden differenzierten Schilddrüsenkrebs haben; siehe FAQ: Welcher Schilddrüsenkrebs und welche Therapie?
Überblick und einfach erklärt:
Einfach erklärt:
Kap. 3.2. Schilddrüsenkrebs unserer Broschüre:
Knoten der Schilddrüse und ihre Behandlung
Beobachten oder behandeln/operieren?
Im Februar 1996 wurde bei mir in einer ersten Operation ein gut differenziertes, follikuläres und onkozytäres Karzinom des linken Schilddrüsenlappens entfernt ( pT3/NX/MX/G1/RX).
In einer zweiten Operation drei Wochen später wurde auch der rechte Schilddrüsenlappen entfernt. Anschließend Radiojod-Therapie.
Seither habe ich wegen wiederholter Metastasen drei weitere Radiojod-Therapien und fünf kleinere Operationen hinter mich gebracht.
Im März 2008 zeigte sich im FDG_PET eine Metastase im Brustbein. Nachdem die Metastase kein Jod einspeicherte folgten 4 Therapien mit 77Lu-DOTA-Tyr3-Octreotate. In den ersten 18 Monaten nach diesen Therapien blieb die Metastase weitgehend unverändert und begann dann zuerst langsam und zuletzt etwas schneller zu wachsen. In den letzten 6 Monaten von 17 mm auf 24 mm. Außerdem zeigte sich ein deutlicher Anstieg des TG Werts auf zuletzt 166 ng/ml.
Die Ärzte haben mir deshalb geraten eine Strahlentherapie durchführen zu lassen.
Alles was ich bisher über Strahlentherapien bei SD-Tumoren gelesen habe ist jedoch wenig ermutigend. Zumal ich mich in der ganzen Zeit meiner Krankheit sowohl körperlich als auch psychisch recht gut gefühlt habe und auch weiterhin gut fühle, bin ich noch nicht überzeugt, dass es sinnvoll ist, mich dieser ungewissen Prozedur auszusetzen.
Deshalb meine Frage an die Leserinnen und Leser dieses Forums:
Hat jemand vor längerer Zeit (wenigstens zwei Jahre) eine Strahlentherapie bei Metastasen von anfänglich differenziertem SD-Tumor durchführen lassen und wie hat sie sich auf die Krankheit ausgewirkt?
Vielen Dank für eure Antworten.
Antwort auf: Metastasen und Strahlentherapie (und Beobachten)
Hi.
Ich starten am 28.12. meine Strahlentherapie in der Uniklinik Köln. Ich hatte ein follikuläres Schilddrüsenkarzinom und seit September nicht-jodspeichernde Metastasen diagnostiziert.
Ich hoffe sehr, dass die Therapie anschlägt und bin neugierig auf die Beiträge an dich.
Gruß Michaela
Antwort auf: Metastasen und Strahlentherapie (und Beobachten)
Hallo Massimo,
das soll vereinfacht so funktionieren: Im Bereich des Strahlenfeldes werden alle Zellen/gesundes Gewebe beschädigt. Normale Zellen haben ein Reparaturkitt u. können sich wieder regenerieren. Tumorzellen haben diesen Reparaturkitt i. dieser Form nicht u. sterben ab.
So soll’s zumindest funktionieren.
Wg. körperlichen Beschwerden würd ich mir keinen Kopf machen. Durch die entstehende Entzündung im bestrahlten Bereich sind mit Ansage körperliche Beschwerden bei Bestrahlungen des Halses (Kehlkopf, Speiseröhre pp.), des Magendarmtraktes u. der Lunge zu erwarten.
Bei mir wurde bisher der Hals u. der 1. Lendenwirbel bestrahlt. Hatte mit der Halsbestrahlung schon ordentlich Beschwerden durch Entzündungen der Speiseröhre u. Kehlkopf. Die Wirbelbestrahlung habe ich körperlich gar nicht gemerkt. Lag einfach jeweils ne Minute oder so auf ner Bare u. das war’s dann auch schon.
Mir haben sie für die Metastasen i. d. Lunge auch „Strahlenchirurgie“ vorgeschlagen. Während sie bei normalen Bestrahlungen i. täglichen Sitzungen 5-6 Wochen lang 1,5-2 Gy Dosen einstrahlen gibt’s bei der Strahlenchirurgie die volle Dosis gleich in einer o. zwei Sitzungen.
Habe im Internet nicht viel dazu gefunden. Müsstest dich bei den Strahlenmedizinern mal vor Ort erkundigen……
LG
Geri
Antwort auf: Metastasen und Strahlentherapie (und Beobachten)
Als erfahrener Strahlenpatient der seine 30 malige Strahlentherapie vom
20.07.2010 – 30.08.2010 in der Strahlenklinik im UKH-Halle-Kröllwitz von Chefarzt Prof.Dr.med. Dirk Vordermark bekommen hat, möchte ich Dir,folgenden Rat mitgeben.
Jeder Patient und jeder Organismus reagiert unterschiedlich auf die Strahlendosis.Es ist keine Wellnesbehandlung,mein behandelnder Strahlentherapeut sagte zu mir, es ist auch kein Dauerlauf,es ist ein Marathonlauf mit allen seinen Anstrengungen die zu meistern sind.
Mit Opptimismus,Zuversicht,Kampfeslust,Durchhaltevermögen,und Disziplin
ist eine solche Strahlentherapie auch zu schaffen.
Ich möchte Dir nun mal etwas Literatur zum Thema Strahlentherapie anbieten.Deutsche Krebshilfe www.krebshilfe.de ,Die blauen Ratgeber Nr.53 ISSN 0946-4816 ArtikelNr:053 0100 E;-Mail.
Strahlentherapie Antworten, Hilfen, Perspektiven,kostenlos Bestellbar.
Schilddrüsenkrebs Nr:9 Ein Ratgeber für Betroffene,Angehörige und Interessierte. Deutsche Krebshilfe e.V. Buschstraße 32,53113 Bonn
ISSN 0946-4816 Artikel,-Nr:009 0129.
Gleichzeitig möchte ich auf meinen Erlebnisbericht auf den Forumseiten unserer Selbsthilfegruppe Ohne Schilddrüse leben e.V. zum Thema : Perkutane palliative Radiatio von Frank der Lyriker verweisen und zum nachlesen empfehlen. Antwort auf: Perkutane palliative Radiatio in der Strahlenklinik im UKH oder Antwort auf: Perkutane palliative Radiatio in der Strahlenklinik im UKH .
Unter der Rubrik Perkutane Palliative Radiatio Autor Frank der Lyriker
kannst Du meine persönliche Strahlenerlebnisse und Erfahrungen nachlesen.Allerdings wie schon geschrieben,jeder Organismus und jede Seele reagiert unterschiedlich.Ich habe mich für eine Strahlenbehandlung entschieden und dann auch bis zum Ende durchgezogen.
Solltest Du noch persönliche Antworten wünschen schreibe mich über PM an und ich antworte Dir dann.Ich wünsche Dir ein schönes Adventwochenende und die Kraft und nötige Ruhe,eine für Dich betreffende Entscheidung zu finden.
Kraft,Ruhe und Ausdauer das wünsche ich Dir,das brauchst Du nun.
Alles Gute und ein erholsames,friedvolles, besinnliches Weihnachtsfest,
ein neues,erfolgreiches,glückliches Jahr 2011.Das wünscht Dir Frank der Lyriker.
Antwort auf: Metastasen und Strahlentherapie (und Beobachten)
Zunächst einmal späten Dank für eure Ratschläge und Wünsche.
Inzwischen habe ich die Strahlentherapie gut hinter mich gebracht. Während und nach 25 Bestrahlungen zu je 2Gy im Bereich des Brustbeins sind keinerlei wirklich belastende Nebenwirkungen aufgetreten.
Die Haut hat sich nach etwa einer Woche gerötet, aber ohne zu jucken oder zu brennen und jetzt, 5 Tage nach Abschluss der Behandlung, ist die Rötung bereits merklich zurückgegangen.
In wie weit die Therapie erfolgreich war, kann man laut Strahlentherapeutin erst in etwa 1 Monat abschätzen.
Bis dahin wünsche ich uns eine schöne Zeit.
Antwort auf: Metastasen und Strahlentherapie (und Beobachten)
Na also, Glückwunsch dass du alles so gut überstanden hast.
Lag dann doch gar nicht so falsch, denn nicht bei jedem verläuft die Sache gleich besonders schmerzhaft/problematisch o. gar dramatisch……..
Drücke die Daumen, dass das Biest durch die Bestrahlung auch wirklich vernichtet worden ist. Bei einer der verabreichten Dosis von 50 Gy stehen die Chancen aber gut!
LG
Geri
Antwort auf: Metastasen und Strahlentherapie (und Beobachten)
An @ Massimo , Herzlichen Glückwunsch Massimo , das Du Deine Strahlentherapie so gut , ohne massive Nebenwirkungen überstanden hast,
wie ich bereits unter Thema: ( t 15 726 ) Perkutane palliative Radiatio in der Strahlenklinik im UKH in meiner persönlich erlebten und efahrenen und erlittenen Krankengeschichte beschrieben habe,ist jeder Körper,jeder Mensch
individuell einzigartig und jeder reagiert unterschiedlich.
Bei mir hatte die 30 malige Radiatio nach nun neuesten Einschätzungen einen
kaum messenden Erfolg,der betriebene Aufwand,die massive Bestrahlung,und das nun erfolgte Ergebniss,das nun ertragen müssen der Nebenwirkungen,die ich jetzt zusätzlich zu tragen und zu erleiden habe,stehen leider in keinen guten Verhältnis zum Ergebnis der erhaltenen Strahlentherapie.
Und dennoch ich hatte mich für diese Strahlentherapie entschieden,bin diesen
Marathon der Körperlichen Belastungen und Nebenwirkungen bis zu Ende gelaufen,habe alles an Nebenwirkungen ertragen und freue mich über jeden der weniger Leiden muss und weniger Nebenwirkungen während und nach seiner Strahlentherapie hat.
Ich wurde gerade heute aus dem UKH Halle Kröllwitz von der Endokrinologischen Inneren Medizinischen Station mit einen aktuellen MRT, CT , Sonograpie, und Knochen,-und Schilddrüsenszintigramm entlassen.
ZU diesen Thema werde ich noch unter Thema : 15 726 ausfühlicher berichten.In der Zusammenfassung aller ausgewerteten Befunde heißt es : “ In der Zusammenschau der erhobenen Befunde zeigt sich das bilaterale Lokalrezidiv mit einer 26x 13x 18 mm großen Raumforderung re paratracheal größenunverändert,ebenso die KM-aufnehmende,29x20x35mm große Raumforderung li paratracheal mit bekannter Infiltration der dorsalen Trachealwand, größenunverändert nach der letzten OP am 17.05.2010 und der 30 maligen Radiatio .
Die hepatische Metastasierung zeigt sich gering größenprogredient zu 2009 , Pulmonale Metastasen sind in S2 links und S3 links ( Durchmesser 3,5 – 4,0 mm ) . Insgesamt lässt sich eine no- change- Situation des metastasierenden medullären Schilddrüsenkarzinom nachweisen.“ Zitat aus Arztbrief vom 15.04.2011 UKH Halle- Kröllwitz Frau OÄ Dr. med. Antje Spens Ernst – Grube Str. 40 06120 Halle Saale.
Nach allen erlebten Begleiterscheinungen und das Durchhalten der nicht einfachen Strahlentherapie war ich schon ein wenig traurig das die Tumorzellen mit diesen neuen Nukleraren Strahlenbeschleuniger nicht in den Atomaren Kosmos geschossen werden konnten,und das Tumorbiest und Horrorgewebe sich aufgelöst hat, bzw. mehr vershwunden oder sich verkleinert hätte, dennoch ich hatte mich alternativlos für diese Strahlentherapie entschieden,habe diese durchgestanden und wir suchen nun einen neuen weiteren Weg,über diesen ich noch berichten werde.
Es gibt eine neue Studie an der ich mich mit beteiligen werde,aber darüber
werde ich später berichten.
Dein persönliches Ergebnis nach Deiner Strahlentherapie kann viel Besser und Positiver ausgefallen sein.Deine Befunde ganz anders aussehen.Mein Motto lautet : “ Zu Reden, ohne zu Wissen ist unklug, zu Wissen und zu Schweigen ist Feige, ( Arabisches Sprichwort ) Nur ehrlich muss es sein !!!
Alles Gute für die nun beginnende Erholungs,-und Genesungsphase viel Kraft, Lebensenergie und Lebensfreude viel Glück und Optimismus in dieser Nachsorgebehandlungszeit.
Schreibe mal wieder wie es Dir so geht, und ein schönes erholsames Osterfest, alles erdenklich Gute.
@ Geri auch Dir ein schönes Osterfest, erholsame Feiertage viel Sonnenschein und ich freue mich immer etwas von Dir zu lesen.
Danke für Deine Beiträge und Anregungen.
Nehmt Euch Zeit jetzt in der Osterzeit die Schönheit der Natur und den Frühling zu Genießen auch mit einen Gläschen Dornfelder oder Eierlikör.
So wollen wir den Frühling und das Osterfest genießen.Es grüßt Euch von ganzen Herzen Frank der Lyriker.
Antwort auf: Metastasen und Strahlentherapie (und Beobachten)
Sehr viel scheint die Strahlentherapie auch bei mir nicht gebracht zu haben. Der TG-Wert ist zwar auf 82 ng/ml gesunken aber die PET/CT Untersuchung hat gezeigt, dass die Sternunmetastase trotz Bestrahlung leicht zugenommen hat.
Außerdem wurde eine Lymphknotenmetastase im Hals festgestellt.
Möglicherweise war der relativ starke TG-Anstieg in den vergangenen Monaten auf diese Metastase zurückzuführen und möglicherweise ist der TG-Rückgang auch darauf zurückzuführen, dass ich die kohlenhydratarme Diät nach Dr. Coy http://www.sd-krebs.de/phpBB2/ftopic16282.html über ein halbes Jahr ziemlich konsequent eingehalten habe. Wer weiß?
Inzwischen haben die Chirurgen die Lymphknotenmetastase erfolgreich und problemlos entfernt und es geht mir weiterhin gut.
Mal sehen was die nächsten Kontrollen bringen.
Allen die besten Wünsche
Massimo
Antwort auf: Metastasen und Strahlentherapie (und Beobachten)
Hi Massimo,
auch ich hatte nach der Bestrahlung, keine 2 Monate später, schon wieder eine Metastase im Hals, welche man im PET gesehen hat.
Mein Pech war, dass die Uniklinik Köln nur der Lebermetastase Aufmerksamkeit geschenkt hat.
Die wurde im August entfernt. Ich habe danach, auf Anraten meines Onokolgen nach Bonn gewechselt. Weil die Kölner im September immer noch nicht – trotz erhöhtem TG – nichts machen wollten. Wir warten ab, war deren Motto.
Die Bonner haben vor 3 Wochen dann die Metastase im Hals entfernt.
Leider sinkt mein TG wieder nicht, was die Vermutung nahe legt, dass noch irgendwo was ist. DAs konnte man aber im PET vor 3 Wochen noch nicht sehen.
Heißt wieder warten.
Gruß Michaela
Antwort auf: Metastasen und Strahlentherapie (und Beobachten)
Seit der Strahlentherapie im Jahre 2011 sind praktisch jedes Jahr wieder Rezidiv-Knoten im Schilddrüsenbereich gefunden und chirurgisch problemlos entfernt worden. Dabei lag der TG-Wert vor der Operation meist zwischen 35 und 70 ng/ml und nach der Operation bei 21 bis 38 ng/ml.
Bei einer PET-Untersuchung 2012 wurde festgestellt, dass die Sternunmetastase peripher noch vital war und zentral einen nekrotischen Anteil aufwies.
Vor etwas über einem Jahr ist der TG-Wert stark angestiegen zunächst auf 350 ng/ml und dann innerhalb eines Jahres auf 810 ng/ml. Nachdem im Ultraschall verschiedene Knoten feststellbar waren bin ich also in diesem Frühjahr zum insgesamt 10. Mal wegen eines Rezidivs operiert worden. Diesmal hat man bereits vor der Operation festgestellt, dass eine Stimmlippe gelähmt war, meine Stimme war da ja auch schon ziemlich schlecht. Bei der Operation wurden insgesamt fünf Knoten entfernt, einer davon hatte den Rekurrens-Nerv erwischt. Die Stimme war zunächst fast vollständig weg und hat sich erst nach einer Logotherapie einigermaßen gebessert.
Abgesehen von den lästigen Operationen ist es mir in all den Jahren stets gut gegangen. Ich halte weiterhin eine kohlenhydratarme Diät ein, so dass mein Gewicht gegenüber früher um beinahe 10% geringer ist, was meiner Leistungsfähigkeit aber nicht geschadet hat.
Nach dem Urlaub steht die nächste Kontrollvisite an. Wäre schön, wenn sich die Krebszellen auch ein wenig Ruhe gönnen würden.
Ich wünsche uns allen noch einen schönen Sommer
Massimo
Antwort auf: Metastasen und Strahlentherapie (und Beobachten)
Hallo Massimo,
10 Operationen ist ganz schön viel 🙄
Es freut mich, dass es dir abgesehen davon weiterhin gut geht.
Weiter so :daumen: , und danke für deinen Bericht :flower:
Viele Grüße von
Maria
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Antwort auf: Metastasen und Strahlentherapie (und Beobachten)
Beim Ganzkörper 18F-FDG-PET im Herbst letzten Jahres wird eine deutliche voluminöse Anreicherung im Manubrium Sterni festgestellt. Es zeigt sich auch eine Unterbrechung der Kortikalis (äußere Hülle des Knochens).
Im folgenden Ultraschall kann nichts festgestelt werden. Äußerlich ist jedoch eine deutliche, weiche Schwellung im Bereich des Brustbeins zu sehen, auch verspüre ich dort ständig leichte Schmerzen. Zumal der TG weiterhin bei fast 1000 ng/ml liegt wird eine zweite Strahlentherapie empfohlen. Eine alternative zur Strahlentherapie gibt es nach Meinung der Ärzte nicht und irgendeine Therapie ist nötig. Ich entscheide mich für die Strahlentherapie, 20 Tage lang 2 Gy täglich.
Gleichzeitig beginne ich auch mit der täglichen Einnahme von einer Kapsel Tocotrienol von Swansea (weil ohne Tocopherol) und einer Kapsel Fischöl entsprechend den Empfehlungen der Coy-Diät. Die Ernährung ist insgesamt weiterhin kohlenhydratarm.
Während der Strahlentherapie (insgesamt 40Gy) treten keine nennenswerten Beschwerden auf. Die Schmerzen im Bereich des Sternums werden eher geringer, die weiche Schwellung rechts oberhalb des Sternums ist weiterhin da.
Einen Monat nach der Therapie ist der TG 540 ng/ml, also weiterhin hoch aber deutlich verbessert.
Beim Ultraschall sind keine lokalen Rezidive und keine suspekten Lymphknoten festzustellen. In der weichen Schwellung ist eine Flüssigkeit.
Insgesamt geht es mir nach über 20 Jhren Erfahrung mit der Krankheit weiterhin gut und die Lebensqualität ist, abgesehen von der etwas rauchigen Stimme, nicht nennenswert beeinträchtigt.
Antwort auf: Metastasen und Strahlentherapie (und Beobachten)
Hallo Massimo,
Ich hatte die gleiche Strahlentherapie im Oktober. Habe leider später eine Pneumonitis davon bekommen. Die Bestrahlung selbst war aber so wie bei dir, ohne Beschwerden. Morgens zur Bestrahlung und dann schnell ab in die Arbeit;-) keiner hat’s bemerkt.
Weiter alles Gute
Ellen
Gesundheit ist das Ausmaß an Krankheit, das es mir noch erlaubt, meinen wesentlichen Beschäftigungen nachzugehen.
Friedrich Nietzsche
Antwort auf: Metastasen und Strahlentherapie (und Beobachten)
Die Strahlentherapie war offensichtlich erfolgreich was die Eindämmung der Sternummetastase betrifft, denn in den Monaten danach ist der Thyreoglobulinwert von vorher fast 1000 ng/ml auf unter 220 ng/ml gesunken.
Allerdings wurden im Verlauf des Jahres 2018 wieder zwei kleine oberflächliche Knoten sichtbar und mein Vertrauenschirurg wollte sie wegoperieren. Dies hat er inzwischen wie üblich schnell und weitgehend schmerzlos gemacht, so dass es mir weiterhin gut geht.
Allen die besten Wünsche
Massimo
Antwort auf: Metastasen und Strahlentherapie (und Beobachten)
Der Thyreoglobulinwert war bei mir vor ein paar Monaten wieder auf 640 ng/ml angestiegen (bisherige Krankengeschichte siehe oben) und es hat mich also nicht überrascht, dass der Arzt bei der letzten Ultraschallkontrolle zwei kleine Knoten im Halsbereich festgestellt hat. So nebenbei habe ich ihm auch einen kleinen Knoten gezeigt, der an der Hüfte unmittelbar unter der Haut sichtbar war. Er hat gemeint, das sei wohl nur ein Blutgefäß, hat aber zur Sicherheit trotzdem mit Ultraschall kontrolliert. Das Gewebe hat ihm nicht gefallen und deshalb hat er mir angeboten den Knoten gleich ambulant zu entfernen. Der histologische Befund war dann positiv, das heißt es war tatsächlich ein entfernter Ableger des bekannten Schilddrüsentumors. Eine darauffolgende PET-Untersuchung hat ergeben, dass neben der bekannten Sternummetastase (SUVmax4) und den Knoten im Bereich der Prominentia laringea auch eine neue deutliche malignomtypische Anreicherung des 18-F-FDG (SUVmax 5,9) im Bereich des 2. Brustwirbels nachzuweisen ist.
Daraufhin hat mir die Onkologin geraten mit der Einnahme von Lenvatinib zu beginnen. Es geht mir aber im Moment rundum gut und wenn ich mir die Nebenwirkungen dieses Medikaments anschaue und die Erfahrungen hier im Forum lese, dann befürchte ich, dass meine Lebensqualität abnehmen wird, ohne dass der Tumor effektiv besiegt wird.
Ich habe also gefragt, ob nicht zunächst eine Bestrahlung des Brustwirbels vorzuziehen wäre und die hat sie dann für mich organisiert. Mal sehen was es bringt.
Leitungsteam SHG Berlin follikulärer SD-Krebs 1997 (oxyphil), Zungengrundkrebs 2024
Antwort auf: Metastasen und Strahlentherapie (und Beobachten)
Hallo Massimo,
herzlichen Dank, dass Du uns hier auf dem Laufenden hältst, auch wenn der Anlass mal nicht wieder erfreulich.
Erfreulich ist ja zumindest, dass du seit 2010 trotz der Metastasen dir eine gute Lebensqualität erhalten hast, die du mit einer Behandlung mit einem Tyrosinkinase-Inhibitor vermutlich doch schnell verloren hättest ( FAQ: Was sind Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKI)?).
Den Titel habe ich ergänzt, um die Klammer : „(und Beobachten)“
und habe mir auch erlaubt dein Thema/Erfahrungsbericht entsprechend zu verlinken, als ein Beispiel für ein Erfahrungsbericht mit einer lokalen Therapie in:
Worauf ich noch hinweisen möchte.
Beim entnommen Tumorgewebe sollte, wenn es nicht schon gemacht worden ist, auch eine molekular-genetische Untersuchung gemacht werden.
Es gibt neue TKI für spezielle Gen-Veränderungen (RET-Genfusion und NTRK-Genfusion), die wesentlich ziel genauer wirken, die zwar ähnliche Nebenwirkungen wie die ersten zugelassenen TKI haben, aber der Schweregrad der Nebenwirkung ist in der Regel wesentlich geringer; siehe : Neue Therapieoptionen für fortgeschrittene (SD-)Karzinome.
Wichtig finde ich, dass auch Betroffene – wie mit deiner Krankengeschichte in das Bundesweites Register für seltene Tumore der Schilddrüse aufgenommen werden.
Viel Erfolg für die Bestrahlung und viele Grüße
Harald
25 Jahre – Ohne Schilddrüse leben – Überblick unserer Veranstaltungen
Herbsttreffen und Symposium in Augsburg
Als Verein sind wird stärker: Vereinsmitglied werden
Antwort auf: Metastasen und Strahlentherapie (und Beobachten)
Trotz Pandemie konnte ich die Strahlentherapie (10 Mal je 3 Gy) am Brustwirbel noch innerhalb 2020 durchführen und tatsächlich ist der Thyreoglobulinwert von vorher maximal 850 ng/ml auf 500 ng/ml zurückgegangen. Nebenwirkungen sind nicht aufgetreten. Beim Ultraschall im Schilddrüsenbereich sind nun weiterhin mehrere kleine Knoten sichtbar und auch die Sternummetastase ist unverändert. Der Thyreoglobulinwert hat sich bei etwa 600 ng/ml eingependelt, ich halte mich weiterhin an eine kohlenhydratarme Ernährung, nehme Tocotrienol (in Anlehnung an Coy-Diät) und es geht mir gut.
Beste Wünsche an alle
Antwort auf: Metastasen und Strahlentherapie (und Beobachten)
Die Strahlentherapie von 2020 hat mir über mehr als 3 Jahre ein gutes Leben ermöglicht. Im Verlauf des letzten Jahres ist der Thyreoglobulinwert jedoch stark auf zuletzt 4800 ng/ml angestiegen, PET und Magnetresonanz haben ein deutliches Wachstum der Metastasen in den Knochen gezeigt.
Da es mir, abgesehen von kleineren Rückenschmerzen, stets gut gegangen ist, habe ich die Einnahme von Lenvatinib weiterhin abgelehnt. Seit einigen Wochen haben die Schmerzen im Bereich Rücken/Schulter so stark zugenommen, dass ich für eine akzeptable Lebensqualität auf Schmerzmittel angewiesen bin. Auch habe ich keine Kraft mehr in den Händen.
Nach den letzten PET und Magnetresonanzuntersuchungen, welche zeigen, dass die Metastase am Brustwirbel sich in den Wirbelkanal ausdehnt, sind der Nuklearmediziner, die Onkologin und die Strahlentherapeutin der einhelligen Meinung, dass nun die einzig wirksame Therapie in einer OP der Wirbelsäule (Spondylodese) mit darauffolgender Bestrahlung besteht. Wenn es so ist, werde ich darüber berichten.
Antwort auf: Metastasen und Strahlentherapie (und Beobachten)
Die OP an der Wirbelsäule war erfolgreich, die akuten Schmerzen sind weg und ich kann ohne Schmerzmittel gut leben. Allerdings ist so eine Spondylodese nicht ohne und man ist nicht mehr so wie vorher. Die Beweglichkeit des Kopfes ist eingeschränkt und irgendwie ist es so als hätte ich einen permanenten Hexenschuss. Leider konnten durch die OP die beschädigten Nerven nicht wieder voll reaktiviert werden so dass die Kraft in der rechten Hand nicht zurückgekommen ist. Die Bestrahlung mit 5×4 Gy = 20 Gy ein paar Wochen nach der OP war wieder problemlos und hat wohl mit dazu beigetragen, dass der TG-Wert auf 3300 ng/ml gesunken ist. Da ich Lenvatinib weiterhin nicht nehmen möchte, hat mir die Onkologin jetzt eine Therapie mit XGEVA empfohlen die ich wegen der eher geringen Nebenwirkungen gerne annehme. Mal sehen ob und wie sich die Therapie auswirkt.
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