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Radiojodtherapie (RJT) – Erfahrungsberichte aus den Kliniken

Miau
Nutzer*In
Schilddrüsenkarzinom, SD-OP 2004

Antwort auf: Radiojodtherapie (RJT) – Erfahrungsberichte aus den Kliniken

| Beitrags-ID: 261329

Hi Ihr,

ich kam letztes Jahr zwei mal in den „Genuss“ einer RJT in der DKD Wiesbaden. Ich versuche mal, meine persönlichen Gefühle etwas außen vor zu lassen, zum einen hat mich die UF ziemlich geschafft und zum anderen die OP mit der Diagnose. Das verfälscht schon irgendwie.

Ganz objektiv gehts aber nicht, denn der verantwortliche Nuklearmediziner ist menschlich ziemlich daneben. Anders kann man das nicht beschreiben. Das Wartezimmer ist ein offener Bereich, der an den Flur angrenzt – und selbst dabei lässt er es sich nicht nehmen, seine kurze Besprechung mit dem Patienten auf dem Flur vorzunehmen. Na gut, wussten wenigstens alle, die vorher meinen frisch operierten Hals angesarrt hatten, was los war. Seine „Besprechung“ vor der RJT besteht auch mehr oder weniger aus ein paar dahingeworfenen Sätzen, so ungefähr wie: Krebs, na und, wird schon alles gut, alles andere wurde ja schon besprochen. Besprochen ja – mit super netten Assistenzärztinnen, die auch die Voruntersuchungen gemacht haben. Aber, um das auch zu sagen: wen auch immer man fragt – man bekommt zur Antwort, dass dieser Nuklearmediziner fachlich spitze wäre. Dann brauche ich halt andere Seelentröster.

Nun zum Bunker. Es gab vorher Informationsblätter, die gut über den allgemeinen Ablauf und was man selbst tun kann/sollte informiert haben.

Die Station selbst ist eine ganz normale Krankenstation mit kleinen Unterschieden. Zum einen natürlich die alarmgesicherte Stationstür und das Fehlen von Pflegepersonal auf der Station. Über andere kleinere Unterschiede war man schon durch die Informationsblätter informiert. Wir mussten das Geschirr selbst in die Spülmaschine ein- und ausräumen (die „Patienten“ standen Schlange dafür angesichts der willkommenen Abwechselung). Das Badezimmer war etwas anders, und die Zimmer geringfügig gemütlicher als normale Krankenzimmer.

Es gibt durchweg Zweibettzimmer. Zimmerpartner konnte man sogar in Ausnahmefällen tauschen (ich hatte Pech, meine war die wo vorher eine andere ausgezogen war – warum, war mir schnell klar) – aber das wird garantiert abhängig davon sein, welche Schwester gerade Dienst hat. Der Kontakt der Patienten untereinander war erlaubt, es gab nur leider keinen Aufenthaltsraum, Sitzecke, Terasse o.ä. Gerüchten zufolge wurden trotzdem schon die wildesten Partys auf der Station gefeiert. Die meisten, die dort sind, haben ja eher weniger körperliche Probleme. Essenbestellungen beim Italiener, Chinesen o.ä. wären problemlos möglich gewesen.

Das Krankenhausessen war durchaus genießbar, man konnte auch zwischen kleiner – normaler – großer Portion wählen (große Portion: drei Brötchen zum Frühstück, 1 Roulade und drei Klöße nebst riesen Berg Rotkraut mittags), nur leider gabs öfters mal Verwechslungen in den Bestellungen (so richtig übel wurde mir, als ich abends statt dem bestellten Salatteller so ungefähr eine Schlachtplatte bekommen habe). Zumindest bei Frühstück und Abendessen konnte man aber immer noch was schmeckendes auftreiben: Im Kühlschrank der Station gab es eine Riesensammlung von Marmeladen-, Wurst-, Schmelzkäse usw. -verpackungen. Immer, wenn man was nicht mochte oder übrig hatte, hat man es dort quartiert – dafür konnte man sich auch nehmen, was man wollte. Dort standen auch immer Joghurt, manchmal Milch und sonst noch einiges.

Bereits im Voraus war ich informiert worden, dass ich Zitronensaft nehmen muss. Nur leider war mir beim ersten Besuch nicht bekannt, dass das Zeug aus dem KH zum k…. schmeckt. Beim zweiten Besuch habe ich mir meinen eigenen Saft mitgebracht.

Außerdem (unangenehmes Thema…) wurde mir gesagt, dass ich am zweiten Tag abführen müsste. Das Mittel wurde abends gebracht mit der Info, es würde erst so 8-10 Stunden nach Einnahme wirken. Dummerweise hat es bei mir nach 4 Stunden gewirkt, so dass ich in dieser Nacht eher selten im Bett zu finden war. Beim zweiten Aufenthalt habe ich die Schwester gleich gebeten, es mir spätestens mittags zu bringen. Hat prima geklappt.

Selbstbedienung war bei Getränken (Wasser und reichlich Teesorten sowie als nette Abwechslung Zitronenteepulver, zwei mal am Tag Kaffee), Handtüchern, das Essen hat man selbst vom Wagen geholt usw. Aber alles ok, denn man war über jede Abwechslung froh. Das Zimmer vserlassen mussten wir morgens bei der Reinigung. TV war gratis, und Telefon hat keine Grundgebühr gekostet. Die Station liegt in einem Obergeschoss, es gibt große Fenster, aber keine Klimaanlage. Es kann im Sommer so richtig eklig werden dort.

Morgens wurde immer (außer Sonntags) gemessen, das war die einzige Zeit, wo man im Zimmer bleiben musste bis man dran war.

Die Nachuntersuchung war dann das Szintigramm, und beim zweiten Mal auch die erlösende Verabschiedung sinngemäß mit „Auf Nimmer-Wiedersehen“. Nach meinem ersten Besuch, mit Verdacht auf Metastase, war ich total verzweifelt, da hat mich eine Arzthelferin in den Arm genommen und meinte: Der Arzt (mein Freund, der Nuklearmediziner) würde es zwar nicht so ausdrücken können – aber wenn er sagen würde, dass etwas in Ordnung kommt, dann wäre das auch so.“

Mitbringen sollte man auf jeden Fall das „persönliche Unterhaltungsprogramm“ – bei mir Bücher, Musik und griechische Vokabeln (wobei sowohl die Bücher als auch dann die Vokabeln an der UF gescheitert sind). Die Spielesammlungen, die es auf der Station gibt, machten nicht gerade den Eindruck der Vollständigkeit… Ich durfte auch alles, was ich ins KH mitgebracht hatte, wieder mitnehmen – es wurde nicht einmal gemessen. Eine schöne Kleinigkeit: direkt vom KH aus wurde die Meldung, dass ich stationär wäre, an meinen Arbeitgeber vorab gefaxt und dann geschickt.

So, ich glaube das war das Wesentliche. Wer noch Fragen hat, kann die natürlich gerne stellen. Insgesamt denke ich, dass man die Station empfehlen kann. Soweit ich das Beurteilen kann, wäre sie wohl auch mit Gehbehinderung möglich. Bei meinem zweiten Besuch war eine schwer körperbehinderte Frau dort (konnte aber laufen), die sogar eine Begleitperson mit reinbringen durfte.

Ach ja, ich war im April und im September 2004 dort. Beim ersten Mal 5 Tage, beim zweiten Mal 4 – beide Male genau die Zeit, die mir vorher angekündigt worden war.

Viele Grüße
Miau

Ute
Nutzer*In
pap. Karz. pT4 1992, Akromegalie-OP 1992

Antwort auf: Radiojodtherapie (RJT) – Erfahrungsberichte aus den Kliniken

| Beitrags-ID: 261330

Dies Jahr war mal wieder eine RJD fällig, bin seit 13 Jahren Stammgast in Münster.

Nach Vorbereitung mit Thyrogen (erstmalig vom Hausarzt verabreicht) kam ich Freitag gegen 10:00 Uhr an und wurde gleich nach oben geschickt für einen Speicheldrüsentest (ca. 40 Min.). Danach Warten in der Station auf das Zimmer. Zwischendurch gab’s Mittagessen, ganz ordentlich. Das erste Arztgespräch. Ich bekam ein Einzelzimmer (es gibt dort 6 Einzel- und 3 Doppelzimmer). Krankenhausbett mit dem üblichen Nachttischchen (dort war Radio und TV-Bedienung samt Telefon integriert), ein recht großer Tisch, ein Kunstledersessel mit Hocker. Zwei große Bleiplatten auf Stativ (in anderen Zimmern ist ein halbhohes Mäuerchen), ein geräumiger Schrank, noch ein Tisch in diesem Bereich, Waschbecken mit Sensorwasserhahn (wegen Wassersparen) und abgetrennt ein Raum mit Toilette und Dusche. Vorhang um den gesamten Waschbereich herum. Die der Tür gegenüberliegende Wand hat ein raumbreites Riesenfenster, aber Blick über einen kleinen Innenhof auf die Betonwand einer Rampe. Diese Wand ist inzwischen von Efeu überwuchert, auch stehen einige Blumenkübel im Hof. Direktes Sonnenlicht fällt nicht herein, aber der Ausblick ist nicht mehr so trist wie früher. Meine Kapsel mit 500 MBq erhielt ich aus mir unerfindlichen Gründen erst abends um halb acht (anstatt 24 Std. nach der letzten Thyrogenspritze). Danach ins Zimmer.
Die Schwestern, die ich seit Jahren kenne, kommen immer herein, bleiben während des Gesprächs hinter der Bleiwand stehen und unterhalten sich auch gern mal mit einem. Wasser (halbstilles) gibt es soviel man will. Für die Pflege der Speicheldrüsen bekommt man jeden Tag ein Gläschen mit frisch gepresstem Zitronensaft und einem Minilöffelchen. Ein Tropfen davon reicht schon, um die Speicheldrüsen anzuregen und Speichel zu produzieren. Damit wird man die Radioaktivität in den Speicheldrüsen schneller los. Am nächsten Morgen wurde ich gemessen und hatte bereits 2 µSv/h unterschritten, durfte also meine Isolation wieder verlassen. Nur die Toilette im „Bunker“ sollte ich noch konsequent benutzen. Im Warteraum gibt es inzwischen einen Computer mit freier Internetnutzung. Und in den Zimmern gibt es die Möglichkeit, seinen Laptop zu benutzen. TV ist frei in der Station. Leider sind die Apparate ganz oben an der Ecke zur Decke angebracht und man verrenkt sich den Hals, wenn man nicht im Bett liegt und ganz hoch fährt. Der Ton kommt vom Nachttisch durch eine Ohrmuschel an einem Schlauch, welche gern runterfällt und die einen auf seinem Sitzplatz festhält, weil man sonst nichts hört.
Telefon geht mit Telemünzer, also Steckkarten, die man überall auf den Stationen kaufen kann.
Man trägt seine eigene Kleidung (ein frisches Set für den Scan bereithalten!) und man kann alles gleich wieder mit nach Hause nehmen. Das war von Anfang an so.
Am Montag morgen war Duschen (allerdings darf man dabei nicht die Haare waschen, weil dadurch der Scan beeinträchtigt würde) angesagt und es folgte der Ganzkörperscan und Sono von Bauch und Schilddrüse. Danach warten auf die Entlassungspapiere (erster Arztbericht).
Das Essen kann ich schlecht beurteilen, weil ich wegen einer darauffolgenden Darmspiegelung in einer anderen Abteilung fast nichts zu essen bekam. Samstag Mittag gab’s Eintopf, der war allerdings ganz gut.
Das Personal auf der Station ist sehr nett, aufgeschlossen und hilfsbereit. Auch die Ärzte sind kompetent und man kann alle alles fragen und erhält auch verständliche Antworten.
Ich fühle mich dort immer wieder wohl und gut aufgehoben.

Neu war für mich jetzt die Parksituation. Früher ließ man eine Karte mit 10 Feldern abknipsen und konnte so lange auf dem Parkdeck bleiben wie man wollte. Jetzt haben sie wie im Parkhaus Automaten mit Karten aufgestellt (ist also für Langzeitleute viel teurer geworden). Erste halbe Stunde frei, danach 1 € pro Stunde, max. 9 € pro Tag, bis 7 Tage 15 € pauschal (das kostete früher die ganze Zehnerkarte…). Aber jetzt kriegt man wenigstens gut Platz.

Eine kleine Ergänzung: Die ganze Klinik hat Klimaanlage. Fenster sind nicht zu öffnen (ist bei der Hitze ganz angenehm gewesen). Freigang nachmittags und ganztags am Wochenende im Innenhof.

Grüße von Ute

Positiv denken. Informieren. Handeln.

stormy_weathers
Nutzer*In
SD-Krebs

Antwort auf: Radiojodtherapie (RJT) – Erfahrungsberichte aus den Kliniken

| Beitrags-ID: 261331

Hallo, ich möchte an dieser Stelle mal das Krankenhaus in Karlsruhe „vorstellen“ (gehe demnächst zu meiner 3. RJT):
Von außen ein älterer Bau, welcher nicht gerade den Anschein nach einem modernen Krankenhaus erweckt. Man meldet sich in der Radiologie an (mit welcher der Termin im Vorfeld abgestimmt wurde) und wird dann mit seinen auf die Station im 1. OG geschickt. Dort verabschiedet man sich von seinen Angehörigen vor der Tür und klingelt. Nach den Üblichen Voruntersuchungen (Blutdruck, Fieber, …) kann man dann mit der Patienten-Stammkarte eine Telefonkarte holen und entsprechend aufladen. Die Zimmer sind recht passabel und für solche Zwecke ausreichend ausgestattet (was braucht man auch mehr als ein Bett, einen Schrank, Tisch und Stühle und einen Fernseher, der übrigens nicht separat kostet). Mittags kommt Artzt/Ärtztin, verabreicht einem die Kapsel und dann ist einfach warten angesagt. Abends gegen 19:00 Uhr ist Visite (das lässt sich Doc Rendel glaube ich nicht nehmen). Jeden Tag Messen, nach drei Tagen (so wars bisher immer) ist der Spuk dann vorbei. Das Essen ist für eine Großküche wirklich super! Das Frühstück kann reichhaltig mit Quark, Joghurt, Müsli,… selbst gestaltet werden. Für Getränke muss man allerdings bezahlen (nur der Tee ist frei).
Das wars im Großen und Ganzen.
Grüße aus Baden

Lela
Nutzer*In
follik.SD-Ca 06/05 pT2N0M0 und akute myeloische Leukämie Typ 8;21 2011

Antwort auf: Radiojodtherapie (RJT) – Erfahrungsberichte aus den Kliniken

| Beitrags-ID: 261332

Hallo!!

So, nun habe ich etwas Zeit gefunden, um mal meine Erfahrungsberichte zu schreiben.

Ich war im August 2005 zur Radiojodtherapie in Esslingen am Necker.
Aufnahme Montag gegen 10.30 Uhr.Man sagte mir, daß ich voraussichtlich 5 Tage bleiben müsste.
Nach dem Aufnahmegespräch(incl. Blutabnahme zur aktuellen TSH-Bestimmung) und der sonographischen Untersuchung des Halses wurde mir dann gegen 13.00 Uhr die Kapsel verabreicht. Diese war so groß wie eine normale Tablettenkapsel, ohne jeglichen Geschmack. Zusätzlich kam die Aufforderung am 1. Tag nicht so viel zu trinken, damit das radioaktive Jod gut aufgenommen werden kann.

Die Kapsel wurde im Zimmer verabreicht, welches man dann auch nicht mehr verlassen durfte.
Die Zimmer sind wie normale Patientenzimmer. Klassisches Krankenhausbett, TV (kostenlos), kleiner Tisch. Im Zimmer ist noch eine gemauerte Bleiwand, wo die Schwestern das Essen abstellen, welches man sich nehmen kann, sobald diese das Zimmer wieder verlassen haben. Das Bad beinhaltete ein Waschbecken mit Wasserspender, den man aber eigentlich betätigen konnte so oft man wollte, auch konnte man sich das Waschbecken mal mit Wasser volllaufen lassen und Katzenwäsche betreiben.
Die Toilette war eine typische Unterdrucktoilette, die ziemlichen Lärm machte beim Spülen.
Die Einzelzimmer befinden sich im 1. Stock und man hat den Blick zur Notaufnahme. Man kann auch zwischendurch mal für ganz kurze Zeit das Fenster öffnen.
Handtücher werden gestellt, ansonsten darf man seine eigenen Sachen anziehen, die man nach dem Aufenthalt einfach nur mal separat waschen soll. Ich muß gestehen, daß ich alte klamotten mitgenommen habe und fast alles danach weggeschmissen habe.

Am nächsten Morgen dann Visite. Man musste sich an das andere Ende des Zimmers begeben, sobald jemand das Zimmer betrat, um das Personal zu schützen. Die Ärztin hat dann jeden Morgen im Abstand von ca. 1m mit einem Stab die Radioaktivität gemessen.
Ich war wirklich verdutzt, wie stark ich gestrahlt habe, v.a. weil ich körperlich gar nichts bemerkte.
Nun ja, dann hieß es, ich dürfte jetzt viel trinken, um die Radioaktivität wieder auszuscheiden.
Ich habe dann am 2. Tag fast 5 Liter in mich reingeschüttet, mit dem Erfolg, daß ich am 3. Tag fast strahlungsfrei war und das Ganzkörperszinti gemacht werden konnte.
Das Ganzkörperszinti befand sich im gleichen Stockwerk. Die Untersuchung dauerte etwa 30 min. War etwas blöd, weil man die ganze Zeit auf dem Rücken liegen muss und sich nicht viel bewegen darf.
Danach wird einem dann gleich der Befund mitgeteilt.
Trotz des guten Befunde (lediglich kleines Restgewebe in der SD-Loge, keine Metastasen) und fast strahlenfrei, musste ich dann doch bis freitags bleiben, was den Donnerstag nicht gerade schnell verstreichen ließ.

Letztendlich wird man dann nach einem letzten Abschlußgespräch entlassen.

Das Personal dort ist super nett!!! 3 mal am Tag wird das Essen reingebracht, so daß man zumindest mal kurzfristig jemanden sieht und ein nettes Wort zu hören bekommt.
Leider war das Krankenhausessen nicht so berauschend, aber da gab es phänomenale Abhilfe: Man konnte sich eine Pizza bestellen. Ich habe einfach nachgefragt, und die haben die Pizza dann auf die zuständige Station liefern lassen und die Schwestern waren so nett und haben sie dann ins Zimmer gebracht.

Insgesamt ist es sehr empfehlenswert, sich was zum Lesen und z.b. ein Laptop mit DVD-Player mitzunehmen. Desweitern viele saure Bonbon oder Kaugummis, um die Speichedrüsen anzuregen. Die haben nämlich bei mir am 3. Tag angefangen zu spinnen und haben auch etwas wehgetan.
Mundspülung mit Salviathymol war sehr hilfreich, ebenso wie das massieren der Speicheldrüsen, um diese anzuregen.
Ein Telefon hat man gegen Gebühr, welche direkt vom Konto abgebucht wird, da man bei Aufnahme die Bankverbindung angibt.
An Getränken bekommt man Wasser gestellt so viel man will, alles Andere kann man mitbringen.
Meine ganzen Sachen durfte ich am Schluß auch gleich wieder mitnehmen.

In Esslingen wird die RJT schon viele Jahre gemacht und diese Erfahrung merkt man dort auch. Ich habe mich zu jeder Zeit gut aufgehoben gefühlt.
Insgesamt fand ich die 5 Tage auch gar nicht so schlimm!!

Ich hoffe, ich konnte einen Einblick verschaffen und wünsche Allen die es noch vor sich haben alles Gute!!

Gruß
Lela :)

Tanja
Pap.SD-Carz pT4a, pN1 (24/57), M1 (Lunge), Stimmbandlähmung (rechts irreversibel), Horner Syndrom

Antwort auf: Radiojodtherapie (RJT) – Erfahrungsberichte aus den Kliniken

| Beitrags-ID: 261333

Die Therapiestation der Uniklinik Bonn soll nächstes Jahr ein neues Gebäude erhalten- und das ist auch dringend notwendig! Ich war dort Mitte September für 5 Tage meine 1. RJT, 7,4GBq).
Zimmer: hauptsächlich 3-Bett-Zimmer, größtenteils aber nur mit 2 belegt- so auch bei mir. Nur 1 Zimmer hat einen Fernseher, es können aber welche mitgebracht werden (allerdings ist nicht überall ein Kabelanschluß vorhanden und es wird das Mitbringen eines digitalen Systems empfohlen)Toiletten und Duschen ind auf dem Gang und nur mit Handschuhen und Schuhüberstreifern zu betreten, die bereits im Zimmer anzuziehen sind.
Personal: sehr nette Schwestern, von den Ärzten fühlt man sich ziemlich vernachlässigt. Einen Oberarzt habe ich nur einmal kurz bei einer Visite gesehen und er war nicht wirklich über mich informiert.
Es gibt einen kleinen Garten, den man eigentlich aus Sicherheitsgründen nur mindestens zu dritt betreten darf. Dies und auch andere Regeln werden relativ lax gehandelt.
Ich nehme an, dass sich u.a. auch das in einer neuen Therapiestation ändern wird. So wie es aussieht werde ich wohl auch noch in einem Jahr dort in Behandlung sein und noch „in den Genuss kommen“.

Durch diese baldigen Änderungen möchte ich an dieser Stelle gar nicht mehr ins Detail gehen, da dann meine Infos sowieso veraltet sind. Wenn aber jemand konkrete Fragen hat, weil er dort noch vorher hin muss stehe ich gerne für Fragen zur Verfügung!
Viele Grüße,
Tanja

Antwort auf: Radiojodtherapie (RJT) – Erfahrungsberichte aus den Kliniken

| Beitrags-ID: 261334

Guten Abend,

ich melde mich hiermit zurück und stelle mit ein paar Tagen Verspätung einen Erfahrungsbericht für meine erste RJT im Klinikum Braunschweig, Standort Salzdahlumer Straße ins Forum.

Am Montag fand nach Blutabnahme ein erstes Gespräch mit dem Stationsarzt statt. Dienstag dann Szinti des Schilddrüsenbereiches und Erläuterung der Untersuchungsergebnisse und des Ablaufs der RJT wieder durch den Stationsarzt.

Am Freitag morgens um 9:00 Uhr eingecheckt, Blut- und Urinabnahme, EKG und dann um 11:30 Uhr die Station bezogen. Der Stationsleiter hat mir vorher nochmals detailliert die Vorgehensweise, Sicherheitsmaßnahmen und den Ablauf der kommenden Tage erklärt. Zusätzlich bekam ich noch ein Infoblatt des Krankenhauses, in dem alles nachzulesen war. Das war schon mal ein erster guter Eindruck. Bei offenen Punkten wird man an den Arzt verwiesen, der sich auch stets die Zeit genommen hat, alles genau zu erklären.

Um 12:00 Uhr bekam ich dann meine Pille (Dosis 3,7 GBq) , die doch eigentlich so harmlos aussieht…, nachdem sich die diensthabende Arztin von der ordnungsgemäßen Einnahme überzeugt hatte, wurde ich dann alleingelassen.

Die Station selbst besteht aus 4 Betten (ein großes Doppelzimmer und zwei große Einzelzimmer), einer Küche mit Essbereich (ausgestattet mit Kühlschrank, Wasserkocher und Mikrowelle) und einem kleinen Flur der an die auch von innen zu öffnende Schleuse anschließt. Um gleich darauf hinzuweisen: man gab mir zu verstehen, dass ich natürlich nicht eingeschlossen war, die Station also problemlos verlassen konnte, aber ich wäre nicht wieder hineingekommen (Zahlenschloss von außen). Jeder verantwortungsbewusste Mensch wird diese „gefühlte Freiheit“ zu schätzen wissen, aber nicht ausnutzen. Ich weiß aber nicht was passiert, wenn man doch rausgeht und anschließend wieder um Einlass bittet…

Die Station ist offensichtlich vor nicht langer Zeit neu eingerichtet worden, hell und freundlich ausgestattet, mit vielen Fenstern (natürlich verschlossen, da die Luft abgesaugt wird), jedes Bett hat eigenes, kostenloses Telefon, kostenloser TV, Radio, jedes Zimmer mit eigenem Bad und WC (fand ich wichtig wegen des unglaublichen Harndranges und des tollen Abführmittels).

Das Essen war ok, wurde Morgens und Abends als kleines Buffet für uns aufgebaut. Und in der Küche nahm man sich die Zeit, für uns geschnitztes Gemüse darauf zu dekorieren! Das hatte eher schon Hotelcharakter und hebt tatsächlich die Stimmung.

Man merkt deutlich, dass in diesem Krankenhaus erkannt wurde, wie wichtig die Umgebung für und der Umgang mit den Iso-Patienten ist. Man ist bemüht, auch durch Kleinigkeiten den fehlenden Kontakt mit der Außen- und Pflegerwelt wenigstens ein Stück weit zu kompensieren.

Nach den ersten 24-Stunden durfte ich mein Zimmer auch dann verlassen, wenn die anderen WG-Bewohner im Flur und in der Küche waren.

Durch eure Tipps und auch durch die Erläuterungen des Arztes und des Pflegers habe ich die vom Krankenhaus bereitgestellten Zitronen nach Anweisung stündlich und die ebenfalls bereitgestellten sauren Bonbons ständig gelutscht und Wasser nicht nur getrunken, sondern gesoffen. Dazu gab es, ohne dass ich danach fragen musste, ein Mittel für den Schutz meiner Magenschleimhaut (am Geschmack dieses Zeugs muss der Hersteller aber noch ganz massiv arbeiten). Ich hatte dadurch auch keinerlei Probleme mit der Tablette und den möglichen Nebenwirkungen. Nur ekelts mich noch heute, wenn ich etwas saures esse. :)

Die eigene Strahlung wird permanent per Detektoren (hängen über dem Bett) kontrolliert und aufgezeichnet.

Am Sonntag Mittag dann die letzte feste Nahrung, anschließend das Abführmittel geschluckt und es begann das bange Warten auf die einsetzende Wirkung. Da ich noch nie ein Abführmittel genommen habe, wagte ich nicht, mich mehr als fünf Meter von meiner Toilette zu entfernen. Nachdem dieser unangenehme Teil dann bis 23:00 Uhr auch erledigt war, durfte ich Montag zum ersten Frühstück zumindest eine Scheibe Brot essen, da ich anschließend gleich zum Ganzkörper-Szinti gebracht wurde.

Sofort danach das abschließende Gespräch beim Stationsarzt mit der frohen Botschaft, dass im Szinti keine Anzeichen von Metastasen zu erkennen waren. Ich bekam dort die ersten Hormontabletten, den vorläufigen Krankenhausbericht und mir wurde das Nachsorgeprogramm mit den nächsten Untersuchungen erläutert. Ich muss erst im Januar zur Blutuntersuchung und zum Ultraschall und im März zur RJD dort erscheinen. Immer vorausgesetzt, dass die permanenten Blutuntersuchungen durch meinen HA nichts anderes erforderlich machen. Nach dem zweiten Frühstück habe ich dann um 10:00 Uhr mein Zimmer geräumt und war wieder in Freiheit.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass das Klinikum Braunschweig sich sehr gut und intensiv mit mir als SD-Krebs-Patienten beschäftigt hat. Trotz der Größe der Klinik fühlte ich mich individuell beraten. Meine Fragen, von denen ich eine ganze Menge hatte, wurden alle beantwortet.

Der Einsatz von Thyrogen wird befürwortet, der Stationsarzt kannte z.B. auch die Studie mit dem volkswirtschaftlichen Vergleich RJD/RJT mit und ohne Thyrogen. Bleibt aber immer noch das Problem mit den Arznei-Budgets der Ärzte.

Für alle aus dem Großraum Braunschweig kann ich die Klinik wirklich empfehlen.

So, dass war jetzt genug Text für heute.

Liebe Grüße

Michael

Antwort auf: Radiojodtherapie (RJT) – Erfahrungsberichte aus den Kliniken

| Beitrags-ID: 261335

Hallo,

hier ein neuerer Bericht über eine Radiojod-Therapie im Virchow-Klinikum in Berlin von
babsi_berlin : 1. RJT gut überstanden- Virchow-Klinikum Berlin vom Dezember 2005.

Viele Grüße
Harald

Antwort auf: Radiojodtherapie (RJT) – Erfahrungsberichte aus den Kliniken

| Beitrags-ID: 261336

Hallo,

und hier ein neuerer Bericht über eine Radiojod-Therapie RJT in München Großhadern von Nobs : Guter Verlauf der RJT in München Großhadern vom 21. Dezember 2005.

Viele Grüße
Harald

Antwort auf: Radiojodtherapie (RJT) – Erfahrungsberichte aus den Kliniken

| Beitrags-ID: 261337

Also mittlerweile bin ich in der Lage über meine RJT zu berichten:

Ich kam am 9.Dezember, Freitag um 9.00 Uhr in die Klinik. Der Rest meiner Schilddrüse (2ml) sollte durch eine RJT verschwinden.
Zuerst gab es ein zweieinhalbstündiges Aufnahmegespräch mit dem Stationsarzt, der ziehmlich naja wie soll ich sagen, unfreundlich und herb wirkte. Danach noch eine kurze Untersuchung auf dem Zimmer, schließlich die Einnahme der zwei Radiojodkapseln.

Das Zimmer war sehr groß und ziehmlich leer, ein Bett hinter einer halbhohen Mauer, ein Stuhl, ein Tisch, ein Bild an der Wand und ein Fernseher oben an der Decke. Es gab ein kleines Badezimmer mit Dusche. Duschen war zeitlich sehr begrenzt, reichte aber knapp zum Haarewaschen.
Eine kleine Terrasse davor war auch da, um etwas frische Luft schöpfen zu können. Jedoch gingen Fenster und Terrasse in einen völlig menschenleeren ummauerten Garten hinaus, von dem ich nur einen Ausschnitt sehen konnte.

Wichtig war von Anfang an, VIEL, VIEL TRINKEN um das Radiojod wieder aus dem Körper zu bekommen.

Die ersten zwei Tage hatte ich Schmerzen in den Speicheldrüsen, die jedoch durch eine Eiskrawatte gelindert werden konnten.
Überhaupt das Pflegepersonal war sehr nett und auch sehr hilfbereit mit Rat und Tat, mit Eis, Schmerztabletten usw.
Am Sonntag war dann auf einmal meine Stimme weg. Was nicht schmerzhaft war (solange ich nicht versucht habe zu sprechen ;-) ), nur einen Tag etwas lästig. Danach war ich insgesamt schmerzfrei.
Die ersten drei Tage mußte ich auf dem Zimmer bleiben, nur während der Strahlenmessung im Zimmer konnte ich auf den Flur und ab Montag auch mit anderen Patienten dort sprechen.
Am Wochenende war die Station jedoch ziehmlich leer. Die meiste Zeit kam ich mir deshalb doch sehr allein und verloren vor.
Zum Glück durfte ich meinen Laptop mitnehmen und mir so meine DVD-Filme ansehen, Spiele spielen und meine Musik und Hörspiele hören.
Das Essen war ziehmlich mäßig, glücklicherweise hatte ich eigene Vorräte dabei:o). Unter der Woche kann man wohl den Zivi mit Einkäufen beauftragen.

Insgesamt habe ich mich soweit das in dieser Situation möglich ist, dort gut aufgehoben gefühlt.
Bis auf diesen einen sehr unfreundlichen Arzt waren alle Mediziner, Schwestern und Physiker auf der Nuklearstation sehr nett und wirkten auf mich auch sehr kompetent.

Meine Empfehlungen:

Freunde und Familie bitten, am besten schon vorab nette Postkarten in die Klinik zu schicken, wirkt aufbauend!

Kleine Leckereien, Obst, Kekse, Limonen, Gewürze für das fade Essen und Schokolade mitnehmen.

Überhaupt, einige PERSÖNLICHE DINGE mitnehmen, die notfalls auch drei Wochen dort bleiben können (wg. Kontaminierung):

Z.B. Bücher, Briefe, Fotos von schönen Erlebnissen, die bunten Lieblingssocken oder eine lustige Nippessache.
Dinge, die positive Erinnerungen wecken, über die ich mich freute oder die einen daran erinnern, es gibt liebe Menschen, die an mich denken.

Falls erlaubt, einen Laptop mit einer alten Tastatur (die vorläufig dableiben kann) mitnehmen. Eigene Musik, Spiele und Filme lenken ab und waren in meinem Fall besser als das (auch teure) Fernsehprogramm. In manchen Kliniken kann man auch schon ins Internet und direkt Kontakt zu Freunden und Familie pflegen.

– Und VORHER möglichst viel positive Erlebnisse tanken. Z.B. Ausflüge, Konzertbesuche, Sport, mit Freunden feiern etc.

So, das war’s. Tschüß!
Eure Camilla

Swea
Nutzer*In
Papilläres Karzinom pT3 N1b, Mx, Stadium 1 im November 2005; RJT im Dezember 2005 seit März 2006 una

Antwort auf: Radiojodtherapie (RJT) – Erfahrungsberichte aus den Kliniken

| Beitrags-ID: 261338

Heute finde ich endlich Zeit über meine Radiojodtherapie in der Uni Düsseldorf zu berichten. Einige Beiträge in diesem Forum, in denen sehr negativ über die Uniklinik gesprochen wurde, hatten mich sehr verunsichert und Ängste in mir aufkommen lassen!

Zum Glück hat sich für mich nichts von dem, was ich gelesen habe bestätigt!

Mein Termin zur RJT war am Montag 21.12.2005 um 8 Uhr. Ich wurde sehr freundlich von der Schwester begrüßt. Sie nahm mir relativ schnell meine Unsicherheit mit ein paar netten und lustigen Sprüchen, so dass ich mir wie ein normaler Mensch vorkam. Ich bekam sofort mein Zimmer zugeteilt und durfte mir meine Wartezeit auf die Ärztin mit einem Speiseplan vertreiben, auf dem man sich aus 3 Gerichten täglich das Mittagessen für die nächsten Tage und einer großen Auswahl Frühstück und Abendessen selber zusammenstellen konnte.

Ich musste nicht lange warten, bis die Ärztin zu mir kam. Mir wurde Blut abgenommen,und im Anschluss folgte ein Gespräch über meine Krankheit, deren Verlauf und Aufklärung über die RJT, möglichen Nebenwirkungen etc .Ich hatte genügend Zeit Fragen zu stellen, welche die Ärztin genaustens und mit viel Zeit beantwortete. Die Ärztin wirkte sehr kompetent und war sehr freundlich und menschlich. Ich fühlte mich vom ersten Moment an gut aufgehoben und ernst genommen. Die Ärztin wiederholte mehrfach, dass ich jederzeit Fragen stellen könne. Das beruhigte mich, denn in der Unterfunktion hatte ich doch häufig mit Gedächtnis und Konzentrationproblemen zu kämpfen. Nach dem Gespräch war ich eine Weile auf meinem Zimmer, dann gab es auch schon Mittagessen. Das Essen war ok, klar schmeckt es zu Hause besser-aber man kann mit dem Essen in der Uni wirklich gut für ein paar Tage leben.

Am Nachmittag folgte noch eine Sonographie des Halses und grundlegende Untersuchungen wie EKG, Blutdruck und alles was man sich vorstellen kann. Gegen 16 Uhr bekam ich dann meine radioaktive Kapsel mit 3500µ Jod 131. Ich musste über den Flur in ein Zimmer zum Arzt, der mir die Kapsel in einem Reagenzglas gab, durch das ich die Kapsel in mein Mund gleiten lassen musste. Das war´s! Danach konnte ich zurück auf mein Zimmer.

Saure Bonbons und Kaugummi zur Speichelflussanregung sowie Mineralwasser gab es von der Klinik jederzeit und in der Menge die man benötigte. Kaum hatte ich nach der Schwester geklingelt. War sie auch schon da :D

Die einzelnen Tage liefen immer im gleichen Rhythmus ab. Ich wurde gegen 7 Uhr morgens geweckt. Um 7.30Uhr gab es Frühstück. Im Verlauf des Vormittags wurde ich zur Strahlenmessung abgeholt. Dort musste ich mich für 2 Minuten setzen, der Geigerzähler kam vor den Hals – fertig! Das war immer ein richtiges Ereignis, weil ich für 5 Minuten mein Zimmer verlassen durfte! Gegen 11.30 Uhr gab es dann auch schon wieder Mittagessen-welch willkommene Abwechslung – wenn auch zu einer Zeit wie im Altersheim. Abendessen gab es gegen 17.15 Uhr! Das Zimmer war mit einem Multimediagerät ausgestattet – digitales Fernsehen mit allen Sendern / Radio / Internet/ Telefon in einem Gerät! Ich glaube so viel Fernsehen am Stück habe ich noch nie geschaut :8) Insgesamt musste ich pro Tag eine Leihgebür von 4,20€ zahlen. Die Internetgebühren waren sehr überteuert, ich glaube 30 Cent für 10 Minuten. Zum Lesen war ich leider meist zu müde, so dass mich mein mitgebrachter MP 3 Player mit einigen aufgespielten Hörbüchern und meiner Lieblingsmusik vor viereckigen Augen bewahrt hat! Zum Lesen hatte ich durch die Müdigkeit der unterfunktion auch nicht die rechte Lust.

Als Nebenwirkung machten sich bei mir Halsschmerzen bemerkbar-und zwar an den Stellen, wo sich noch Restgewebe befand. Die waren aber wirklich erträglich, weniger schlimm als bei einer Angina und durch eine Eishalsmanschette, die die Schwester brachte gelindert. Jeden Morgen musste ich ein Abführzäpfchen nehmen. Das fand ich nicht so klasse, aber sein wir mal ehrlich-es gibt Schlimmeres! 🙄

Am Donnerstagmorgen wurde ich zum Ganzkörperszintigramm geschickt. Leider durfte ich an diesem morgen auch das erste Mal wieder duschen und Haare waschen. Die anderen Tage muss eine Katzenwäsche am Waschbecken reichen. Immerhin ist das kleine dunkle Bad aber direkt am Zimmer angeschlossen!Da ich sehr aufgeregt war, nahm mich die Schwester als erste dran. Das fand ich total nett. Zum Szintigramm muste ich etwa eine ¾ Stunde still liegen. Leider hat mir die verkrampfte Lage der Beine im Nachhinein Bandscheibenprobleme bereitet, so dass ich Weihnachten im Notdienst ins Krankenhaus musste, um mir eine Spritze verpassen zu lassen. Ich kann nur jedem raten, der Rückenprobleme hat: Sagt bescheid, wenn ihr unbequem liegt!!! Dafür wurden zum Glück keine Metastasen gefunden und ich konnte total happy nach Hause. Ich durfte sämtliche Sachen sofort mit nehmen. Lediglich die Kosmetika und Hygieneartikel habe ich direkt entsorgt. Die Wäsche habe ich natürlich komplett gewaschen, auch die eigentlich „sauberen“ Sachen!

Am 21. März muss ich zur RJD. Ich bin total gelassen, weil meine Erfahrung in der Uniklinik wirklich bestens waren! ❗

Antwort auf: Radiojodtherapie (RJT) – Erfahrungsberichte aus den Kliniken

| Beitrags-ID: 261339

So, ich habe auch meine 1. RJT in Hannover hinter mir!!
War Alles so, wie ihr in euren Berichten geschrieben habt.
Einchecken mit Mülltüten an den Füßen, mein Mann durfte mit auf Station kommen und wir konnten nach Blutabnahme und Urinabgabe nochmal einen Kaffee trinken gehen.
Dann wieder ab auf Station, aber dann Alleine. Mülltüten über die Schuhe und ab ins Zimmer. Kurz drauf die Kapsel schlucken und ab da Einzelhaft.

Die Schwestern waren fast Alle nett, das Essen hat gut geschmeckt und immer schön viel trinken und stündlich die Zitronenstückchen lutschen. Es gab Wasser, Wasser und nochmal Wasser,am 3. Tag hat sich eine Schwester erbarmt und mir ne Flasche Apfelsaft gebracht, da war´s zu ertragen.
Morgens um 6 Uhr messen. Wenn ich das Alles nicht schon aus euren Berichten erfahren hätte, gesagt hat´s mir da keiner!!!!
Sowieso haben die´s da nicht so mit dem Erklären!
Am 3. Tag ging es mir richtig schlecht, und wie ich am anderen Tag beim messen gehört habe, ging´s den Anderen genau so.
Eine Schwester meinte ich solle – wenn der Flur leer ist – mal hin und her gehen, das läge bestimmt am Zimmer.
Mir wurde immer schlechter und ich fühlte mich fürchterlich.
In der Nachmittagsschicht kam dann eine nette philippinische Schwester, fragte wie´s mir geht und da hab ich ihr mein Leid geklagt – ich sah aber auch schon übel aus! – .Sie fragte, warum ich denn noch nicht eher was gesagt hätte (hahaha!)
Schwupps war sie weg und kam mit Allem was ich so brauchte zurück. Kopfschmerztablette, Schmerztropfen, Magenberuhigungsgel,Kühlkompresse für den Hals.
Nach 1 Stunde ging´s absolut bergauf und es ging mir besser und besser.
Warum nicht gleich so, die Schwester sagte auch, daß das öfter am 3. Tag auftritt. Naja, am nächsten Tag haben die anderen Mitpatienten ja auch davon berichtet. Aber auch von der Schludrigkeit der Schwester, bei massiven Kreislaufproblemen mit zusammenklappen hielt sie es nicht für nötig nochmal nach der Frau zu gucken und hat sie im Nachthemd auf nem Stuhl sitzen lassen. Von selber konnte die Frau aber nicht ins Bett und mußte warten bis es ihr von alleine besser ging.
Am letzten Tag wurd´s auch nochmal lustig.
Ab zum Duschen, MHH kleidung an, und weil keine Schwester in Sicht war und ich wiedermal nicht bescheid wußte, bin ich schön wieder in mein Zimmer gegangen und hab mich brav hingesetzt. Die Schwester (die Gleiche , die sich schon am 3. Tag nicht gekümmert hatte, hat fast nen Anfall bekommen. (Da konnte sie dann wieder sprechen).
Also wieder unter die Dusche. Meine Nachbarin im Nebenzimmer hat´s genauso gemacht, sie wußte es auch nicht!!
Dann war´s geschaft, ich konnte nach Hause!!!
Bei der Abschlußuntersuchung hab ich dann nach einer AHB gefragt, ja da hätte ich gleich zu Anfang nachfragen müssen meinte der Stat.Arzt. Jetzt ginge das nicht so schnell. Ja, wenn ich das mal gewußt hätte!! Ich habe brav 4 Tage in meinem Zimmer verbracht und war langsam echt sauer. Alles muß man selber rausfinden, oder es denen aus der Nase ziehen!!!
Jetzt muß ich im Juni nochmal hin. Da bin ich aber schlauer.
Ansonsten war´s echt O.K. und gut auszuhalten. Alter Bunker, nix Modernes oder Neues, zwischendurch kein heißes Wasser am Waschbecken, die Sensoren auf der Telefontastatur waren nur mit massivster Daumenkraft zu betätigen (hab schon gedacht ich bin zu blöd zum drücken).
So, mal sehn wie es im Juni wird. Jetzt warte ich auf eine REHA, freu mich drauf!!!
Bekomme jetzt meine Schilddrüsenhormone, aber besonders gut geht´s mir noch nicht. Bin jetzt seit 3 Wochen wieder zu Hause und habe gedacht ich könnte schon wieder Bäume ausreißen, aber dass war wohl nichts.

Liebe Grüße an Alle Ulla

meerblau
Pap. SD-Ca, follikuläre Variante

Antwort auf: Radiojodtherapie (RJT) – Erfahrungsberichte aus den Kliniken

| Beitrags-ID: 261340

Hallo Ulla,

dass mit der Sozialstation in der MHH hat bei mir auch nicht geklappt, weil man ja bei der RJT nicht raus darf und die ganz komische Öffnungszeiten haben. Ich glaube, dass die einem auch nur helfen dürfen, solange man noch „eingecheckt“ ist…
Aber einen Anruf könntest du ja wagen?! Ansonsten kannst du den Antrag auf die AHB, glaube ich, auch selbst stellen. Du musst halt relativ schnell handeln. Nach einer Strahlenbehandlung gilt die 2-Wochenfrist eventuell auch nicht und du hast etwas mehr Zeit. Mach dich doch mal schlau! Viel Glück!

Wenn du im Juni übrigens zur RJD (viel geringer dosierte Diagnostik) musst, dann klappt es mit der AHB auch nicht, weil das nicht als Therapie durchgeht. Dann geht nur ein normaler Reha-Antrag. Den kannst du auf jeden Fall stellen, es ikann jedoch deutlich länger dauern bis du hinfahren kannst.

Viele Grüße aus Hannover
Esther

Peti
Foll. SD-Ca-01.u.08.02.2006 OP

Antwort auf: Radiojodtherapie (RJT) – Erfahrungsberichte aus den Kliniken

| Beitrags-ID: 261341

Hier nun ein kurzer Bericht von meiner RJT im Potsdamer E.v.B.Klinikum vom 02.03. bis 06.03.06 .
Als erstes kann ich sagen, daß ich mit der Betreuung dort rundum zufrieden war.
Am Tag der Aufnahme erfolgte als erste Aktion die Blutentnahme, eine Stunde später Urinabgabe zur Jod-Kontrolle. Ins Zimmer durften nur persönliche Dinge, die wirklich gebraucht werden. Handy war nicht erlaubt-dafür war ja ein Telefon am Bett und ich erhielt sogar die tägliche Grundgebühr von 2,20€ am Entlassungstag wieder zurück. Fernseher und Kopfhörer waren auch da und auf dem Bett lag die Kleidung für die nächsten Tage Netzhöschen, Socken ,Schlafanzug, Bademantel, Zahnbürste,Zahncreme, Duschbad und Lotion…alles, was man braucht, war vorhanden. So mußte ich nur meine Hausschuhe, Bücher und Brille mitnehmen.
Ich war in einem 2-Bettzimmer und das war auch gut so. Ich hätte nicht allein sein wollen. Sogar ein Hometrainer stand zur Benutzung bereit. Den habe ich aber mit aller Regelmäßigkeit nicht benutzt.
Mittags brachte der Oberarzt die Kapsel und damit begann für mich das Faulenzen…lesen….fernsehen…lesen…fernsehen….
Nebenwirkungen habe ich keine bemerkt. Habe fleißig die zur Verfügung stehenden Zitronenbonbon gelutscht. Und zur besseren Verträglichkeit gab es vor der Mahlzeit immer ein paar Tropfen für den Magen. Übrigens war das Essen bestens und hat immer geschmeckt.
Das Personal hatte immer Zeit für ein paar nette Worte. Der Oberarzt hat uns täglich zur Visite besucht und auch der Chefarzt hat mal seine Nase reingehalten, um zu sehen, ob alles gut ist.
Im Großen und Ganzen ist alles gut gelaufen und heute war ich nachstationär zur GK-Szinti und bin froh, daß keine Metastasen gefunden wurden.Durch unser Forum war ich ja sehr gut auf die RJT vorbereitet und möchte nun hier meine persönlichen Eindrücke hinterlassen.
Viele Grüße und keine Angst-es ist nicht sooo schlimm. :)
Petra

Antwort auf: Radiojodtherapie (RJT) – Erfahrungsberichte aus den Kliniken

| Beitrags-ID: 261344

Meine Tochter Carolin (14 Jahre) , musste sich am Montag , nüchtern zwischen 8 und 9 Uhr auf der Station 24 melden.

Schon am Freitag zuvor hatte man uns angerufen und sie gleich so angemeldet und uns alle Fragen ganz lieb beantwortet.

Alle Schwestern und Pfleger waren unheimlich nett und sehr besorgt um unser KInd.

Sie war das erste Kind auf dieser Stadtion mit dieser Diagnose.

Bei ihr wurden auch nochmals die Blutwerte gemessen, Urin musste sie abgeben.

Um ca. 11 Uhr bekam sie eine Testkapsel und wurde gemessen.

Etwa 2 Std. später bekam sie ihr Essen im Schwesternzimmer.

An diesem Montag durften wir den ganzen Tag noch mit ihr verbringen und konnten sie bei allen Untersuchungen begleiten.

Ab Dienstag musste sie „eingesperrt“ bleiben. Es war ein Einzelzimmer mit Blick auf einen Hinterhof. Die Fenster konnte sie öffnen. Sie hatte ein Bett, Fernseher und Stuhl stehen. Ein Waschbecken und Toilette befanden sich um die Ecke des Zimmers.

Das Essen hat ihr nicht besonders gut geschmeckt. Sie lutschte viele Zitronenbonbons und bekam auch Zitronensaft zu trinken.
Eine Schwester hat ihr ein Asterix Heft geschenkt, die Putzfrau kam mit einem Rätselheft. Sie hat von Zuhause aus aber sehr viele Zeitschriften mitgenommen.

Jeden Tag wurde gemessen und am Freitag waren die Werte so gut, dass sie entlassen werden konnte.

Zuvor musste sie aber noch Ganzkörperröntgen – Kernspin – Blutabnahme – Urin und noch so einiges untersuchen lassen.

Dr. Cremerius kam all unseren Fragen nach – leider hat er uns die Aufnahmen der Lunge nicht mehr gezeigt – die mich persönlich sehr interessiert haben, denn dort wurden bei Carolin Metastasen gefunden.

Bei der Entlassung waren wiederum das ganze Personal so besorgt und lieb zu Carolin – wir können uns nicht beklagen über die Fürsorge dort.

Nun müssen wir nach Würzburg zur zweiten RJT !

GlG Angie und Carolin

Rena78
pap. SD-Karzinom

Antwort auf: Radiojodtherapie (RJT) – Erfahrungsberichte aus den Kliniken

| Beitrags-ID: 261345

Hallo!

Über meine Erfahrungen in der Uniklinik Homburg habe ich in einem anderen Thread schon geschrieben, hier der Link, damit’s auch am richtigen Platz steht: http://www.sd-krebs.de/phpBB2/ftopic4800.html

Viele Grüße,
Verena

Wir sollten das Beste hoffen, auf das Schlimmste gefasst sein und es nehmen wie es kommt.

Sus
Nutzer*In
papilläres SD CA pT2, pN1a (2/3), MO, RO

Antwort auf: Radiojodtherapie (RJT) – Erfahrungsberichte aus den Kliniken

| Beitrags-ID: 261343

Uni Kilnik Essen

Ich war im Mai 2006 in der Uni Klinik in Essen. Zunächst hat man drei Tage eine Dosimetrie mit mir gemacht (es wurde festgestellt, welche Menge die RJT haben soll). Ca. eine Woche später war ich dann zur RJT stationär untergebracht. Die nuklearmedizinische Station ist im Keller. Dort ist es bitterkalt und ich habe die gesamten Tage gefroren.
Man darf seine Kleidung und private Dinge mit ins Zimmer nehmen.
Man soll morgens um 09:00 Uhr da sein, dann findet ein Gespräch und eine kurze Untersuchung statt. Die Kapsel habe ich aus unerfindlichen Gründen erst um 15:00 Uhr nachmittags bekommen. Ich musste also mal wieder warten – und warten – und warten. Man hat dort Einzelzimmer mit Waschbecken, TV (kostenlos) und Telefon. Die Toilette teilt man sich mit dem Nachbarzimmer; Duschmöglichkeiten gibt es nicht.
Während der Therapie darf man das Zimmer nur morgens zur Messung verlassen (natürlich nach Aufforderung). Ansonsten sieht man keinen Menschen. Die Schwestern bringen das Essen und verlasen dann schnell das Zimmer. Mittags durfte ich meist zwischen zwei Gerichten wählen.
Soweit war es ganz o.k., für mich war die Kälte das Schlimmste. Im Oktober diesen Jahres darf ich noch einmal zur Therapie antreten…. 😉

GingerVerstorben fol. SD Ca pT 2 NXM1, vom 11. auf den 12.1.2010 verstorben

Antwort auf: Radiojodtherapie (RJT) – Erfahrungsberichte aus den Kliniken

| Beitrags-ID: 261342

Das Fernsehen ist zwar umsonst, aber die telefongebühren nicht ohne. Und man darf nicht vergessen einen Kopfhörer mit kleinem Anschluss mitzunehmen, oder dort am Automaten zu ziehen.

Nach meinem ersten Aufenthalt habe ich mir dicke Socken für die Füsse mitgenommen, denn die Kälte macht einem da wirklich zu schaffen. kann man auch ganz gut bei den PETs gebrauchen.
Dafür war dann allerdings zu meiner Zeit die Klimaanlage ab 23 Uhr ausgeschalten und da man die deckenhohen Fenster nicht öffnen kann spätestens nach zwei Stunden die Luft in den kleinen Räumen verbraucht. Besonders schlimm dann, wenn man wie ich beim ersten Mal erbricht, dann zieht der Geruch gar nicht ab. Seitdem lass ich mir was für den Magen geben.

Die Kapseln bekommt man auf Grund von Lieferterminen erst am nachmittag.
Es ist ja so, dass einen Tag vor der RJT berechnet wird, welche Menge man bekommt und diese Menge wird dann bestellt und geliefert. Und das passsiert in Essen immer am Mittag.
Telefonkosten in Essen sind happig, und die Zimmer sind nicht freundlich eingerichtet.

Ginger

GingerVerstorben fol. SD Ca pT 2 NXM1, vom 11. auf den 12.1.2010 verstorben

Antwort auf: Radiojodtherapie (RJT) – Erfahrungsberichte aus den Kliniken

| Beitrags-ID: 261346

Hatte heute meinen 1. Tag der Dosimetrie, und kann auch nochmals ausdrücklich auf die Kälte, die auf Grund der Klinmaanlage dort herscht hinweisen.
Gerade im Sommer, bei den Temperaturen die jetzt draußen vorherschen ist der Unterschied sehr krass.
Also zur Sicherheit einen langärmeligen Pullover mitnehmen, kann nicht schaden.

Der mir bislang unbekannte neue Stationsarzt ist wirklich klasse.
Alle meine Fragen hat er mir sehr ausführlich beantwortet.
Man muss ihn nur fragen, wobei da natürlich ein Unterschied bestehen wird, wenn man erstmal strahlt. Also am besten vorher Fragen aufschreiben und stellen.

Und in Essen wird die Dosimetrie tatsächlich mit Jod 124 gemacht, das dort mit einer Reinheit von 95 % selber hergestellt wird, und auch an andere Kliniken für Therapien geliefert wird.
das Jod 124 wird für PET Tracer benötigt, während das 123 für Gammakameras benötigt wird.
Wer Informationen über Publikationen interessiert ist, sollte sich im pub-med einklinken dort gibt es Infos, allerdings auf Englisch.
Mit einem supernetten Arzt klappt auch die Übersetzung.

Antwort auf: Radiojodtherapie (RJT) – Erfahrungsberichte aus den Kliniken

| Beitrags-ID: 261348

Hallo Zusammen,

ich habe seit einem Tag meine zweite und wie es aussieht auch letzte RJT hinter mich gebracht. Nun wird es Zeit, meine Erfahrungen des Vincentius Klinikums in Karlsruhe mit Euch zu teilen.

Nur kurz die Vorgeschichte. Bei mir wurde im Februar SD-Krebs diagnostiziert. Sofort wurden die Schilddrüse und linksseitig die Lymphknoten entfernt.

Die erste RJT fand ca. 4 Wochen nach der OP statt. Ich hatte die Zeit davor, in der man keine Hormone nehmen darf, sehr gut überstanden. Ab und zu ein wenig müde und schlapp, aber das war auszuhalten.

Man bekommt zur Vorbereitung auf die RJT ein ausführliches Dokument, auf dem steht, wie man sich während des Aufenthaltes verhalten sollte, was man am besten mitbringt und wie die Therapie abläuft.

Das Gebäude der Klinik ist von aussen sehr schön, von innen verliert es dann allerdings seinen Charme 😉
Am ersten Tag, nachdem man sich in der Patientenanmeldung gemeldet hat, verabschiedet man sich vor den Türen der „RNU“ (Nuklearmedizin) von seinen Liebsten. Dann heisst es Blutabnehmen, Urinprobe zwecks Schwangerschaftstest und Papierkram erledigen. Ich wurde bei beiden Malen von Schwester Hanni „empfangen“. Die ist wirklich eine Seele. Da fühlt man sich richtig gut aufgenommen und abgelenkt. Dann bekommt man ein Magenmittel, da das Radiojod bekanntlich die Schleimhäute angreift. Allen, die sowieso schon wissen, dass ihr Magen oft Probleme macht, empfehle ich dringend, sich vom Arzt beraten zu lassen und schon einige Tage vorher entsprechende Tabletten zu nehmen. Ich dachte immer ich habe einen robusten Magen, aber ich habe beide Male eine Magenschleimhautentzündung bekommen und das ist wirklich nervig. Man hat keinen Appetit und beim zweiten mal musste ich mich häufig übergeben. Keine Angst, soweit ich weiss, kommt das nicht sooft vor. Wenn der Papierkram erledigt ist, kommt man auf sein Zimmer. Es sind meistens Zweibettzimmer, das man mit jemanden teilt, der gerade auf dem selben Dosierungslevel ist. Bei der zweiten RJT hatte ich aufgrund der Hochdosierung (ist normal im zweiten Anlauf sagte mir die Ärztin) ein Zimmer für mich allein. Die Zimmer sind relativ klein, aber für 2 Tage ist das ok. Es gibt einen Fernseher und man kann sich ein Telefon mieten. Leihgebühr 10 Euro. Funktioniert dann mit einer Chipkarte, die man am Empfang bekommt. Man bekommt täglich 2 Liter Wasser und Tee oder Kaffee soviel man will. Weitere Getränke kosten Geld. Dafür schon mal Kleingeld parat halten. Ich habe mir allerdings beim zweiten Mal selbst Getränke mitgebracht, weil mir das Wasser nicht geschmeckt hat.
Am ersten Tag wartet man dann jedenfalls noch auf die Ärztin, die einem die Kapsel (beim zweiten Mal 2 Kapseln) auf die Hand schüttet. Diese sollte man dann sofort schlucken und ab dann sehr viel trinken. Und dann heisst es nur noch warten und die Zeit totschlagen. 2 Tage ist man auf jeden Fall drin und wenn am dritten Morgen die Strahlungswerte ok (unter 60) sind, dann wird man entlassen. Danach kommt man zum Abstrahlen zu Dr. Rendl, dem Chef der Nuklearmedizin. Irgendwie ein witziger Arzt, der immer waaahnsinnig motiviert wirkt. Dort wird ein Ganzkörperszintigramm durchgeführt. und dieses dann ausgewertet. Bei mir war nach der ersten RJT noch ein kleiner Rest im Körper. Genaueres sieht man dann aber erst eine Woche später, wenn noch einmal ein Ganzkörperszintigramm durchgeführt wird. Jetzt nach der zweiten RJT bin ich als geheilt entlassen und das ist ein schönes Gefühl. Auch wenn mein Körper die zweite RJT ziemlich mitgenommen hat, kann ich alle beruhigen, die zur RJT ins Vincentius Klinkum gehen. Die Leute dort sind wirklich sehr nett, auch wenn man sie fast nur zur Essensausgabe sieht. 😉

Bringt Euch auf alle Fälle bequeme Klamotten mit, viel zu lesen etc. Es ist schon manchmal bedrückend, sich nur von der Toilette bis zum Bett und zurück zu bewegen. Aber am Ende lohnt es sich ja, denn es geht schliesslich um die Gesundheit. Apropos Toilette – gewöhnt euch schon mal an das Geräusch eines Düsenjets beim Starten. So ähnlich klingt es, wenn ihr die Spülung betätigt. :D

Wenn Ihr noch Fragen zur Klinik in Karlsruhe habt, einfach antworten.

Karin Susanne
pap.+ f. SDCa pt1m N0 Mx

Antwort auf: Radiojodtherapie (RJT) – Erfahrungsberichte aus den Kliniken

| Beitrags-ID: 261349

Hallöchen,

Komme aus Jülich/Forschungszentrum, und habe dort meine RJD hinter mich gebracht unter Thyrogen.
Ich bin begeistert von den Ärzten u.Schwestern und vor allem, wie genau und sorgfältig man dort die Diagnostik durchgeführt hat.
Vorher wurde der Urin untersucht und dann begann der normale Ablauf wie Euch allen bekannt ist.
Die 6 Zimmer liegen im 2.Stock. Hell und freundlich,mit Balkon , den man auch begehen kann. Normale Duschen ( keine Absauganlagen) u.WC.

Bei diesen Ärzten fühlte ich mich sehr gut aufgehoben. Sie haben mich immer mit einbezogen und mir erklärt, was ich wissen wollte. Meine linke Speicheldrüse hat sich starkt mit Radiojod angereichert . Der Chefarzt hat mich nochmals persönlich untersucht, und er hat sich alle Unterlagen von Bielefeld kommen lassen, um Vergleiche zu ziehen. Er rief mich dann zweimal daheim an, um alles mit mir zu besprechen. Da der TG Wert unter 01,0 war, kann ich zunächst beruhigt sein. Ich fand das schon supergut. Alles war sehr persönlich und dort herrschte eine gelassene und ruhige Stimmung.
Es ist ein großer Unterschied zu den Städt.Kliniken Bielefeld, in der ich vorher behandelt wurde. Ich fahre also gerne diese 211 Kilometer( 1.Weg), und fühle mich sicher und freundlich aufgehoben.
Diese Nuklearmedizinische Klinik in Jülich gehört zur Universitätsklinik Düsseldorf.
Übrigens gibt es dort keine Parkplatzprobleme. Konnte mein Auto dort problemlos vor der Klinik abstellen.
Ich kann diese Klinik empfehlen.
Mein nächster Termin dort steht schon fest zur ambulanten Untersuchung.

Liebe Grüße
Karin Susanne

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